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Skandal im Japan-GP: FIA gibt Fehler zu, Rennchef weg

Von Mathias Brunner
Beim Grossen Preis von Japan in Suzuka

Beim Grossen Preis von Japan in Suzuka

Die Formel-1-Piloten waren nach dem Grossen Preis von Japan in Suzuka bestürzt: Ein Bergefahrzeug neben der Bahn, während noch F1-Autos unterwegs sind – geht gar nicht! Die FIA reagiert.

Zahlreiche Formel-1-Fahrer waren nach dem Grossen Preis von Japan stinksauer. Sie waren fassungslos, als bei laufendem Rennen ein Bergefahrzeug unmittelbar neben der Strecke auftauchte. Vor allem AlphaTauri-Fahrer Pierre Gasly war kaum zu beruhigen. Der Autosport-Weltverband FIA hat eine Untersuchung eingeleitet.

Auch Ralf Schumacher, sechsfacher Grand-Prix-Sieger und heute Formel-1-Experte unserer Kollegen der deutschen Sky, traute seinen Augen kaum. «Ich kann die Kritik der Fahrer verstehen. Sie haben mehrfach darauf hingewiesen, dass sie keine dieser Traktoren sehen wollen, so lange noch Autos auf der Strecke unterwegs sind. Es kann doch kein Problem sein zu warten, bis die Autos alle in der Box sind und dann erst ein Bergefahrzeug rauszuschicken. Es muss restlos aufgeklärt werden, wieso das in Japan anders gelaufen ist, als mit den Fahrern besprochen.»

Nun hat die FIA reagiert. Am 21. Oktober haben die Regelhüter Fehler bei den Abläufen zugegeben. Als eine Folge wird die Rolle des Rennleiters nicht mehr abwechslungsweise vom Portugiesen Eduardo Freitas und dem Deutschen Niels Wittich bekleidet – der Deutsche übernimmt permanent. Freitas hatte in Suzuka die Leitung.

Als weitere Folge wird das zu wenig klar umrissene Reglement in Sachen WM-Punkten präzisiert. Nach dem GP herrschte Verwirrung, wieso es beim Japan-Rennen volle Punkte gegeben hatte. Folge: Max Verstappen wusste nicht, dass er erneut Weltmeister ist, als er die Ziellinie kreuzte.

Zum Regenrennen von Suzuka und dem Skandal um das Bergefahrzeug hält die FIA fest:

Der Rennstart war trotz Niederschlägen zu verantworten. Dann begann es heftiger zu regnen. Nach einem Unfall von Carlos Sainz in Kurve 12 wurde das Safety-Car auf die Bahn geschickt. Die FIA gibt zu, dass der aus der Boxengasse gestartete Gasly ausser Acht gelassen wurde, als Streckenposten und Bergefahrzeug entlang der Bahn den Wagen von Sainz wegschleppen wollten. Die FIA räumt ein – damit hätte man warten müssen.

Die FIA weist jedoch auch darauf hin, dass es in der Verantwortung der Piloten liegt, eine Unfallstelle in angemessenem Tempo zu passieren. Pierre Gasly sei dort mit mehr als 200 Sachen unterwegs gewesen.

Zusammen mit Formel-1-Alleinausrüster Pirelli sollen Mittel und Wege gesucht werden, einen für solche Verhältnisse besser geeigneten Reifen zu bauen.

Die FIA will die Kommunikation zwischen Rennleitung und Teams verbessern: Über Funk und offiziellen Bildschirme wird künftig informiert, wenn ein Bergefahrzeug entlang der Bahn steht. Die FIA will künftig alle Autos besser beobachten. Die Abläufe zwischen Rennleitung und Eingreiftruppe entlang der Strecke werden verfeinert. Eine Phase mit virtuellem Safety-Car (VSC) wird künftig so gestaltet, dass eine Richtgeschwindigkeit beliebig verändert werden kann.

Formel-1-Rennchef Niels Wittich wird am Abend des 21. Oktober die Piloten über die jüngsten Schritte der FIA in Kenntnis setzen.


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