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Mick Schumacher: Die Williams-Chance ist futsch!

Von Mathias Brunner
Die letzte, kleine Chance von Mick Schumacher auf einen Formel-1-Stammplatz ist dahin, der US-Amerikaner Logan Sargeant hat sich in der Formel 2 genügend Punkte erkämpft, um die F1-Superlizenz zu erhalten.

Das Titelrennen in der Formel 2 war entschieden: Felipe Drugovich reiste als F2-Champion 2022 nach Abu Dhabi. Dennoch stand das Formel-2-Finale im Fokus vieler Formel-1-Vertreter, denn der Ausgang der Saison hat direkte Auswirkungen auf die Zukunft von Mick Schumacher.

SPEEDWEEK.com-Leser wissen: Williams-Teamchef Jost Capito hatte im Rahmen des USA-GP in Austin (Texas) angekündigt, dass er den US-Amerikaner Logan Sargeant 2023 Grands Prix fahren lassen will. «Aber dazu muss Logan die notwendigen Punkte zum Erreichen der Superlizenz einfahren.»

Capito liess gleichzeitig die Türe offen für Mick Schumacher. «Natürlich ist Mick für uns eine Option, denn er verdient es, in der Formel 1 zu fahren.»

Williams tat alles, um Sargeant zum ersten Stammfahrer aus den USA seit Scott Speed 2007 zu machen: Der 21-Jährige aus Fort Lauderdale (Florida) sass in Texas, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi im Formel-1-Auto, um für Einsätze im freien Training jeweils einen Zähler für die Superlizenz zu erhalten.

Die Ausgangslage für Sargeant vor dem Formel-2-Finalrennen am 20. November in Abu Dhabi: Logan wurde Sechster im Sprint, das brachte drei Punkte. Es war seine 19. Punktefahrt im 27. Formel-2-Rennen der Saison 2022.

Das Kritische für Sargeant: Mit 138 Punkten lag er in der Formel-2-Meisterschaft vor dem Finale in Abu Dhabi als Dritter nur knapp vor einer ganzen Gruppe an Piloten – vor Abu Dhabi-Sprintsieger Liam Lawson (134), dem Australier Jack Doohan (128) sowie dem Inder Jehan Daruvala und dem in Miami geborenen Brasilianer Enzo Fittipaldi (je 126). Daruvala machte Sargeant den Gefallen, Fittipaldi ins Auto zu fahren, daher gingen diese zwei im Sprint leer aus.

Sargeant ging als Sechster ins Hauptrennen, mit dem Punktesystem 25–18–15–12 für die ersten Vier in einem Rennen konnte noch viel passieren.

Für die ersten sechs Ränge in der F2-Meisterschaft gibt es im Superlizenz-System die folgenden Punkte – 40 (Meisterschafts-Ränge 1 bis 3), dann 30 (für den 4.), 20 (5.), 10 (6.).

Sargeant konnte sich auch keine Aktion wie Daruvala gegen Fittipaldi leisten: Ein junger Fahrer, der sich in seiner Meisterschaft keine Strafpunkte einhandelt, erhält für sein gutes Verhalten zwei zusätzliche Punkte. Logan Sargeant war vor dem Formel-2-Finale der einzige Stammfahrer im Formel-2-Feld ohne Strafpunkte.

Im Idealfall konnte Sargeant in der Superlizenz-Wertung vor dem Finale auf 32 Punkte kommen, er brauchte aus der Formel 2 also noch 8 solcher Zähler, musste also mindestens Gesamtsiebter werden in der Meisterschaft.

Sargeant wurde früh im Rennen von Lawson zur Seite gedrängt, ohne dass die Rennleitung reagiert. Der Amerikaner fuhr sichtlich vorsichtig, fiel beim Boxenstopp weit zurück und meldete sich genervt am Funk: «Wieso haben wir zu diesem Zeitpunkt gestoppt?» Nerven, Nerven …

Sargeant profitierte davon, dass sich am Wagen des toll fahrenden Jack Doohan das linke Vorderrad löste, Daruvala und Fittipaldi waren keine Gefahr. Sargeant wurde am Ende Fünfter, das reicht für den vierten Platz in der Meisterschaft und für die notwendigen Punkte für die Superlizenz.

Damit ist klar: Kein Stammplatz für Mick Schumacher bei Williams. Der Deutsche wird in naher Zukunft für Mercedes-Benz als Test- und Ersatzfahren unterschreiben.


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