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Carlos Sainz zu Leclerc/Ferrari-Zoff: Kein Kommentar

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

Traditions-GP von Interlagos im Autódromo José Carlos Pace: Der 28-jährige Carlos erobert den dritten Platz. Der Ferrari-Pilot weiss – da wäre kaum mehr drin gewesen. «Mercedes war verdammt schnell.»

Im zweitletzten WM-Lauf der Formel-1-Saison 2022 lässt sich Carlos Sainz zum neunten Mal in diesem Jahr auf dem Siegerpodest blicken: Platz 3 beim Grossen Preis der Stadt São Paulo. Der Ferrari-Fahrer klettert zum insgesamt 15. Mal auf ein F1-Podest (wie José Froilán González und Thierry Boutsen), aber sein dritter Platz ist nicht unumstritten.

Rundenlang jammerte Charles am Funk, man möge doch an die WM denken. Übersetzung: Pfeift Sainz zurück, auf dass ich Dritter werde. Aber GP-Insider Martin Brundle wusste: «Man kann einem Piloten nicht Rang 3 verwehren, wenn es nicht um den Titel geht. Das wäre gemein.»

Sainz ist in Interlagos schon einmal Dritter geworden, 2019 mit McLaren.

Leclerc erhielt die Antwort: «Zu viel Risiko.» Charles darauf patzig: «Tolle Arbeit.» Er war nicht der einzige wütende Fahrer. Sergio Pérez war nicht angetan, dass Red Bull Racing Max Verstappen nicht entschlossener zurückpfiff, und der Weltmeister war wenig amüsiert, einen entsprechenden Funkspruch zu erhalten. Er weigerte sich schlicht, den Platz für den Mexikaner zu räumen.

Zurück zu Sainz, der in der WM hinter Hamilton auf Rang 6 zurückgefallen ist. Der Madrilene gibt nach einer soliden Fahrt zu Protokoll: «Das war ein tolles Rennen. Denn es gab so viele Rückschläge – zunächst meine Strafversetzung wegen des Einbaus eines neuen Motors, dann begann die Bremse zu brennen, weil sich im Lufteinlass ein Abreissvisier vergangen hatte, ich dachte, nun ist alles aus. Dann mussten wir auf einen Dreistopper umstellen, und mir ging durch den Kopf – das ist die falsche Strategie.»

«Aber dann habe ich das geistig alles abgestreift und einfach voll reingehauen. Ich spürte, dass ich an diesem Tag guten Speed habe. Es hat nicht gereicht gegen die Mercedes, aber es hat gereicht gegen die Autos von Red Bull Racing.»

Wieso ging Ferrari auf mittelharten Reifen ins Rennen? Carlos sagt: «Von Startplatz 7 aus machte das keinen grossen Unterschied. Ich dachte – lieber diesen Reifen zu Beginn nutzen und dann auf weichen Pirelli attackieren können.»

Was ist mit der Anfrage von Charles Leclerc, Sainz zurück zu pfeifen, um Rang 3 zu erhalten? Carlos sagt: «Von der ganzen Sache habe ich erst nach dem Rennen erfahren, am Funk kam da nichts. Ich habe dazu nichts zu sagen.»

São Paulo-GP, Autódromo José Carlos Pace

01. George Russell (GB), 1:38:34,044 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,529 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +4,051
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,441
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +9,561
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +10,056
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,080
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +18,690
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +22,552
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,552
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +26,183
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +29,325
13. Mick Schumacher (D), Haas, +29,899
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +31,867
15. Alex Albon (T), Williams, +36,016
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +37,038
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Elektrik
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Kollision mit Magnussen
Kevin Magnussen (DK), Haas, Kollision mit Ricciardo

WM-Stand (nach 21 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 429 Punkte
02. Leclerc 290
03. Pérez 290
04. Russell 265
05. Hamilton 240
06. Sainz 234
07. Norris 113
08. Ocon 86
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Vettel 36
12. Ricciardo 35
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 14
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 719 Punkte
02. Ferrari 524
03. Mercedes 505
04. Alpine 167
05. McLaren 148
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 50
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

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