Ricciardo wie Vettel: Wenn die Magie zurückkommt

Von Andreas Reiners
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo hat McLaren in Mexiko daran erinnert, warum sie ihn verpflichtet haben. Der Australier zeigte eine Menge der alten Magie – und wurde trotz Strafe Siebter.

Die Genugtuung war Daniel Ricciardo anzusehen. Und sie war auch herauszuhören. Platz sieben in Mexiko, trotz 10-Sekunden-Strafe, nach einem Husarenritt, dazu der Fahrer des Tages – der Australier hat zum Ende einer harten und enttäuschenden Saison noch einmal gezeigt, warum McLaren ihn verpflichtet hatte.

«Ich weiß immer noch, dass ich Leistung bringen kann. Es ist aber schwer, wenn man es nicht Woche für Woche kann», sagte er. Denn bei ihm hat die Konstanz gefehlt, viel zu oft war er chancenlos gegen seinen Teamkollegen Lando Norris, und viel zu oft verfehlte er die Punkte.

«Es ist ein bisschen wie bei Vettel in den letzten Rennen: Er fuhr phänomenale Rennen, und dann fragen sich die Leute, ob es wirklich Zeit ist, zurückzutreten», so Ricciardo. Vettel hatte in Austin einen ähnlich starken Auftritt wie jetzt Ricciardo und musste anschließend versichern, dass sein achter Platz nichts an seiner Entscheidung ändere.

«Ich denke, dass jeder von uns immer noch gut sein kann. Offensichtlich mangelt es nur an der Beständigkeit, aus welchen Gründen auch immer, aber ich liebe es immer noch und möchte immer noch an der Spitze mitfahren», sagte Ricciardo.

Kritik musste sich Ricciardo aber von AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda gefallen lassen, nachdem Ricciardo den Japaner in Kurve sechs von der Strecke gedrückt hatte. Dafür kassierte der Australier eine 10-Sekunden-Strafe.

«Ich habe ein paar Wiederholungen gesehen. Ich übernehme mehr von der Verantwortung, aber ich fühle mich sicher nicht zu 100 Prozent schuldig», sagte Ricciardo.

«Ich habe nicht blockiert, ich bin am Scheitelpunkt geblieben. Die Wahrheit ist, dass ich weder geplant noch gewollt habe, ihn dort zu überholen. Ich dachte nur: Wenn ich dort bleibe, ist der ganze Grip auf der Innenseite der Kurve, und wenn ich dort bleibe und ihn ein bisschen auf der schmutzigen Linie halte, bekomme ich einen besseren Ausgang.»

Ricciardo weiter: «Wir hätten uns wahrscheinlich noch 20-30 Zentimeter mehr geben müssen, dann wäre alles in Ordnung gewesen... wahrscheinlich nicht einmal das. Ich wünschte, es wäre nicht passiert und es tut mir leid, dass es passiert ist, aber ich denke, 10 Sekunden waren mehr als genug und irgendwie haben wir es trotzdem geschafft!»

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:38:36,729 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +15,186 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +18,097
04. George Russell (GB), Mercedes, +49,431
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +58,123
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +68,774
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
09. Lando Norris (GB), McLaren, +1
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
12. Alex Albon (T), Williams, +1
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Motorschaden
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 416 Punkte
02. Pérez 280
03. Leclerc 275
04. Russell 231
05. Hamilton 216
06. Sainz 212
07. Norris 111
08. Ocon 82
09. Alonso 71
10. Bottas 47
11. Vettel 36
12. Ricciardo 35
13. Magnussen 24
14. Gasly 23
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 696 Punkte
02. Ferrari 487
03. Mercedes 447
04. Alpine 153
05. McLaren 146
06. Alfa Romeo 54
07. Aston Martin 49
08. Haas 36
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8


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