Mario Andretti: «Ferrari-Fehler sind unglaublich»
Mario Andretti
Mario Andretti hat in seinem Herzen immer einen grossen Platz für Ferrari behalten: Die heute 82 Jahre alte Rennlegende fuhr 1971, 1972 und 1982 für die Scuderia, im Formel-1-Auto wie im Sportprototypen, 1978 wurde der in Istrien geborene und nach Amerika ausgewanderte Racer Formel-1-Weltmeister, im Lotus-Team von Colin Chapman.
2022 besuchte der 12-fache GP-Sieger den Miami-GP, natürlich wird er auch beim kommenden Grossen Preis der USA in Austin (Texas) nicht fehlen. Und klar sieht sich die Rennlegende jeden Grand Prix an.
Was in dieser Saison mit Ferrari passiert ist, das schmerzt Mario in der Seele, wie er meinem Kollegen Thomas Maher von planetf1 erklärt hat: «Max hat sich als überaus würdiger Weltmeister erwiesen. Aber viele seiner Erfolge in diesem Jahr gründen auf den Misserfolgen von Ferrari. Ferrari hatte ein so konkurrenzfähiges Auto, aber sie haben Verstappen den Titel wirklich geschenkt.»
«Ich bin davon überzeugt, dass sich Max letztlich ohnehin durchgesetzt hätte, aber der Titel wird ihm doch förmlich auf dem Silbertablett serviert. Es machte so viel Freude zu sehen, dass Ferrari wieder ein Auto hat, mit dem sie ein Wörtchen um den Titel mitreden können, aber die Fehler, die gemacht wurden – unglaublich!»
«Ferrari hat alles. Ein schnelles Auto und zwei sehr gute Fahrer. Charles und Carlos sind Siegertypen, der rohe Speed des Autos ist eindrucksvoll. Aber Ferrari hat einige krasse strategische Fehler gemacht. Die Standfestigkeit? Gut, es kann passieren, dass mal etwas kaputtgeht, das passiert anderen Teams auch. Aber Entscheidungen wie eine teilweise überaus seltsame Reifenwahl, das begreife ich nicht.»
«Wenn du ein so gutes Auto hast, dann musst du doch nicht um jeden Preis versuchen, etwa anders zu machen als die Gegner. Ich sehe viele Gelegenheiten, die verschleudert wurden. Selbst Charles hat gesagt, wie enttäuscht er über gewisse Entscheidungen ist.»
«Ich weiss nicht, wie genau das innerhalb des Rennstalls abläuft, ob die Fahrer sich teilweise nicht mehr einbringen könnten. Aber wer immer die Strategie vorgibt, macht in diesem Jahr wirklich keinen guten Job.»
WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6