Chaos in Japan: Ferrari-Teamchef Binotto entrüstet

Von Mathias Brunner
Mattia Binotto

Mattia Binotto

Max Verstappen hat völlig verdient seinen zweiten WM-Titel sichergestellt. Aber die Art und Weise, wie es zur Entscheidung kam, die gibt viel zu reden. Auch bei Ferrari-Teamchef Mattia Binotto.

Entschuldigung, aber das war Formel-1-unwürdig: Es dauerte eine ganze Weile, bis nach dem Fallen der Zielflagge in Suzuka feststand – Max Verstappen ist zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister.

Nicht einmal der erfahrene Red Bull Racing-Teammanager Jonathan Wheatley war sich seiner Sache sicher: Der Engländer sass mutterseelenalleine am Kommandostand von RBR und war am Rechnen.

Der Grund für die Verwirrung: Erstens die Fünfsekundenstrafe für Charles Leclerc wegen eines Pistenfouls kurz vor Schluss des Grand Prix, damit Rückversetzung hinter Sergio Pérez auf Rang 3. Und die Vorgabe der FIA, dass 2022 bei nicht kompletter Renndistanz gestaffelt Punkte vergeben werden.

Der Knackpunkt – das gilt nur für Rennen, die abgebrochen müssen und nicht wieder aufgenommen werden können. In Suzuka aber galt der WM-Lauf für die FIA-Offiziellen als beendet, wenn auch nicht mit voller Renndistanz von 53 Runden.

Leider wurde das von der FIA weder den Teams, schon gar nicht den Fans in aller Klarheit kommuniziert, selbst Regelkundige wie der gute Jonathan zweifelten, und so entstand ein Wirrwarr.

In den sozialen Netzwerken in Italien ist derzeit die Hölle los. Es geht nicht um die Titel-Entscheidung, denn jedem auch noch so leidenschaftlichen Tifoso war klar – Verstappens WM-Triumph gegen Leclerc war nur eine Frage der Zeit. Zu reden geben vielmehr das Vorgehen der FIA und das Timing.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: «Am meisten verblüfft bin ich davon, wie schnell hier die Strafe für Charles feststand. Hatten wir nicht eben in Singapur die Situation, dass im Rennen eine Strafe gegen Pérez nicht umgesetzt wurde? Dass nachher der Fahrer in aller Ruhe befragt wurde? Dass es dann endlos dauerte bis zu einer Entscheidung? Aber hier ist sie ratz-fatz da gewesen. Schon seltsam.»

Binotto beendet ein im Fahrerlager des Suzuka Circuit kursierendes Gerücht: «Es wird seitens Ferrari keinen Protest gegen das Ergebnis geben. Auch wenn wir jetzt nicht finden, dass die Strafe gegen Charles gerechtfertigt war. Er war vorher vorne, er war nachher vorne, der Abstand zu Pérez war vorher der gleiche wie nachher. Also wo war da bitteschön der grosse Vorteil?»

«Was die Vergabe der vollen Punkte angeht, auch wenn wir nicht 53 Runden haben, so hatte ich mich darüber bei der FIA erkundigt, also kam das für mich nicht überraschend.»

Mattia Binotto ehrt den Champion: «Max ist Weltmeister, wir gratulieren ihm von Herzen. So wie er 2022 fährt, ist das ein Titel ohne Wenn und Aber.»

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