Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Dr. Helmut Marko: Was Max Verstappen so stark macht

Von Mathias Brunner
Dr. Helmut Marko

Dr. Helmut Marko

Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko weiss – der zweite Fahrer-WM-Titel von Max Verstappen (24) ist nur noch eine Frage der Zeit. Der 79-jährige Grazer sagt, was Max 2022 so überlegen macht.

Es ist längst nicht mehr die Frage, ob Max Verstappen 2022 seinen zweiten Fahrer-WM-Titel hintereinander erringt, es ist nur noch eine Frage wann.

Zur Erinnerung vor dem GP-Wochenende in der Nacht von Singapur: Der Niederländer muss dafür seinen 32. Grand Prix gewinnen. Sollte Max auf dem Marina Bay Circuit gewinnen und dazu den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde holen, darf Charles Leclerc (Ferrari) nur maximal Achter werden, Verstappens Teamkollege Sergio Pérez maximal Vierter. Gewinnt Verstappen ohne schnellste Rennrunde, darf Leclerc maximal Neunter, Pérez maximal Vierter werden und nicht die schnellste Rennrunde fahren.

Das bringt uns elegant zu einer verblüffenden Statistik. In bisher 16 Rennen der GP-Saison 2022 ist Max Verstappen 14 Mal in die Punkte gefahren, 13 Mal stand er auf dem Siegerpodest, 11 mal davon als Sieger.

Aber gleichzeitig hat der Red Bull Racing-Star – in Anführungszeichen – nur vier Pole-Positions errungen. Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko erklärt dazu im ORF: «Es stimmt, wir haben in der Relation zu unseren Siegen eher wenige Pole-Positions eingefahren. Aber das ist bewusst. Wir arbeiten ganz aufs Rennen hin. Das hätte Max vor ein oder zwei Jahren noch massiv gestört. Er wollte immer vorne sein.»

Der Grazer Le Mans-Sieger von 1971 erkennt, dass Verstappen in dieser Saison ein neues Niveau erreicht hat: «Max fährt schneller mit weniger Risiko und mit weniger Materialverschleiss.»

Dabei sah es nach den ersten drei Rennen noch überhaupt nicht nach einer erfolgreichen Titelverteidigung aus: Ferrari-Ass Charles Leclerc gewann zwei der ersten drei Rennen, Verstappen hingegen schied zwei Mal aus.

Dr. Marko weiss: «Ferrari hatte zu Beginn der Saison ein Auto, das unserem überlegen war. Natürlich träumten in Italien alle in der Euphorie vom WM-Titel. So einen Druck musst du erst mal aushalten.»

Zunächst wirkte Ferrari zu Beginn so stark, weil Red Bull Racing schwächelte. Das lag nicht nur an der Standfestigkeit, sondern auch an einem zu schweren Auto, das zudem nicht so lag, wie es Verstappen am besten schmeckt – mit einer knackig einlenkenden Vorderachse, was danach mit dem Heck passiert, damit kann der Lenkradvirtuose Max gut leben.

Dann aber wurde der RBR-Renner von Max abgespeckt, gleichzeitig kamen mehr und mehr Entwicklungsteile ans Auto. Und auf einmal konnte Max den Wagen wieder so fliegen lassen, wie er es am liebsten mag.

Dazu kam ein anderer Faktor, den der sechsfache GP-Sieger Ralf Schumacher sehr schön auf den Punkt gebracht hat: «Der grösse Helfer von Max und Red Bull Racing in dieser Saison war Ferrari.»

Unfassbar, wie die Italiener WM-Punkte verschenkten: Mangelnde Zuverlässigkeit des Ferrari, unnötige Zweikämpfe zwischen Leclerc und Carlos Sainz, strategische Fehler am Kommandostand, schwache Boxenstopps, Fahrfehler des Monegassen und des Madrilenen.

Max sagte jeweils «heel erg bedankt» und fuhr ein Spitzenergebnis nach dem anderen ein.

WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6

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