Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Sebastian Vettel: Stand sein Rücktritt auf der Kippe?

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Suzuka

Sebastian Vettel in Suzuka

Als Sebastian Vettel vor dem GP-Wochenende von Ungarn Ende Juli seinen Rücktritt bekannt gab, fragten sich viele Fans: Hätte das nicht auch ganz anders laufen können? Der Weltmeister bezieht Stellung.

Es war DAS Thema vor der Formel-1-Sommerpause: Sebastian Vettel beendet mit dem Grossen Preis von Abu Dhabi 2022 seine grandiose Formel-1-Karriere. Schon damals stellten viele Fans in den Raum: Stand sein Rücktritt auf der Kippe? Hätte er sich anders entschieden, wenn Aston Martin 2022 ein konkurrenzfähigeres Auto gebaut hätte?

Der 53-fache Grand-Prix-Sieger Sebastian Vettel hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er seinen Sport anhaltend liebt. Es ist eher der tiefe Wunsch, mehr Zeit für die Familie zu haben und neue Herausforderungen zu suchen, der ihn zum Rücktritt bewogen hat – nach langer, sehr langer Überlegung.

Wenn Vettel 2022 um Podest-Ränge mitgeredet hätte, wäre dann alles anders gekommen? Vettel sagt auf der Webpage von Aston Martin ehrlich: «Ich weiss es nicht. Vielleicht wäre ich zur gleichen Entscheidung gelangt, möglicherweise hätte ich es nicht getan – es ist unmöglich, das zu sagen. Was ich wichtig finde: Man muss sich selber treu bleiben. Ich liebe es zu gewinnen. Das klingt selbstsüchtig und egoistisch, aber das Gewinnen treibt mich an. Und das war leider nicht möglich.»

«Selbst wenn das alles in Bezug auf Ergebnisse nicht wie erhofft verlaufen ist, so hat es mir doch sehr viel Freude gemacht, mit allen bei Aston Martin zusammenzuarbeiten und dem Rennstall auf seinem Weg zu helfen, sich für die Zukunft aufzustellen.»

Als Highlight seiner Zeit bei Aston Martin nennt Vettel «Baku 2021. Das war ein WM-Lauf, bei dem wir bei der Musik waren, und dann kommen eben solche Ergebnisse heraus. Wir haben mehrfach bewiesen, dass wir gute Rennen abliefern können. Es gab auch Grands Prix, in welchen wir wirklich gut gefahren sind, aber wir sind eben nur Zehnter geworden, und das bemerkt so gut wie keiner.»

53 Rennen konnte Sebastian Vettel in seiner Formel-1-Karriere gewinnen, nur Michael Schumacher und Lewis Hamilton waren erfolgreicher. Vettel meint: «Man gewöhnt sich mit der Zeit ein wenig ans Siegen, aber wenn du dann nicht mehr gewinnst, denkst du daran, wie gut es sich doch anfühlen würde, wieder Erster zu sein. Wenn es dann endlich wieder klappt, ist das ein grosser Moment, der einem mehr bedeutet als der vorherige Sieg – weil dazwischen eine gewisse Leere war.»

Japan-GP, Suzuka

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 3:01:44,004 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +27,066 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +31,763
04. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,685
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +40,326
06. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +46,358
07. Fernando Alonso (E), Alpine, +46,369
08. George Russell (GB), Mercedes, +47,661
09. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +70,143
10. Lando Norris (GB), McLaren, +70,782
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +72,877
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +73,904
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +75,599
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +86,016
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +86,496
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +87,043
17. Mick Schumacher (D), Haas, +92,523
18. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +108,091
Out
Alex Albon (T), Williams, Hydraulikdefekt
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall

WM-Stand (nach 18 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 366 Punkte
02. Pérez 253
03. Leclerc 252
04. Russell 207
05. Sainz 202
06. Hamilton 180
07. Norris 101
08. Ocon 78
09. Alonso 65
10. Bottas 46
11. Vettel 32
12. Ricciardo 29
13. Gasly 23
14. Magnussen 22
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 11
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 619 Punkte
02. Ferrari 454
03. Mercedes 387
04. Alpine 143
05. McLaren 130
06. Alfa Romeo 52
07. Aston Martin 45
08. Haas 34
09. AlphaTauri 34
10. Williams 8

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