MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Ferrari, Williams, McLaren, Alfa: Debüt der Neulinge

Von Mathias Brunner
Vier aufstrebende Talente gaben auf dem Circuit of the Americas (COTA) ihre Visitenkarte ab: Einsatz im ersten Training zum Grand Prix der USA. GP-Veteran Martin Brundle: «Das ist brutal.»

Robert Shwartzman für Charles Leclerc im Ferrari, Álex Palou für Daniel Ricciardo im McLaren, Logan Sargeant für Nicholas Latifi im Williams sowie Théo Pourchaire für Valtteri Bottas im Alfa Romeo – vier Fahrer erhielten im ersten Training zum Grossen Preis der USA in Austin (Texas) die Gelegenheit, ihr Talent in die Auslage zu stellen.

Formel-1-Champion Jenson Button: «Man muss sich das mal vorstellen. Als ich zum ersten Mal Formel 1 fuhr, da war exakt ein Fan vor Ort, das war mein Vater. Hier fahren die Jungen vor Zehntausenden von Fans. Ich hörte, dass etwa der junge Amerikaner Logan Sargeant bei Williams von einer Kamera-Mannschaft begleitet wurde! Da baut sich schon tüchtig Druck auf dem Kessel auf.»

Schnellster Rookie war der 25-jährige IndyCar-Champion Álex Palou auf Rang 16, gefolgt von Ferrari-Fahrer Shwartzman (23), dem Franzosen Théo Pourchiare (19) sowie dem Floridianer Sargeant (21).

Der 15-fache GP-Sieger Button gibt zu bedenken: «Shwartzman wurde ausgerechnet von Max Verstappen aufgehalten, sonst hätte das locker zur Bestzeit der Rookies gereicht. Zudem sind Palou und Pourchaire nicht mit weichen Reifen gefahren, das verzerrt das Bild.»

Ex-IndyCar-Pilotin Danica Patrick: «Das ganze erste Training verströmte ein merkwürdiges Gefühl – fast eher wie ein Wintertest, mit all diesen jungen Fahrern in den Autos.»

Die IndyCar-Gesamtfünfte von 2009 weiss: «Die Formel 1 legt bei uns in den USA ständig zu, wir werden 2023 drei Rennen haben, in Miami, in Austin, in Las Vegas. Natürlich wäre ein US-amerikanischer Pilot für uns ein Riesending.» Aber der neue Mario Andretti ist noch nicht in Sicht, wie unsere Hintergrundgeschichte zeigt.

Der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle: «Das war für diese Vier eine echte Feuertaufe. Klar sitzen sich stundenlang im Rennsimulator, aber das echte Fahren ist eine andere Hausnummer. Das sieht von aussen immer so einfach aus, aber glaubt mir – das ist es nicht.»

Théo Pourchiare sagt: «Die grösste Umstellung ist das Lenkrad. Unfassbar, wie viele verschiedene Funktionen wir da haben! Und dann musste ich mich an den hohen Rhythmus gewöhnen. Einmal hörte ich am Funk: ‘Vorsicht, Hamilton sieben Sekunden hinter dir.’ Aber zwei Kurven später sass er mir im Nacken!»

Logan Sargeant sagt: «Mein Ziel bestand darin, so viel als möglich zu lernen und keine Dummheiten zu machen. Es hat sich alles ganz anders entwickelt als ich erwartet habe, aber dass meine ich positiv. Das Auto reagiert so massiv anders als mein Formel-2-Wagen, das war ein Offenbarung. Alles in allem ein solider Start, aber ich weiss, dass ich noch viel mehr zeigen kann.»

Álex Palou: «Ich hatte ja zuvor schon einen älteren McLaren getestet, aber was auf einer Strecke wie Austin mit einem modernen Auto abgeht, das ist krank! Ich habe jede Minute geniessen können.»

McLaren-Stammfahrer Lando Norris: «In einem freien Training erstmals mit einem 2022er Auto auszurücken, das ist ein hartes Stück Arbeit. Du musst dich an so viele verschiedene Dinge gewöhnen. Ich kenne Álex seit Karting-Zeiten, ich weiss, wie talentiert er ist. Wir haben ihn nicht aus Zufall ins Auto gesetzt.»

1. Training, USA

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:36,857 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:37,332
03. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:37,460
04. Max Verstappen (NL), 1:37,462
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:37,515
06. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:37,713
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:37,802
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:37,810
09. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37,856
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:38,401
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:38,102
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:38,276
13. Alex Albon (T), Williams, 1:38,422
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:38,911
15. Mick Schumacher (D), Haas, 1:38,922
16. Álex Palou (E), McLaren, 1:39,911
17. Robert Shwartzman (IL), Ferrari, 1:40,034
18. Théo Pourchaire (F), Alfa Romeo, 1:40,175
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:40,325
20. Antonio Giovinazzi (I), Haas, 1:43,063

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