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Carlos Sainz: Die Frage nach Ferrari-Stallorder nervt

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

Immer wieder im Laufe der GP-Saison 2022 ist die Frage aufgetaucht, wieso Ferrari im WM-Kampf gegen Max Verstappen nicht eher auf Charles Leclerc setzte. Carlos Sainz sagt, wieso ihn das aufgeregt hat.

Max Verstappen ist zum zweiten Mal in Folge Formel-1-Weltmeister, und zahlreiche Tifosi wissen: Strategische Fehler bei Ferrari haben die WM-Chance ebenso zunichte gemacht wie mangelnde Zuverlässigkeit des roten Renners sowie Fahrfehler von Charles Leclerc und Carlos Sainz. Ebenfalls thematisiert wird: Hätte Ferrari die Chancen nicht eher wahren können, wenn konsequent auf Leclerc gesetzt worden wäre statt beiden Piloten freie Fahrt zu geben?

Wie der Madrilene Carlos Sainz, gegenwärtig WM-Fünfter, nun gegenüber der As zugibt, hat ihn diese Frage ganz schön genervt: «Grundlegend kann ich diese Diskussion nachvollziehen, denn ich hatte keinen guten ersten Saisonteil, Charles war mir bei den ersten Rennen sowohl im Qualifying als auch im Renntempo einen Schritt voraus. Aber ich finde, zur Saisonmitte habe ich mich stark verbessert, und es war frustrierend, das Gefühl zu bekommen, dass mich einige Leute nicht da vorne im Mehrkampf sehen wollen.»

«Zunächst wurde ich kritisiert, weil ich nicht an der Spitze mitmischen konnte; dann wurde ich kritisiert, als ich es tat. Wo doch Charles alles gewinnen sollte. Was da teilweise von den Medien ausging, das war enttäuschend. Aber mit der Zeit wurde offenbar verstanden, dass ich nicht so sehr darauf achte, was über mich geschrieben wird.»

«Ich schätze, Teamchef Mattia Binotto und das Team erkennen, dass es eine Stärke von Ferrari ist, zwei gleichwertige Piloten da vorne zu haben. Es liegt doch im Interesse des Teams, wenn die beiden Fahrer so nahe beisammen liegen wie möglich.»

Sainz hatte eine bärenstarke erste Saison mit Ferrari 2021, er wurde WM-Fünfter, der höher eingeschätzte Leclerc Siebter. Aber im ersten Saisonteil 2022 steckte bei Carlos wirklich der Wurm drin: Dreher in Australien, Kollision kurz nach dem Start in Imola, Dreher in Spanien. Ungewöhnlich für den 28-Jährigen, der 2021 kaum Fehler gemacht hatte.

Sainz sagt weiter: «Es ist eine Saison mit zu vielen Höhen und Tiefen. Womit ich zufrieden bin – ich war in der Lage, das Ruder nach einem schwierigen Saisonbeginn herumzuwerfen und mich in einem Auto zurechtzufinden, das mir zunächst nicht lag.»

Konkret neigte der knackig einlenkende Ferrari zum Übersteuern, damit konnte Charles Leclerc besser leben als Sainz. Der Spanier zieht ein neutral liegendes Auto vor.

Sainz weiter: «Wir haben nicht das Maximum aus unseren Möglichkeiten gemacht, weder das Team noch ich als Fahrer, und das machte mich sehr wütend. Ich verstand auch nicht, was da passiert. Ich war immer ein Fahrer, der sich schnell an ein Auto anpassen konnte. Und ausgerechnet jetzt, wo wir einen so schnellen Rennwagen hatten, wollte mir das nicht gelingen. Das war schwer zu verdauen.»

«Ich liess mich jedoch nicht ermutigen, und durch viel Arbeit mit dem Team ist es mir gelungen, das Problem in den Griff zu bekommen und das Handling des Autos so zu verändern, dass ich mich im Wagen wohler fühle. Darauf bin ich stolz.»

Japan-GP, Suzuka

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 3:01:44,004 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +27,066 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +31,763
04. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,685
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +40,326
06. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +46,358
07. Fernando Alonso (E), Alpine, +46,369
08. George Russell (GB), Mercedes, +47,661
09. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +70,143
10. Lando Norris (GB), McLaren, +70,782
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +72,877
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +73,904
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +75,599
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +86,016
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +86,496
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +87,043
17. Mick Schumacher (D), Haas, +92,523
18. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +108,091
Out
Alex Albon (T), Williams, Hydraulikdefekt
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall

WM-Stand (nach 18 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 366 Punkte
02. Pérez 253
03. Leclerc 252
04. Russell 207
05. Sainz 202
06. Hamilton 180
07. Norris 101
08. Ocon 78
09. Alonso 65
10. Bottas 46
11. Vettel 32
12. Ricciardo 29
13. Gasly 23
14. Magnussen 22
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 11
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 619 Punkte
02. Ferrari 454
03. Mercedes 387
04. Alpine 143
05. McLaren 130
06. Alfa Romeo 52
07. Aston Martin 45
08. Haas 34
09. AlphaTauri 34
10. Williams 8

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