Formel 1: Zwei Schock-Aussagen für Max Verstappen

Lewis Hamilton: Sebastian Vettel war eine Nervensäge

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton nach dem Ungarn-GP 2021

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton nach dem Ungarn-GP 2021

Der siebenfache Formel-1-Champion Lewis Hamilton fährt in Abu Dhabi seinen 200. Grand Prix für Mercedes. Der Mercedes-Star spricht über diese lange Reise und würdigt den abtretenden Sebastian Vettel.

Sebastian Vettel tritt zum letzten Mal zu einem GP-Wochenende an. Das ist auch für seinen langjährigen Pistenrivalen Lewis Hamilton die Gelegenheit, um den Deutschen zu würdigen. «Mein stärkster Eindruck von Seb?» fragt Hamilton zurück. Dann beginnt der Engländer zu lachen. «Er war eine ziemliche Nervensäge! Nein, ernsthaft – wir haben den Fans so manch tolles Duell gezeigt. Es ist ein wenig merkwürdig, aber wahr: Nachdem sich unsere Autos in Baku berührt hatten, entwickelte sich eine Freundschaft.»

Lewis grinst: «Die meisten Fahrer kehren zurück.» Er beugt sich zu Vettel hinüber: «Auch du wirst zurückkehren. Ich weiss, dass dich die Magnetkraft der Formel 1 nicht loslassen wird.» Vettel gibt zurück: «Wenn du nicht mehr so grosse Lust hast zu fahren, dann können wir uns ja abwechseln.»

Der erfolgreichste Formel-1-Fahrer hat jetzt noch eine Chance, seine Siegesserie fortzusetzen: Noch in jedem Jahr seiner Automobilsport-Karriere seit 2002 hat der Ausnahmekönner mindestens ein Rennen gewonnen. 2022 wurde er bislang fünf Mal Zweiter – in Le Castellet, auf dem Hungaroring, in Austin, Mexiko und auch in Brasilien, pikanterweise dort hinter seinem Mercedes-Stallgefährten George Russell.

Hamilton zum WM-Finale: «Auf dem Papier ist diese Strecke nicht so gut für unser Auto wie Interlagos. Aber ich schätze, wir werden erst mehr wissen, wenn wir am Freitag auf die Bahn gehen.»

Der Brite bestreitet hier seinen 200. Grand Prix in Diensten von Mercedes. Lewis sagt: «Ist das die längste Zeit eines Piloten mit einem Rennstall?» Ja, ist es. Der alte Rekord lag bei Michael Schumacher – 180 Rennen mit Ferrari.

Hamilton weiter: «Das ist eine tolle Reise mit Mercedes, und sie ist noch nicht zu Ende. Loyalität ist ein Eckpfeiler der Werte bei diesem Rennstall.»

Es ist schon erstaunlich – zahlreiche Anhänger von Mercedes-Superstar Lewis Hamilton sind bis heute davon überzeugt, dass ihrem Champion in Abu Dhabi 2021 die Chance auf den achten WM-Titel geraubt worden sei.

Auslöser des ganzen Schlamassels waren die letzten Minuten des WM-Finales von Abu Dhabi am 12. Dezember 2021, als der damalige Rennleiter Michael Masi das Safety-Car-Protokoll nicht zu 100 Prozent befolgte und das Chaos letztlich Max Verstappen die Möglichkeit eröffnete, sich auf Leader Hamilton zu werfen. Diese Chance liess sich der Niederländer nicht entgehen und wurde mit seinem Sieg zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister.

In der Folge entmachtete der Autosport-Weltverband FIA den Australier Masi, der sogar Todesdrohungen erhielt. Ähnliche Drohungen erhielt auch Williams-Fahrer Nicholas Latifi, der mit seinem Unfall kurz vor Schluss des Grand Prix die Gelbphase ausgelöst hatte.

Nun ist Lewis Hamilton an die Stätte seiner bittersten Niederlage zurückgekehrt. Die britischen Kollegen gieren nach saftigen Zitaten über das Duell mit Max Verstappen. Aber Lewis Hamilton lässt sie – trotz mehrfacher Versuche – ins Leere laufen: «Ich denke nicht darüber nach. Ich konzentriere mich nicht auf die Vergangenheit oder auf Dinge, über die ich keine Kontrolle habe.»

Lewis Hamilton: 140 Siege in 20 Jahren

2002: Formel Renault – 4 Siege
2003: Formel Renault – 10 Siege
2004: Formel 3 – 2 Siege
2005: Formel 3 – 16 Siege
2006: GP2 – 5 Siege
2007: Formel 1 – 4 Siege
2008: Formel 1 – 5 Siege
2009: Formel 1 – 2 Siege
2010: Formel 1 – 3 Siege
2011: Formel 1 – 3 Siege
2012: Formel 1 – 4 Siege
2013: Formel 1 – 1 Sieg
2014: Formel 1 – 11 Siege
2015: Formel 1 – 10 Siege
2016: Formel 1 – 10 Siege
2017: Formel 1 – 9 Siege
2018: Formel 1 – 11 Siege
2019: Formel 1 – 11 Siege
2020: Formel 1 – 11 Siege
2021: Formel 1 – 8 Siege
2022: Formel 1 – noch kein Sieg

São Paulo-GP, Autódromo José Carlos Pace

01. George Russell (GB), 1:38:34,044 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,529 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +4,051
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,441
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +9,561
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +10,056
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,080
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +18,690
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +22,552
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,552
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +26,183
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +29,325
13. Mick Schumacher (D), Haas, +29,899
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +31,867
15. Alex Albon (T), Williams, +36,016
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +37,038
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Elektrik
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Kollision mit Magnussen
Kevin Magnussen (DK), Haas, Kollision mit Ricciardo

WM-Stand (nach 21 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 429 Punkte
02. Leclerc 290
03. Pérez 290
04. Russell 265
05. Hamilton 240
06. Sainz 234
07. Norris 113
08. Ocon 86
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Vettel 36
12. Ricciardo 35
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 14
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 719 Punkte
02. Ferrari 524
03. Mercedes 505
04. Alpine 167
05. McLaren 148
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 50
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

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