Mercedes-Strafe wegen Hamilton: So wird’s lächerlich
Lewis Hamilton – mit Nasenstecker
In der langen Samstagnacht von Singapur musste Lewis Hamilton bei den Regelhütern vorsprechen, samt Vertretern von Mercedes-Benz. Gerd Ennser (Deutschland), Matthew Selley (Australien), Derek Warwick (England) und Nish Shetty (Singapur) wollten wissen, wieso der siebenfache Formel-1-Champion erneut mit Nasen-Piercing gefahren sei; wo doch das Team erklärt habe, sich an die Regeln zu halten. Und das schliesst mit ein, dass die Piloten keinen Schmuck tragen im Rennwagen.
Hamilton gab bei der Rennpolizei den Regelverstoss sogleich zu, erklärte aber den Kommissaren, dass ihm die Ärzte davon abgeraten hätten, das Piercing zu entfernen.
Mercedes legte ein Schreiben des betreffenden Arztes vor, welches die Worte des 103-fachen GP-Siegers stützt. Die vier Rennkommissare sprachen dann mit Formel-1-Arzt Dr. Ian Roberts. Der Engländer bestätigte, dass das Vorgehen seines Fachkollegen korrekt sei.
Blechen muss Mercedes dennoch: 25.000 Euro. Weil die Selbsterklärung der achtfachen Sieger im Konstrukteurs-Pokal nicht der Wahrheit entsprach. Team-Vertreter räumten ein, dass sie nicht gewusst hätten, dass Lewis erneut mit Piercing fahren würde. Sie argumentierten, der Brite habe den Nasenschmuck im Juni entfernen lassen und dann auch nicht mehr getragen, also seien sie davon ausgegangen, dass er das auch nicht mehr mache.
Lewis Hamilton sagt: «Grundsätzlich trage ich den Nasenstecker seit vielen Jahren. Aber inzwischen war er eingewachsen und liess sich nicht mehr ohne Weiteres entfernen. Ich erhielt dann von der FIA die Erlaubnis, mich in Ruhe um das Thema zu kümmern. Ich liess den Stecker herausnehmen, worauf sich die Stelle entzündete. Ich war seitdem mit einer Infektion unterwegs, mit Blut, Eiter und allem Drum und Dran.»
«Also habe ich das Piercing wieder eingesetzt, die Wunde begann zu heilen. Die Ärzte sagten mir, ich solle es besser drin lassen.»
Dann wiederholte der Rekord-Champion, was er schon mehrfach zu diesem Thema gesagt hat: «Ich finde es einfach verrückt, dass wir über solche Kleinigkeiten sprechen. Eines der Argumente, das wir in diesem Zusammenhang hören, ist die Hitze. Wenn du Feuer ausgesetzt wärst und Metall dann die Hitze weiterleitet. Aber unser Anzug ist doch voller Metall! Unser Reissverschluss am Overall ist aus Metall, der Riemen vom Helm ebenfalls, dazu die Gurte. Dort drin sind Kabel, die auch aus Metall sind. Das ist alles etwas lächerlich. Die Stewards sind hier, um unsere Sicherheit zu schützen, das verstehe ich, aber das hier ist nun wirklich kein Sicherheitsproblem.»
Qualifying, Singapur
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:49,412 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:49,434
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:49,466
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:49,583
05. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:49,966
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:50,584
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:51,211
08. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:51,395
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:51,573
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:51,983
11. George Russell (GB), Mercedes, 1:54,012
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:54,211
13. Mick Schumacher (D), Haas, 1:54,370
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:54,380
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:55,518
16. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:56,083
17. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:56,226
18. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:56,337
19. Alex Albon (T), Williams, 1:56,985
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:57,532