Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Startnummern 2023: Wunschdenken und Aberglaube

Von Mathias Brunner
Das Formel-1-Feld beim WM-Auftakt 2022 in Bahrain

Das Formel-1-Feld beim WM-Auftakt 2022 in Bahrain

In der GP-Saison 2022 werden wir zwei GP-Neulinge haben, US-Amerikaner Logan Sargeant und den Australier Oscar Piastri. Wir sagen, mit welchen Startnummern sie und ihre 18 Pilotenkollegen antreten.

Die USA haben wieder einen Formel-1-Stammfahrer: Williams hat Logan Sargeant aus Fort Lauderdale (Florida) verpflichtet. Nun hat der 21-Jährige verkündet, mit welcher Startnummer er in der GP-Saison 2023 antreten wird, mit der 2.

Sargeant sagt dazu: «Eigentlich wollte ich die 3, aber die ist besetzt.» Denn die hat Daniel Ricciardo, und auch wenn der Australier in der kommenden Saison keinen Stammplatz hat, behält er diese Nummer gemäss Reglement zwei Jahre lang. Logan weiter: «Ich bin mit der 2 in der Formel Renault gefahren und hatte damit eine ziemlich gute Saison.»

Die 2 wurde in der Königsklasse letztmals 2017/2018 vom Belgier Stoffel Vandoorne verwendet.

Die Wahl der Startnummer ist bei den Fahrern eine Mischung aus Erinnerungen, Wunschdenken und Notlösungen, wie unsere Liste zeigt.

1: Max Verstappen
Jahrelang war die 1 des Weltmeisters in der Königsklasse verwaist, weil Lewis Hamilton lieber mit der 44 fuhr. Max Verstappen hat angekündigt, dass er sie zurückbringen werde, seit Anfang 2022 hat er das in die Tat umgesetzt. Davor fuhr der Niederländer mit der 33. «Schon als kleiner Junge war ich mit der 33 unterwegs. Deshalb dachte ich, es wäre nett, sie auch in der Formel 1 zu behalten.»

2: Logan Sargeant
Siehe oben.

4: Lando Norris
Der Engländer sagt, dass ihn die 4 visuell angesprochen hat, um damit in den sozialen Netzwerken zu spielen, als #L4ndo. «Sonst gibt es dazu eigentlich keine Geschichte.»

10: Pierre Gasly
Der Franzose aus der GP-Stadt Rouen fährt mit der 10, weil er 2013 mit dieser Nummer den Zweiliter-Formel Renault-Eurocup gewann.

11: Sergio Pérez
Auch auf dem Kart von Sergio Pérez stand einst schon die Nummer, die er heute auf seinem Formel-1-Renner trägt, die 11, «und ich mag diese Zahl so sehr, dass ich sie sogar eine Weile in meiner Email-Adresse aufführte», erzählt der Mexikaner.

14 Fernando Alonso
Formel-1-Rückkehrer Fernando Alonso sagt: «Wenn du an einem 14. Juli im Alter von 14 den Kart-WM-Titel holst, und auf dem Kart steht die 14, dann musst du nicht mehr lange nach einer Glückszahl suchen.»

16: Charles Leclerc
Der Monegasse sagt: «Eigentlich wollte ich die 7, aber die war von Kimi Räikkönen besetzt. Auch die 10 hätte mir gefallen, aber da ist mir Pierre Gasly zuvorgekommen. Schliesslich wählte ich die 16, weil ich an einem 16. zur Welt gekommen bin und mir nichts Besseres eingefallen ist. Zudem gefällt mir die Symbolik – 1 und 6, das ergibt die 7, meine Lieblingszahl.»

18: Lance Stroll
Lance Stroll fährt nicht mit der 18, weil er als 18-Jähriger sein GP-Debüt gegeben hat. Sondern deshalb, weil er mit dieser Nummer erfolgreich in der italienischen Formel 4 und in der neuseeländischen Formel Toyota unterwegs war.

20: Kevin Magnussen
Der Däne sagt zu seiner Startnummer: «Mit der 20 habe ich in der Formel Renault 3.5 den Titel eroben können, also dachte ich, das wäre ein gutes Omen für die Formel 1.»

22: Yuki Tsunoda
Yuki tritt in der Formel 1 mit der 22 an: «Ich bin im Kartsport mit der 11 gefahren, aber die ist in der Formel 1 besetzt, von Sergio Pérez. Also habe ich gesagt: Zwei Mal meine Lieblingsnummer, das passt, und so kam ich auf die 22. Zudem ist früher Jenson Button mit der 22 gefahren, ein Pilot, den ich sehr bewundert habe, als er 2009 Formel-1-Weltmeister geworden ist. Ferner ist Takuma Sato früher in der Königsklasse mit Nummer 22 angetreten. Das ist alles stimmig.»

23: Alexander Albon
Der Thai-Brite tritt mit der 23 an wegen Motorrad-Star Valentino Rossi. Der Londoner sagt: «Ich war immer ein grosser Fan von Rossi und seiner Nummer 46. Aber niemand kann den Doktor vollwertig ersetzen, da dachte ich mir – die Hälfte werde ich schon hinkriegen.»

24: Guanyu Zhou
Zhou hat sich Anfang 2022 für die Startnummer 24 entschieden, die wir zuvor letztmals in Brasilien 2012 in der Formel 1 gesehen hatten – damals auf dem Marussia-Renner des Deutschen Timo Glock. Der Grund für die 24 von Zhou ist traurig: Sie steht für den 2020 bei einem Hubschrauberunfall ums Leben gekommenden Basketball-Star Kobe Bryant. Zhou sagt über den legendären Spieler der Los Angeles Lakers mit der Nummer 24 auf dem Shirt: «Kobe Bryant war für mich eine grosse Inspiration, als ich mich mehr für Basketball als für Motorsport interessierte. Zudem ist 24 vier Mal sechs, und die Sechs ist in meiner Heimat eine Glückszahl.»

27: Nico Hülkenberg
Nico Hülkenberg findet: «Die 27 ist einfach eine coole Zahl.» Und sie ergibt sich, wenn sein Geburtstag (der 19.) mit seinem Geburtsmonat (August, also 8) addiert wird. Formel-1-Fans verbinden die 27 mit dem unvergessenen Gilles Villeneuve oder mit dem französischen Lenkradvirtuosen Jean Alesi. Ach ja, und Champions wie Senna, Prost, Mansell und Jones sind auch mit der 27 gefahren ...

31: Esteban Ocon
Der Franzose sagt: «Ich habe mich für die 31 entschieden, weil ich mit dieser Nummer meinen ersten Karttitel in Frankreich gewinnen konnte.»

44: Lewis Hamilton
Mit der 44 gewann Lewis Hamilton 1995 die Juniorenklasse der Britischen Kartmeisterschaft. «Die 44 hat mir seither immer Glück gebracht», sagt der Engländer. «Zudem trug der rote Cavalier meines Vaters ein Nummernschild mit F44. Also war das ursprünglich seine Idee und die 44 wurde zur Glückszahl für uns.»

55: Carlos Sainz
Der Madrilene sagt: «Eigentlich wollte ich die 5, weil ich mit dieser Nummer immer viel Erfolg gehabt habe. Aber Sebastian Vettel fährt mit der 5. Also habe ich mich für die 55 entschieden.»

63: George Russell
Die 63 stammt aus Karting-Tagen. Er verwendet sie auch in seiner Twitter-Anschrift: @GeorgeRussell63

77: Valtteri Bottas
Valtteri Bottas fand es cool, dass die 77 so gut zu seinem Namen passt und er sich auf diese Weise Val77eri und Bo77as nennen kann.

81: Oscar Piastri
Auch der junge Australier fährt aus sentimentalen Gründen mit seiner Nummer: Mit der 81 trat der Melbournian im Kartsport an, in der britischen Formel 4 und auch in der Formel Renault.

Der Niederländer Nyck de Vries hat noch nicht erklärt, mit welcher Nummer er 2023 antreten wird. Bei seinem GP-Debüt in Monza 2022 (als Ersatz für den erkrankten Alex Albon) fuhr der zweifache Kart-Weltmeister mit der 45.

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