Krise in Brasilien: Ist das F1-Rennen in Gefahr?

Von Andreas Reiners
Die Sicherheit ist beim Rennen in Brasilien immer ein Thema

Die Sicherheit ist beim Rennen in Brasilien immer ein Thema

Brasilien schlittert nach der Präsidentenwahl in eine innenpolitische Krise, erste Unruhen gab es bereits. Gut möglich, dass die Austragung des Rennens in Sao Paulo gefährdet ist.

Mehr als 200 Straßensperren, Demonstrationen, Tumulte, eine innere Zerrissenheit: Brasilien hat im Moment arge innenpolitische Probleme. Probleme, die möglicherweise auch Einfluss auf die Formel 1 haben.

Denn die Motorsport-Königsklasse macht in knapp zwei Wochen (11. bis 13. November) Station in Sao Paulo. Die politische und gesellschaftliche Lage in dem größten Land Südamerikas ist aber angespannt und undurchsichtig.

Akzeptiert der Verlierer das Ergebnis?

Die Wahl des Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva (2003 – 2010) sorgt für erwähnte Tumulte. Der linke Politiker Lula hatte bei der Präsidentenwahl den bisherigen Präsidenten, den Rechtspopulisten Jair Bolsonaro, knapp (50,9 zu 49,1 Prozent) besiegt. Seitdem ist Bolsonaro abgetaucht, weder gab es von ihm Kommentare zu der Wahl, noch Glückwünsche für den Sieger.

Beobachter gehen davon aus, dass Bolsonaro das Ergebnis anfechten wird. Was das Land in eine noch größere Krise stürzen kann. Denn schon jetzt protestieren die Anhänger Bolsonaros, sie haben zum Beispiel mehr als 200 Straßensperren errichtet.

Die Blockaden betrafen wichtige Verkehrsachsen wie eine Stadtautobahn in der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo und eine Verbindungsstraße zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo. Zu Gewaltexzessen kam es bislang zum Glück nicht. Doch wie es in den kommenden Tagen und Wochen in Brasilien weitergehen wird, ist unklar und wird zu einem nicht unerheblichen Teil davon abhängen, wie sich der Wahlverlierer verhalten wird.

Und das hat auch Auswirkungen auf die Formel 1, denn im schlimmsten Fall könnte die Sicherheit beim Event in Sao Paulo nicht gewährleistet sein, sollte sich die Stimmung aufheizen oder gar eskalieren.

Absagen aufgrund politischer Proteste gab es in der Formel 1 bereits. 2011 zum Beispiel wurde der Bahrain-GP wegen ziviler Unruhen abgesagt.

Sicherheitsbedenken an der Tagesordnung

Daneben sind Sicherheitsbedenken in Sao Paulo auch ohne politische Unruhen an der Tagesordnung, die Sorge des F1-Trosses vor Überfällen fährt immer mit.

Wir erinnern uns: 2017 gab nicht der Sieg von Ferrari-Star Sebastian Vettel am meisten zu reden, sondern die Angst der Teams. Ein Mercedes-Kleinbus war beim Verlassen der Rennstrecke unter vorgehaltener Waffe überfallen worden.

Bewaffnete Raubüberfälle sind beim GP seit Jahren ein Problem, denn die Gegend um die Rennstrecke herum ist ein sozialer Brennpunkt. Team-Mitglieder ziehen sich nach Feierabend noch an der Rennstrecke um, damit die Teamkleidung nicht verlockend wirkt. Schmuck trägt sowieso keiner mehr. Formel-1-Ausweise werden in die Tasche gesteckt.

Ex-Weltmeister Jenson Button ist im November 2010 nur knapp einem Überfall entkommen. Bewaffnete Männer versuchten, das Auto des englischen Weltmeisters am Samstag beim Verlassen der Rennstrecke zu attackieren. Der ausgebildete Chauffeur manövrierte die gepanzerte Limousine wie in einem Actionfilm aus der Gefahrenzone, indem er andere Autos rammte. Button und Co. kamen damals mit dem Schrecken davon.

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:38:36,729 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +15,186 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +18,097
04. George Russell (GB), Mercedes, +49,431
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +58,123
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +68,774
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
09. Lando Norris (GB), McLaren, +1
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
12. Alex Albon (T), Williams, +1
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Motorschaden
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 416 Punkte
02. Pérez 280
03. Leclerc 275
04. Russell 231
05. Hamilton 216
06. Sainz 212
07. Norris 111
08. Ocon 82
09. Alonso 71
10. Bottas 47
11. Vettel 36
12. Ricciardo 35
13. Magnussen 24
14. Gasly 23
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 696 Punkte
02. Ferrari 487
03. Mercedes 447
04. Alpine 153
05. McLaren 146
06. Alfa Romeo 54
07. Aston Martin 49
08. Haas 36
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8


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