Bernie Ecclestone vor Gericht: Prozess – Oktober 2023

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone 2019 in Baku

Bernie Ecclestone 2019 in Baku

Richterin Deborah Taylor hat am Londoner Gericht Southwark Crown festgelegt: Der Prozess gegen Ex-F1-Geschäftsleiter Bernie Ecclestone wegen angeblicher Vermögensverschleierung beginnt am 9. Oktober 2023.

Bernie Ecclestone, Baumeister der modernen Formel 1, wird der Prozess gemacht: Dem inzwischen 91 Jahre alten Engländer wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, Vermögenswerte im Ausland verschwiegen zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Anklage zufolge hat Ecclestone ein Auslandvermögen in Höhe von 400 Millionen Pfund nicht korrekt angegeben (456 Millionen Euro). Die britische Finanz- und Steuerbehörde HMRC (Her Majesty’s Revenue and Customs) wirft dem langjährigen Formel-1-CEO vor, eine Dachgesellschaft in Singapur bei der Steuererklärung aussen vor gelassen zu haben.

Nun hat Richterin Deborah Taylor am Southwark Crown Court von London entschieden: Prozessbeginn am 9. Oktober 2023, sie hat eine Prozessdauer von sechs Wochen angesetzt. Wegen des hohen Alters von Ecclestone (er wird Ende Oktober 92), so Taylor, werde der Angeklagte nicht durchgängig anwesend sein müssen.

Staatsanwalt Robert Simpson vor Gericht: «Im Laufe unserer Untersuchung wurde Herr Ecclestone nach Firmen im Ausland gefragt. Die Krone hat deshalb geklagt, weil wir es als erwiesen ansehen, dass er eine Dachfirma in Singapur nicht angegeben hat.»

Simpson spricht von einer umfangreichen und weltweiten Ermittlung für einen Zeitraum zwischen Juli 2013 und Oktober 2016.

Bernie Ecclestone plädierte im vergangenen August vor dem Gericht von Westminster während einer kurzen Anhörung auf unschuldig. Für Vergehen dieser Art sind in Grossbritannien Haftstrafen von bis zu zehn Jahren möglich.

Ecclestone erlebt ein turbulentes Jahr 2022. Im Mai hatte er für Aufsehen gesorgt, weil er mit einer nicht registrierten Waffe von Brasilien in die Schweiz fliegen wollte.

Später geriet er wegen zweifelhafter Aussagen zu Russland-Präsident Vladimir Putin in die Kritik, den er als ehrenhaft und vernünftig bezeichnete. Danach krebste Ecclestone für seine Bemerkungen in der Sendung «Good Morning Britain» von ITV zurück und entschuldigte sich auf dafür, «falls meine unbedachten Äusserungen Verärgerung erzeugt haben».

Zurück zum Gerichtsverfahren. Der leitende Staatsanwalt Andrew Penhale erinnerte daran, dass Ecclestone ein Recht auf ein faires Verfahren habe. «Es ist äusserst wichtig, dass im Internet keine Berichte, Kommentare oder Informationen weitergegeben werden, die dieses Verfahren in irgendeiner Weise beeinträchtigen könnten.»

Ecclestone befindet sich auf freiem Fuss, Richterin Taylor hat ihn jedoch daran erinnert, dass Nichterscheinen vor Gericht am 9. Oktober 2023 als Straftat eingestuft werde.

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