KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Daniel Ricciardo: Das kann einen fertigmachen

Von Andreas Reiners
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo konnte in Mexiko noch einmal zeigen, was er kann. Der Australier macht aber keinen Hehl daraus, dass er die Pause herbeisehnt.

Daniel Ricciardo war in Mexiko endlich mal wieder der Alte. Platz sieben nach einem sehenswerten Rennen – der Australier kann es offenbar noch. Es ist Balsam auf die geschundene Rennfahrer-Seele.

«Ich weiß immer noch, dass ich Leistung bringen kann. Es ist aber schwer, wenn man es nicht Woche für Woche kann», sagte er. Denn bei ihm hat die Konstanz gefehlt, viel zu oft war er chancenlos gegen seinen Teamkollegen Lando Norris, und viel zu oft verfehlte er die Punkte.

«Es ist ein bisschen wie bei Vettel in den letzten Rennen: Er fuhr phänomenale Rennen, und dann fragen sich die Leute, ob es wirklich Zeit ist, zurückzutreten», so Ricciardo. Vettel hatte in Austin einen ähnlich starken Auftritt wie jetzt Ricciardo und musste anschließend versichern, dass sein achter Platz nichts an seiner Entscheidung ändere.

Auch Ricciardo steht dazu, eine Pause einzulegen. Er wird wohl die Rolle des Ersatzfahrers übernehmen und freut sich darauf, mal durchzuatmen. «Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich nicht in der Startaufstellung stehen werde», sagte er Sky Sports, «aber ich will immer noch in diesem Sport sein. Ich möchte mit einem Team arbeiten, mit der Ambition, 2024 wieder in der Startaufstellung zu stehen.»

«Die letzten zwei Jahre waren ziemlich hart, vor allem, wenn man viel investiert hat und das nicht zurückkommt, kann einen das fertigmachen», gab er zu.

«Ich denke, dass ich weiß, wie wichtig selbst eine Sommerpause ist, die einem eine andere Perspektive gibt. So wie die Saisons laufen, ist es ziemlich unerbittlich. Man hat nicht wirklich die Chance, sich wieder aufzubauen. Jeder Mensch ist anders, aber ich glaube wirklich, dass das ein Glück im Unglück ist. Wenn ich weniger tue, kann ich mehr erreichen.»

Soll heißen: «Ich habe das Gefühl, dass mir eine kleine Auszeit gut tun wird, und dann versuche ich, für 2024 wieder etwas aufzubauen. Sagen wir mal so, ich bin noch nicht fertig, aber es wird ein bisschen anders aussehen.»

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:38:36,729 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +15,186 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +18,097
04. George Russell (GB), Mercedes, +49,431
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +58,123
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +68,774
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
09. Lando Norris (GB), McLaren, +1
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
12. Alex Albon (T), Williams, +1
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Motorschaden
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 416 Punkte
02. Pérez 280
03. Leclerc 275
04. Russell 231
05. Hamilton 216
06. Sainz 212
07. Norris 111
08. Ocon 82
09. Alonso 71
10. Bottas 47
11. Vettel 36
12. Ricciardo 35
13. Magnussen 24
14. Gasly 23
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 696 Punkte
02. Ferrari 487
03. Mercedes 447
04. Alpine 153
05. McLaren 146
06. Alfa Romeo 54
07. Aston Martin 49
08. Haas 36
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8


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