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Sebastian Vettel geehrt: Bestes Überholmanöver 2022

Von Mathias Brunner
Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel hat seine Formel-1-Karrierer beendet, aber das innere Feuer brannte immer lichterloh. Die Fans ehren ihn jetzt für den grandiosesten Angriff der GP-Saison 2022.

Die Formel 1 führte 2021 eine neue Trophäe ein – für den Piloten mit den meisten Überholmanövern. Da wurden alle Angriffe gezählt, und am Ende erhielt Aston Martin-Fahrer Sebastian Vettel den «Crypto.com Overtake Award», mit 132 erfolgreichen Angriffen. Dahinter folgten Fernando Alonso (128), Kimi Räikkönen (127), Lance Stroll (118), Carlos Sainz (116), Sergio Pérez (115), Daniel Ricciardo (112) und Yuki Tsunoda (110).

Für 2022 wurde das Vorgehen geändert: Bei jedem Grand Prix wählten die Fans das Überholmanöver des Rennens, ab Ende November konnten sie dann aus allen Manövern jenes auswählen, das am meisten von Mut und Können geprägt war. Und der Preisträger ist erneut Sebastian Vettel! Damit ist er nun der «Crypto.com Overtake King 2022».

Der 53-fache GP-Sieger erhielt von den 22 zur Auswahl stehenden Manövern am meisten Stimmen für seinen Angriff auf Kevin Magnussen beim Grossen Preis der USA auf dem Circuit of the Americas in Austin (Texas).

Vettel war in Amerika nach einem langsamen Reifenwechsel richtig stinkig, mit tüchtig Wut im Bauch kämpfte er sich wieder unter die besten Zehn, kurz vor Schluss knöpfte er sich den Dänen Magnussen vor, im Kampf um Rang 8.

Magnussen, nicht als Zimperliese bekannt, hielt dagegen. Die beiden Lenkrad-Artisten fuhren Rad an Rad durch die Passage der Kurven 17 und 18, Vettel positionierte seinen Wagen geschickt, um für Kurve 19 die bessere Innenbahn zu haben. Als der Heppenheimer über die Ziellinie flitzte, fuhr er die Faust aus dem Auto, als hätte er gewonnen. Im Parc fermé gab es einem Handschlag nach diesem beinharten, aber fairen Zweikampf.

Danach sagte Vettel: «Beim Duell mit Kevin habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Mir war nicht klar, ob Magnussen mir genug Platz lassen würde, die letzten Kurven waren reines Abenteuer. Es war letztlich aber von beiden sehr fair. In diesen Passagen ist nicht viel Platz, also habe ich ihm genug Raum gelassen und er mir. Am Ende hatte ich die Nase vorn, das war wichtig.»

«Als ich die Ziellinie überquerte, platzte ich fast vor Adrenalin. Klar wurmt es mich, dass wir den sechsten Platz herschenken mussten, aber der Eindruck überwiegt, dass wir einen tollen Speed zeigen konnten.»

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