Logan Sargeant (Williams): «Kein zusätzlicher Druck»

Von Rob La Salle
Williams-Neuling Logan Sargeant

Williams-Neuling Logan Sargeant

Als erster US-amerikanischer Formel-1-Stammfahrer seit Scott Speed 2007 wird Logan Sargeant 2023 für Williams an den Start gehen. Der 21-Jährige aus Fort Lauderdale (Florida) sagt: «Alles fühlt sich schon normal an.»

2023 tritt die Königsklasse gleich drei Mal in den USA an – in Miami (Florida), in Austin (Texas) und in Las Vegas (Nevada). Formel-1-CEO Stefano Domenicali hatte festgehalten: «Der nächste logische Schritt bei unserer Expansion in Amerika muss ein US-amerikanischer Formel-1-Fahrer sein.»

Das hätte eigentlich Colton Herta werden sollen, an dem McLaren und Red Bull grosses Interesse zeigten. Aber der vielversprechende 22-jährige Kalifornier scheiterte an der Superlizenz-Regel – ein junger Rennfahrer muss in verschiedenen Serien und nach einem komplizierten Schlüssel mindestens 40 Punkte erringen, um diesen F1-Führerschein zu erhalten. Herta hatte zu wenige Punkte und bleibt in der IndyCar-Serie.

Auch für den 21-jährigen Logan Sargeant wurde die Punkte-Regel zu einer Hürde. Williams liess den Formel-2-Fahrer mehrfach an einem Freitag testen, was Zusatzpunkte für die Superlizenz gibt, am Ende reichte dem Piloten aus Fort Lauderdale (Florida) Schlussrang 4 in der F2-Meisterschaft, um sich die Lizenz für die Königsklasse zu sichern.

Damit ist Logan Sargeant der offiziell 58. US-amerikanische Rennfahrer in der Formel-1-WM, aber die Statistik schliesst auch jene Piloten ein, die nur am Indy 500 teilnahmen, das jahrelang zur Formel-1-WM gehörte.

Sargeant ist der erste US-amerikanische Fahrer seit Alexander Rossi 2015, der Grands Prix fahren wird, und der erste US-amerikanische Stammfahrer seit Scott Speed 2007 bei Toro Rosso (heute AlphaTauri).

Ganz besonders bei den US-amerikanischen WM-Läufen wird die Aufmerksamkeit für den jungen Sargeant 2023 enorm sein. Aber Logan sagt im Fahrerlager des Yas Marina Circuit: «Ich spüre keinen zusätzlichen Druck, weil ich als Amerikaner in die Formel 1 komme. Letztlich habe ich genau so hart gearbeitet, um mein Ziel zu erreichen, wie so mancher Pilot aus anderen Ländern auch.»

«Ich will mich einfach so gründlich als möglich vorbereiten und 2023 mein Bestes geben. Dann kann ich die Fans aus Amerika stolz machen. Der grösste Druck kommt nicht aus den USA, den grössten Druck mache ich mir selber.»

«Ich werde mich körperlich mustergültig vorbereiten, ich werde oft im Rennwagenwerk von Williams sein, ich werde alles Erdenkliche machen, um Leistung zu liefern. Und das reicht dann hoffentlich, um viele Jahre Formel 1 fahren zu können.»

Auf das Formel-2-Finale von Abu Dhabi, für die Superlizenz so wichtig, blickt Sargeant so zurück: «Ich musste eine Balance finden aus Risiko und Vorsicht. Mir war klar, was auf dem Spiel steht. Aber ich versuchte, mich nicht irre machen zu lassen. Ich wusste – wenn ich einfach so fahre wie in der ganzen Saison, dann wird es reichen.»

«Klar fiel mir eine Last von den Schultern, als ich wusste, dass ich die notwendigen Punkte in der Tasche habe. Aber dann begann ich schon darüber nachzudenken, was wir beim Nachsaisontest alles machen können. Die Formel 1 fühlt sich bereits ganz normal an.»

Abu Dhabi-Test, Stand nach 4 Stunden

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:25,383 min (51 Runden)
2. Robert Shwartzman (AND), Ferrari, 1:26,067 (62)
3. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:26,312 (69)
4. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:26,333 (88)
5. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:26,555 (62)
6. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:26,709 (51)
7. Lando Norris (GB), McLaren, 1:26,890 (48)
8. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:27,053 (57)
9. Alex Albon (T), Williams, 1:27,369 (49)
10. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:27,490 (46)
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:27,565 (55)
12. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:27,569 (57)
13. Théo Pourchaire (F), Alfa Romeo, 1:27,591 (55)
14. George Russell (GB), Mercedes, 1:27,639 (46)
15. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, 1:27,690 (49)
16. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:27,696 (68)
17. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:27,892 (50)
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:28,412 (28)
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:28,413 (41)
20. Frederik Vesti (DK), Mercedes, 1:28,446 (73)

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