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Alonso vs Ocon: Alpine geht gegen Hass im Netz vor

Von Andreas Reiners
Esteban Ocon und Fernando Alonso

Esteban Ocon und Fernando Alonso

Das Duell zwischen Fernando Alonso und Esteban Ocon im Sprint sorgte für erhitzte Gemüter, vor allem im Netz. Alpine geht gegen den Online-Hass nun entschieden vor.

Fernando Alonso und Esteban Ocon sorgten im Sprint in Brasilien für erhitzte Gemüter und jede Menge Diskussionen. Bereits in der dritten Kurve kam sich das Duo nahe, in der darauffolgenden Kehre geriet Alonso außen auf die Randsteine und verlor dadurch kurz die Kontrolle über seinen Dienstwagen.

Der zweimalige Champion konnte gerade noch verhindern, seinen Teamkollegen abzuschießen. Doch ganz ohne Folgen blieb die Szene nicht, Alonso beschädigte sich seinen Frontflügel, weshalb er zur Box zurückfahren musste, was ihn ans Ende des Feldes warf.
Die Regelhüter zitierten die beiden Streithähne nach dem Rennen und kamen zum Schluss, dass Alonso das unliebsame Treffen verursacht hatte, das ihm die Fahrt zur Box beschert hatte. Alonso selbst funkte: «Ich habe meinen Frontflügel verloren, dank unseres Freundes.»

Otmar Szafnauer fand nach dem Sprint klare Worte für seine beiden Fahrer. Der Teamchef des französischen Werksteams schimpfte: «Wir sind extrem enttäuscht über das Ergebnis im Sprint-Qualifying, das uns in der Startaufstellung für das Hauptrennen in eine schlechtere Position gebracht hat. Wir befinden uns in einem sehr engen und hart umkämpften WM-Fight um den vierten Platz in der Konstrukteurswertung; ein Ziel, für das mehr als 1000 Mitarbeiter unermüdlich arbeiten und sich einsetzen.»

Das Duell sorgte auch in den sozialen Netzwerken für Aufruhr – und einmal mehr gingen unzählige Kommentare über die Grenze des guten Geschmacks hinaus. Es wurde so schlimm, dass sich Alpine dazu veranlasst sah, eine Mitteilung zu verfassen.

«Egal, was auf der Strecke geschieht, es gibt nie einen Grund für toxische und hassvolle Kommentare sowie Beleidigungen, die sich gegen unsere Fahrer, Teammitglieder oder Fans richten», schrieb Alpine in dem Statement.

Alpine hat sogar nachgezählt: 882 toxische Kommentare habe man erhalten, 162 davon gravierend toxisch. «Das ist vollkommen inakzeptabel», schrieb das Team.

Alpine weiter: «Wir sehen online immer wieder Hass und Diskriminierung, und als Team werden wir das nicht tolerieren. Wir werden Maßnahmen gegen Einzelpersonen und Gruppen ergreifen, die Social-Media-Posts produzieren und verbreiten, die sich gegen unsere Fahrer, Teammitglieder und Fans richten.»

Das Statement kommt wenige Tage, nachdem auch FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem auf die immer öfter vorkommenden Hasstiraden im Netz reagiert hatte.

Die FIA habe mehrere Maßnahmen zur Bekämpfung von Hass im Netz beschlossen, die etwa wissenschaftliche Untersuchungen und einen Austausch auf den sozialen Medien umfassen. Zudem setzt die FIA nun auf KI-Software, um die missbräuchlichen Inhalte zu erkennen und zu beseitigen. Eine weltweite Kampagne soll außerdem auf das Thema aufmerksam machen.

«Im Sport kochen die Emotionen hoch, aber Online-Belästigung, Übergriffe und Hasstiraden dürfen nicht toleriert werden. Jeder in unserem Sport, ob Medien, Teams, Fahrer oder Fans, muss eine Rolle spielen. Wir können dies nicht ignorieren. Ich fordere den gesamten Motorsport auf, Stellung zu beziehen. Wir müssen das anprangern. Das muss aufhören», stellt Ben Sulayem klar.

São Paulo-GP, Interlagos

01. George Russell (GB), 1:38:34,044 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,529 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +4,051
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,441
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +9,561
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +10,056
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,080
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +18,690
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +22,552
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,552
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +26,183
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +29,325
13. Mick Schumacher (D), Haas, +29,899
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +31,867
15. Alex Albon (T), Williams, +36,016
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +37,038
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Elektrik
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Kollision mit Magnussen
Kevin Magnussen (DK), Haas, Kollision mit Ricciardo

WM-Stand (nach 21 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 429 Punkte
02. Leclerc 290
03. Pérez 290
04. Russell 265
05. Hamilton 240
06. Sainz 234
07. Norris 113
08. Ocon 86
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Vettel 36
12. Ricciardo 35
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 14
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 719 Punkte
02. Ferrari 524
03. Mercedes 505
04. Alpine 167
05. McLaren 148
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 50
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8


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