Erste Fotos: Die letzte Formel-1-Runde von Alfa Romeo

Von Mathias Brunner
​Die Automarke Alfa Romeo wird Ende 2023 die Formel-1-Bühne verlassen. Zur letzten Runde in der Königsklasse treten die Italiener mit dem Modell Sauber C43 für Valtteri Bottas und Guanyu Zhou an.

Ende August 2022 teilte Alfa Romeo mit: «Die Partnerschaft mit Sauber Motorsport wird Ende 2023 aufhören. Als wir 2017 in die Königsklasse zurückkamen, hatten wir einen langfristigen Plan. Alfa Romeo hat inzwischen die wirtschaftliche Wende geschafft, und so müssen wir nun entscheiden, wie unsere Marke künftig im Sport positioniert werden soll.»

Ob und wann Alfa Romeo in die Königsklasse zurückkehren wird, lässt Alfa-CEO Jean-Philippe Imparato offen: «Alfa Romeo existiert seit 112 Jahren, die Welt steht uns offen. Wir arbeiten seit 2021 wieder mit Gewinn und sehen uns nicht im Druck, bald eine Entscheidung zu treffen, wie es bei uns im Sport weitergeht.»

Wie es im Zürcher Oberland weitergeht, das wissen wir hingegen: 2023 also letzte Saison als Alfa Romeo. Dann folgt eine zweijährige Übergangs- und Aufbauphase, bevor 2026 Audi in die Formel 1 kommt.

Am 7. Februar hat Alfa Romeo online den Sauber C43 vorgestellt, mit dem der Finne Valtteri Bottas und der Chinese Guanyu Zhou in der Formel-1-WM antreten. Es ist die vierte Team-Präsentation 2023 nach Haas, Red Bull Racing und Williams.

Alfa Romeo tritt personell anders aufgestellt an: Teamchef Fred Vasseur hat von Mattia Binotto das Ruder bei Ferrari übernommen, einen Nachfolger gibt es offiziell bei Alfa keinen. Der Italiener Alessandro Alunni Bravi wird als Team-Repräsentant bezeichnet, Nachfolger von Vasseur als Sauber-CEO ist der frühere McLaren-Teamchef Andreas Seidl.

Bei der Präsentation von Alfa Romeo in Zürich sagt Alessandro Alunni Bravi: «Wir haben sehr hart an diesem Auto gearbeitet und einige neue Partner gefunden, um mehr finanzielle Ressourcen zu erschliessen. Für 2023 wollen wir kein bestimmtes Ziel festlegen. Denn du weisst nie, was die Gegner machen. Was ich sagen kann – wir wollen in allen Bereichen zulegen und daher konstanter Leitung bringen.»

Technikchef Jan Monchaux ergänzt: «Wir haben mit dem C43 vor einem Jahr begonnen. Wir wussten, dass es gewisse Bereiche geben würden, die wir im Laufe der Saison 2022 nicht verbessern können. Etwa an der Hinterachse. Wir müssen aiuch in Sachen Standfestigkeit zulegen. Zuverlässigkeit war früher eine Stärke der Mannschaft, dahin wollen wir zurück.»

«Ich erwarte eine höhere Leistungsdichte im Feld, vor allem im Mittelfeld. Die Testmöglichkeiten sind beschränkt, die Rennställe haben mehr Erfahrung gesammelt mit der neuen Rennwagengeneration. Aber vielleicht gelingt auch einem Team der grosse Wurf. Wir wollen am vorderen Ende des Mittelfelds mitmischen, aber das wollen sechs Rennställe. Ich gehe davon aus, dass wir ein paar graue Haare mehr bekommen.»

«Der neue Wagen sieht aggressiv aus, aber ich bin befangen, denn das ist mein Auto, und klar finde ich es hübsch und sexy. Wir haben jetzt viele Hausaufgaben zu machen. Dann sehen wir weiter.»

Valtteri Bottas sagt: «Ich mag die Bemalung, das sieht noch besser aus als 2022. Ich habe den neuen Renner virtuell gefahren, also im Simulator. Und es scheint, wir haben uns in jenen Bereichen verbessert, in welchen wir zulegen wollten.»

Guanyu Zhou: «Ich finde die neuen Farben fabelhaft, aber vor der Enthüllung hatte ich nur Fotos davon gesehen. Wir haben ausgiebig im Simulator gearbeitet, und ich bin gespannt zu erleben, wir sich das auf der Rennstrecke anfühlen wird.»

Valtteri Bottas ist 2022 mit Alfa Romeo WM-Zehnter geworden, Zhou in seiner ersten GP-Saison 18. Im Konstrukteurs-Pokal hat Alfa Romeo den sechsten Schlussrang erkämpft, die beste Platzierung des Rennstalls seit 2012.

Vor den Formel-1-Wintertests in Bahrain wird Alfa Romeo den Wagen im Rahmen von Filmtagen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya einer ersten Funktionsprüfung unterziehen.

Formel 1 2023

Präsentationen
11. Februar: AlphaTauri in New York
13. Februar: McLaren in Woking
13. Februar: Aston Martin in Silverstone
14. Februar: Ferrari in Maranello
15. Februar: Mercedes in Silverstone
16. Februar: Alpine in London

Wintertests
23. bis 25. Februar: Bahrain International Circuit

Formel-1-WM-Kalender
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* Sprint-Format

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