Ferrari bestätigt: Fred Vasseur 2023 neuer Teamchef!
Fred Vasseur
Ferrari bestätigt: Ab 9. Januar 2023 ist der Franzose Frédéric (Fred) Vasseur neuer Teamchef des berühmtesten Rennstalls der Welt, als Teamchef und Hauptgeschäftsführer, wie die Italiener mitteilen. Er ersetzt Mattia Binotto, der auf Ende 2022 gekündigt hatte.
Ferrari-CEO Benedetto Vigna: «Wir freuen uns sehr, Fred Vasseur willkommen heissen zu dürfen. Uns hat Eindruck gemacht, wie er sein technisches Sachverständnis über all die Jahre mit Führungsqualitäten in Einklang gebracht und grosse Erfolge gefeiert hat. Vasseur ist ein geborener Leader, und das wird dem Rennstall frische Energie geben.»
Fred Vasseur sagt: «Es ist eine grosse Ehre für mich, das Steuer der Scuderia Ferrari zu übernehmen. Für jeden wie mich, der so grosse Leidenschaft für den Motorsport spürt, ist Ferrari der Gipfel. Ich kann es nicht erwarten, meine Arbeit in Maranello aufzunehmen. Und ich werde alles daran setzen, die grosse Geschichte von Ferrari weiterzuschreiben und für die Tifosi auf der ganzen Welt die bestmöglichen Ergebnisse zu erringen.»
Das ist Fred Vasseur
Was sprach für den Franzosen als neuer Teamchef von Ferrari? Er hatte bei Renault (heute Alpine) bewiesen, dass er einen Werksrennstall führen kann. Er verliess seine Landsleute nur deshalb, weil Geschäftsleiter Cyril Abiteboul lieber selber als Teamchef im Rampenlicht stehen wollte.
Vasseur hat bei Alfa Romeo eine Verbesserung auf den sechsten Platz im Konstrukteurs-Pokal 2022 bewirkt und mitgeholfen, die Weichen zum Formel-1-Einstieg von Audi zu stellen. Er gilt als Mannschaftsspieler, der zuhören kann, die Liebe zum Sport ist offensichtlich, und er bringt reichlich Erfahrung mit. Er bewegt sich auf dem heiklen politischen Parkett der Königsklasse mit einem Lächeln auf den Lippen und einer gehörigen Portion Abgebrühtheit. Ganz wichtig: Er ist eng mit Ferrari-Star Charles Leclerc befreundet.
Frédéric «Fred» Vasseur hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert, bevor er einen Rennstall gründete (ASM) und damit auf Anhieb Erfolg hatte – Landestitel in der französischen Formel 3 1998 mit dem Belgier David Saelens, danach vier Triumphe in Folge in der F3-Euroserie, mit Jamie Green, Lewis Hamilton, Paul di Resta und Romain Grosjean.
2004 wurde aus ASM in einer Kooperation mit Nicholas Todt (dem Sohn des früheren Ferrari-Chefs und späteren FIA-Präsidenten Jean Todt) ART Grand Prix. Und die Erfolge gingen weiter: Vier Titel in der GP2-Serie (entspricht der heutigen Formel 2) – mit Nico Rosberg 2005, Lewis Hamilton 2006, Nico Hülkenberg 2009 und Stoffel Vandoorne 2015.
In der GP3-Serie holten diese ART-Fahrer den Titel: Esteban Gutiérrez 2010, Valtteri Bottas 2011, Esteban Ocon 2015, Charles Leclerc 2016, George Russell 2017 sowie Anthoine Hubert 2018, in der neuen Formel 3 seit 2019 holte sich in der vergangenen Saison 2022 der Franzose Victor Martins den Titel mit ART.
In der Formel 2 triumphierten mit ART George Russell 2018 und Nyck de Vries 2019. Alle genannten Piloten haben den Sprung in die Formel 1 geschafft, vier haben Grands Prix gewonnen.
Alle Ferrari-Teamchefs
Ab 2023: Fred Vasseur
2019–2022: Mattia Binotto
2014–2018: Maurizio Arrivabene
2014: Marco Mattiacci
2007–2014: Stefano Domenicali
1993–2007: Jean Todt
1992/1993: Sante Ghedini
1991: Claudio Lombardi
1989–1991: Cesare Fiorio
1978–1988: Marco Piccinini
1977: Robert Nosetto
1976: Daniele Audetto
1976: Guido Rosani
1974/1975: Luca Montezemolo
1973: Sandro Colombo
1971/1972: Peter Schetty
1968–1970: Franco Gozzi
1967: Franco Lini
1962–1966: Eugenio Dragoni
1958–1961: Romolo Tavoni
1957: Mino Amorotti
1956: Eraldo Sculati
1952–1955: Nello Ugolini
1947–1951: Federico Giberti
1935–1940: Nello Ugolini
1934: Federico Giberti
1932/1933: Mario Lolli
1930/1931: Saracco Ferrari