Haas-Renner von Nico Hülkenberg: FIA-Test bestanden
Nico Hülkenberg beim Nachsaison-Test in Abu Dhabi 2022
Der Formel-1-Rennstall des US-amerikanischen Werkzeugmaschinen-Herstellers Gene Haas teilt am 12. Dezember mit: «Chassis und Fahrzeugnase des VF-23 haben die FIA-Tests bestanden und sind somit homologiert worden – das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu unserem 2023er Auto.» Das sind gute Nachrichten für Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen.
Haas ist vorgeprescht, aber wir werden in den kommenden Wochen erfahrungsgemäss von fast allen GP-Teams ähnliche Wortmeldungen hören: «Der Crash-Test für die kommende Saison ist bestanden.» Immer wieder fragen uns Leser: Warum eigentlich machen die Rennställe daraus ein solches Gedöns?
Antwort: Der strenge Crash-Test des Autosport-Weltverbands ist keine Bagatelle. Bei rund zwei Dutzend verschiedenen Prüfungen belasten die FIA-Tester das Chassis oder Teile davon entweder von verschiedenen Seiten mit unterschiedlichen Gewichten oder lassen die Fahrerzelle und die Fahrzeugnase auf einem Schlitten gegen eine Wand knallen. Dabei muss die Sicherheitszelle intakt bleiben, auch die Sicherheitsgurte müssen halten. Einzelteile wie etwa die Nase dürfen sich nur gemäss exakt definierter Vorgaben verformen, ohne Grenzwerte zu überschreiten.
Getan wird das in drei Prüfanstalten: im englischen Cranfield, im englischen Crowthorne oder in Mailand (Italien), immer unter Aufsicht von FIA-Spezialisten.
Wer einen dieser Crash-Tests versemmelt, hat ein echtes Problem: Denn die FIA lässt einen Wagen ohne Prüfsiegel nicht auf die Rennstrecke. Es gab sogar Fälle, in welchen Teams in Cranfield noch zum Test antraten, während das Rennmaterial bereits in Australien zum Saisonbeginn angekommen war!
Ein nicht bestandener Test gilt in der Branche durchaus nicht als Schande und passiert den Besten: Nachdem Renault 2005 und 2006 den WM-Titel gewonnen hatte, mussten sie 2009 mehrfach zum Chassis-Test antreten.
Red Bull Racing brauchte vor ein paar Jahren fünf Anläufe, um die neue Fahrzeugnase homologieren zu lassen. RBR-Teamchef Christian Horner sagte uns damals: «Dass der Crash-Test nicht auf Anhieb bestanden wurde, ist in einem solchen Fall ganz normal, denn das Team geht bei diesen Konstruktionen immer ans Limit. Das ist nichts Negatives, im Gegenteil. Die neue Nase ist ein ingenieurtechnisches Meisterstück. Es ist eine unglaubliche Leistung unserer Jungs, dass sie die kurze Nase überhaupt durch den Test gebracht haben.»
Lehrgeld bezahlte auch McLaren-Honda 2015: In Österreich sollte das neue Aero-Paket debütieren, aber auch hier wurden in Cranfield vier Tests mit einer kurzen Nase verpatzt.
Formel-1-WM-Kalender 2023
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island
* Sprint-Format