Formel 1: Miami-Pistenführung war schwere Geburt

Top-Teams krass überlegen: Reglement ein Fehlschlag?

Von Mathias Brunner
​Sinn und Zweck der neuen Formel-1-Regeln bestand darin, die Leistungsdichte zu erhöhen. Aber die drei Top-Teams sind 2022 hoch überlegen gewesen. Sind die neuen Flügelautos am Ende der falsche Weg?

Ich kann mich gut an die Worte von Formel-1-Sportchef Ross Brawn erinnern, als er in Texas 2019 ankündigte: «Wir wollen eine neue Generation von Rennwagen, mit welchen die Piloten gut attackieren können. Wir wollen, dass das Feld zusammenrückt, dass die Teams überleben können und, last but not least, dass die Autos aufregend aussehen, schon im Stillstand. Wir wollen auch keine Autos, die ständig Teile verlieren.»

«Wir wollen, dass ein Mittelfeldrennstall an einem guten Tag den Top-Teams ein Bein stellen kann. Wir wollen die Leistungsdichte schrittweise erhöhen. Das alles soll dazu führen, dass die Königsklasse noch attraktiver wird.»

Und nun sehen wir uns mal den WM-Stand im Konstrukteurs-Pokal an, nach der ersten Saison mit den neuen Flügelautos 2022:

01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

Wir erkennen: Die Teams von den Rängen 4 (Alpine) bis 10 (Williams) haben zusammen so viele Punkte geholt (522), wie Mercedes und Ferrari alleine, von Red Bull Racing ganz zu schweigen.

Es gab 22 Pole-Positions zu erobern, 22 beste Rennrunden, 22 Siege. Hier die Ausbeute der Top-Teams:

Pole-Positions
Ferrari 12
Red Bull Racing 8
Mercedes 1
Haas 1

Beste Rennrunden
Red Bull Racing 8
Mercedes 6
Ferrari 5
McLaren 2
Alfa Romeo 1

Siege
Red Bull Racing 17
Ferrari 4
Mercedes 1

Auch die Kategorie Führungsrunden verdeutlicht, dass für die Gegner der Top-Teams nur wenig übrigbleibt:

Führungsrunden
Red Bull Racing 763
Ferrari 383
Mercedes 145
Aston Martin 2
Alpine 1

Haben die neuen Regeln also versagt? Mitnichten, findet Ross Brawn. Denn der Engländer weiss: «Als wir damals die Regeln zur Saison 2009 hin umgestellt haben, profitierten auch einige wenige Teams am meisten, die halt mit dem neuen Reglement am besten klargekommen sind. Wir werden mindestens ein weiteres Jahr brauchen, um ein klareres Bild zu erhalten.»

McLaren-CEO Zak Brown sieht das ähnlich. Der Kalifornier sagt: «Ich glaube, das System mit dieser Kombination aus Kostendeckel, neuen Autos und mehr Windkanalstunden für Teams, die in der Vorsaison weniger Punkte erobert haben, das wirkt sich in voller Stärke erst in zwei Jahren oder so aus. Im Moment profitieren einige Rennställe von einer besseren Infrastruktur, aber die anderen Teams werden aufholen.»

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