Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Günter Steiner wütend: «Das sind nicht die 1980er!»

Von Mathias Brunner
Sie wird selten gezeigt – die schwarze Flagge mit orangenem Kreis: Technisches Problem, sofort an die Box kommen! Haas-Teamchef Günther Steiner ärgert sich, dass die FIA sein Team schon zum dritten Mal Punkte kostete.

Viele Fans wissen nicht einmal, dass es sie gibt, die schwarze Flagge mit einem Kreis wie eine Orange. Wer die gezeigt bekommt, wird von den Regelhütern aufgefordert, wegen eines technischen Problems unverzüglich die Box anzusteuern.

Haas-Teamchef Günther Steiner hat sich von den Vorkommnissen in Singapur auch in Japan noch nicht erholt. Denn beim Strassen-GP in Singapur wurde seinem Piloten Kevin Magnussen nun schon zum dritten Mal diese Flagge unter die Nase gehalten – weil am Haas-Renner eine Frontflügel-Endplatte schrägstand. Das war so in Kanada (rechts), auf dem Hungaroring (links) und nun also in Singapur (wieder links).

Drei Mal ging Magnussen leer aus: Er konnte wegen der Flagge in Montreal aus seinem tollen fünften Startplatz nichts machen und wurde 17., in Ungarn kam er als 16. ins Ziel, in Singapur reichte es von Startplatz 9 am Ende nur zu Rang 12.

Steiner hat jetzt die Faxen dicke: «Ich finde das alles frustrierend, weil wir in Ungarn extra Jo Bauer, den technischen Delegierten der FIA, zu uns baten. Unser Chef der Verbundstoff-Abteilung hat ihm dann gezeigt, wieso die Endplatte nicht abfallen kann, auch wenn sie in ungewöhnlichem Winkel steht. Doch die FIA lernt offenbar nichts. Denn nun haben wir zum dritten Mal diese Flagge gezeigt erhalten. Das wird langsam lästig.»

«Jo Bauer und die technischen Experten müssen der Rennleitung darlegen, ob etwas sicher ist oder nicht. Das hat mit den Rennkommissaren nichts zu tun, das geht direkt an die Rennleitung. Es ist auch der Rennleiter, der das Hinaushalten der Flagge verfügt, nicht der technische Delegierte, nicht das Rennkommissaren-Quartett.»

«Was mich wirklich auf die Palme bringt: Wir haben in Ungarn bewiesen, dass nichts passieren kann. Vielleicht bewegt sich eine solche Endplatte, und dann bringen wir den Piloten vielleicht ohnehin herein, weil er Rundenzeit verliert. Aber das Material hält viel mehr aus als viele Leute glauben würden. Ich versuche – offenbar wenig erfolgreich – den Menschen klarzumachen, dass diese Autos sehr robust gebaut sind. Das sind doch nicht die 1980er!»

Rennen, Singapur

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 2:02:15,238 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +7,595 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +15,305
04. Lando Norris (GB), McLaren, +26,133
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +58,282
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +61,330
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +63,825
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +65,032
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +66,515
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +74,576
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +93,844
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +97,610
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. George Russell (GB), Mercedes, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe nach Dreher
Fernando Alonso (E), Alpine, Motorschaden
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Kollision mit Zhou
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Kollision mit Latifi

WM-Stand (nach 17 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 341 Punkte
02. Leclerc 237
03. Pérez 235
04. Russell 203
05. Sainz 202
06. Hamilton 170
07. Norris 100
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Ricciardo 29
12. Vettel 24
13. Gasly 23
14. Magnussen 22
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 11
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 576 Punkte
02. Ferrari 439
03. Mercedes 373
04. McLaren 129
05. Alpine 125
06. Alfa Romeo 52
07. Aston Martin 37
08. Haas 34
09. AlphaTauri 34
10. Williams 6

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