Nyck de Vries (AlphaTauri): «Traum fast aufgegeben»

Von Rob La Salle
​Nyck de Vries gewann in den Nachwuchsklassen fast alles, was es im Motorsport zu gewinnen gibt. Dennoch gab es Momente, in welchen der Niederländer daran gezweifelt hat, ob es was wird mit der grossen Karriere.

Am 5. März beginnt der Niederländer Nyck de Vries seine erste volle Saison als Formel-1-Stammfahrer, im reifen Alter von 28 Jahren. Die tolle Leistung als Ersatzmann von Alex Albon in Monza (dem Thai-Briten musste der Blinddarm entfernt werden), mit Rang 9 bei Grossen Preis von Italien, öffnete de Vries alle Türen. Red Bull schlug zu und holte ihn zu AlphaTauri.

Aber de Vries gibt zu: «Es gab Phasen, da hätte ich fast aufgegeben.» Nyck hat in den Nachwuchskategorien fast alles gewonnen – zwei Mal Kart-Weltmeister, Formel-2-Champion 2019, Formel-E-Meister 2020/2021. Aber mit dem Sprung in die Formel 1 wollte es einfach nicht klappen.

«Ich musste ziemlich lange auf meine Chance warten», sagt de Vries in einem Podcast von AlphaTauri. «Um genau zu sein, bin ich mit vielen Piloten aufgewachsen, die längst in der Königsklasse angekommen sind. Ich habe das Gefühl, zu dieser Generation zu gehören und am richtigen Ort zu sein.»

Zu Kartzeiten war de Vries ein Nachwuchsfahrer von McLaren. «Da sah noch alles gut aus. Lewis Hamilton war als junger Pilot zu McLaren gekommen und machte sofort von sich reden. Das Interesse an jungen Fahrern stieg sprunghaft. Aber was meine Karriere angeht, so kam alles ein wenig ins Stocken.»

«Die ersten Jahre im Autosport waren hart. Ich war ein Spätentwickler, was meinen Körper angeht», gibt de Vries zu. «Mit 17 hatte ich einen Körperbau wie ein 14-Jähriger Vielleicht waren die Erwartungen nach den Kart-Titeln zu gross. Jedenfalls brauchte ich eine Weile, um in Schwung zu kommen, vor allem in der Formel Renault.»

2016 hatte sich de Vries bis in die GP3 vorgearbeitet (vergleichbar mit der heutigen Formel 3), ein gewisser Charles Leclerc holte den Titel, ein gewisser Alex Albon wurde Meisterschaftszweiter, de Vries wurde Sechster. «Und dann verlor ich die Unterstützung von McLaren, nach einem Managementwechsel dort. Ich sass finanziell quasi auf dem Trockenen und hatte keine Ahnung, wie es weitergehen soll.»

«Ich machte einen DTM-Test mit Audi und einen GTE-Test mit Ferrari. Ich dachte ernsthaft daran, meinen Traum Formel 1 aufzugeben.»

Retter in der Not war Ricardo Gelael, Vater des Formel-2-Fahrers Sean Gelael. Nyck: «Er ermöglichte mir ein Cockpit im Rapax-Team, von dort ging es zu Prema, und endlich ging es mit meiner Karriere wieder aufwärts.»

De Vries wurde 2018 F2-Gesamtvierter hinter den späteren Formel-1-Piloten George Russell, Lando Norris und Alex Albon, ein Jahr später war er Formel-2-Meister, nun mit ART.

Nyck unterzeichnete bei Mercedes für die Formel E, testete nebenher in der Formel 1 und brachte sich zurück ins Gespräch. Als Williams in Monza auf die Schnelle einen Albon-Ersatz brauchte, empfahl Mercedes den vielseitigen Niederländer. Nyck de Vries ist endlich angekommen.

Formel 1 2023

Präsentationen
03. Februar: Red Bull Racing in New York
06. Februar: Williams im Internet
07. Februar: Alfa Romeo in Zürich
11. Februar: AlphaTauri in New York
13. Februar: McLaren in Woking
13. Februar: Aston Martin in Silverstone
14. Februar: Ferrari in Maranello
15. Februar: Mercedes in Silverstone
16. Februar: Alpine in London

Wintertests
23. bis 25. Februar: Bahrain International Circuit

Formel-1-WM-Kalender
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* Sprint-Format

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