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Ralf Schumacher über Ferrari: Fred Vasseur in Gefahr

Von Mathias Brunner
​Fred Vasseur übernimmt einen schwierigen Job: Teamchef bei Ferrari. Der sechsfache GP-Sieger Ralf Schumacher sagt, welche Fähigkeiten der Franzose nach Maranello bringt und worauf er achtgeben muss.

Nach Stefano Domenicali, Marco Mattiacci, Maurizio Arrivabene und Mattia Binotto arbeitet erstmals seit Jean Todt 2007 wieder ein Ausländer als Ferrari-Teamchef – die Italiener haben die Verpflichtung von Fred Vasseur bestätigt, er beginnt seine Arbeit in Maranello Anfang Januar.

Was traut Sky-GP-Experte Ralf Schumacher dem 54-jährigen Franzosen zu? «Fred kann da schon etwas bewirken mit dieser Disziplin, die er zeigt. Er hat auch Nachwuchsteams von der Pike auf betreut. Aber ich glaube nicht, dass er bei den Italienern Wunschkandidat Nummer 1 gewesen ist. Dennoch kommt der Wechsel für ihn zur richtigen Zeit, da er wohl auch bei Audi nicht ganz oben auf der Liste stand.»

Der sechsfache GP-Sieger Schumacher weiter: «Vasseur wird jetzt erst einmal Kredit haben und die Frage wird sein, wen er mitbringen kann. Er wird mit Sicherheit einige Vertraute von Sauber zu Ferrari mitnehmen, weil es dort ja auch einige Umstrukturierungen geben wird.»

Aber Ralf wittert auch Gefahr: «Es wird schwierig für ihn, sich an die neue Kultur zu gewöhnen und diesem Druck standzuhalten, den es bei Ferrari geben wird. Fred traue ich jedoch zu, sich dem zu widersetzen, er hat einen breiten Rücken, ist finanziell unabhängig und abgebrüht mit seinen Entscheidungen.»

Der Nordfranzose ist auch mit Ferrari-Fahrer Charles Leclerc befreundet. Dazu meint der 180-fache GP-Teilnehmer Schumacher: «Ich glaube, Mattia Binotto war eher ein Fan von Carlos Sainz, den er ja auch zu Ferrari geholt hat. Darunter hat Charles Leclerc ein bisschen gelitten.»

Konfliktpotenzial wittert Schumacher wegen Leclerc-Manager Nicolas Todt sorgen. «Vasseur und Todt waren mal Partner in der Formel 3, haben sich dann aber zerstritten. Da darf man gespannt sein, wie die dann zusammenarbeiten werden.»

Verblüffend: In 90 Jahren Ferrari-Teamchefs gab es vor Fred Vasseur nur zwei Ausländer am Ruder – den Schweizer Peter Schetty und den Franzosen Jean Todt.

Alle Ferrari-Teamchefs

Ab 2023: Fred Vasseur
2019–2022: Mattia Binotto
2014–2018: Maurizio Arrivabene
2014: Marco Mattiacci
2007–2014: Stefano Domenicali
1993–2007: Jean Todt (F)
1992/1993: Sante Ghedini
1991: Claudio Lombardi
1989–1991: Cesare Fiorio
1978–1988: Marco Piccinini
1977: Robert Nosetto
1976: Daniele Audetto
1976: Guido Rosani
1974/1975: Luca Montezemolo
1973: Sandro Colombo
1971/1972: Peter Schetty (CH)
1968–1970: Franco Gozzi
1967: Franco Lini
1962–1966: Eugenio Dragoni
1958–1961: Romolo Tavoni
1957: Mino Amorotti
1956: Eraldo Sculati
1952–1955: Nello Ugolini
1947–1951: Federico Giberti
1935–1940: Nello Ugolini
1934: Federico Giberti
1932/1933: Mario Lolli
1930/1931: Saracco Ferrari

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