Vettel: Wenn seine Frau eine Krise mit ihm kriegt

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel sucht als Rennfahrer in Kombination mit einem ausgeprägten Ehrgeiz die Perfektion. Der Deutsche verrät, dass er auch außerhalb des Rennwagens alles perfekt haben will - zum Leidwesen seiner Frau.

Rennfahrer sind speziell. Auch Sebastian Vettel ist da keine Ausnahme, bei ihm ist die Sucht nach dem Gefühl von Perfektion ein großer Teil seiner Identität, wie er verriet.

Es ist ein besonderer Kick, bei dem er nicht weiß, ob und wie sehr er ihn nach seinem Formel-1-Rücktritt nach dem Ende der Saison vermissen wird. Auf den ganzen Rennzirkus mit Reisen, Terminen und Interviews kann Vettel durchaus verzichten, doch er habe viel darüber nachgedacht, «was ist, wenn das nicht mehr da ist: dieser Kick, dieses Adrenalin, die Herausforderung, auch der Wettkampf, vieles, was meinen Sport ausmacht», so Vettel im Spiegel.

Er beschreibt diesen Kick so: «Das Besondere ist, dass man keine Zeit zum Denken hat, zu schauen, wo fahre ich hin, wo lenke ich ein. Wenn ich mit 300 km/h auf eine Kurve zurase und einen Wimpernschlag zu spät auf die Bremse steige, dann verpasse ich den Scheitelpunkt. Den Wimpernschlag selbst zu spüren, für sich selbst zu messen, ist aber unmöglich. Wir reden von fünf Hundertstelsekunden, die kann kein Mensch bestimmen. Den Moment trotzdem genau zu treffen, das ist der Reiz.»

Man müsse immer einen Schritt voraus sein, sagte Vettel und nannte ein weiteres Beispiel: «Stellen Sie sich einen gemalten Kreis vor, den Sie mit der Hand nachzeichnen. Keinen Millimeter drüber und keinen drunter. Denn auf der Linie ist der maximale Grip», so Vettel.

Das sei die Perfektion, die man bei einer Qualifikationsrunde suche, alles in Kombination mit einem ausgeprägten Ehrgeiz. «Dafür braucht es ein blindes Vertrauen in das Fahrzeug und ein Verschmelzen damit. Wenn so eine Runde gelingt, stellt sich eine unheimliche Zufriedenheit ein.»

Diesen Drang zur Perfektion hat Vettel übrigens nicht nur beim Sport. «Ich ertappe mich auch außerhalb des Rennwagens ständig dabei, dass ich alles perfekt haben will. Bei mir müssen Dinge immer ganz akkurat sein. Ein schief an der Wand hängendes Bild kann ich nicht ertragen. Das stört mich, lenkt mich ab, muss korrigiert werden. Meine Frau kriegt manchmal eine Krise mit mir, aber das geht wahrscheinlich vielen Frauen mit ihren Männern so.»


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