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Formel E in Indien: Erfolgreicher als die Formel 1?

Von Gerhard Kuntschik
Sebastian Vettel auf dem Weg zum Sieg beim Grossen Preis von Indien 2012

Sebastian Vettel auf dem Weg zum Sieg beim Grossen Preis von Indien 2012

​Drei Jahre lang trat die Formel 1 in Indien an, von 2011 bis 2013 auf dem Buddh International Circuit in Greater Noida. Dann wurde das Experiment abgebrochen. Die Formel E versucht es jetzt.

Sehr oft zog der Formel-1-Zirkus vor allem in der Ära von Promotor Bernie Ecclestone in neue gelobte Länder, also Hoffnungsmärkte für Autobauer und Sponsoren wie für die Cash-Maschine Königsklasse, und reiste nach wenigen Auftritten wieder ab.

Wie zum Beispiel nach Südkorea (vier Rennen), in die Türkei (acht Auftritte), Russland (sieben Grand Prix) oder Indien (drei WM-Läufe). Da sind Auftritte auf bekannten Strecken unter neuem Namen wie der Grand Prix der Toskana in Mugello oder diverse Nürburgring-Gastspiele als Eifel- oder Luxemburg-GP nicht mitgerechnet.

Am 11. Februar gibt es auf einem 2,37-km-Stadtkurs in Hyderabad wieder ein Rennen in Indien mit WM-Status der FIA: Die Formel E fährt erstmals in der 6,8 Millionen-Einwohner-Metropole des Bundesstaats Telangana in Mittelindien zwischen Mumbai (Bombay) und Chennai (Madras) gelegen. Die Frage ist: wie lang?

Die Formel 1 ergriff nach drei Rennen von 2011 bis 2013 auf dem eigens errichteten, schon bei der Premiere baufälligen Buddh International Circuit in Greater Noida nicht weit von Delhi die Flucht.

Ein Streit um Steuern zwischen dem Veranstalter Jaypee Sports und der Regierung des Bundesstaates Uttar Pradesh führte zur Absage des Rennens 2014 und auch 2015, dem letzten des ursprünglichen Fünfjahresvertrags.

Die Regierung befand, Formel 1 sei kein Sport, sondern Unterhaltung, was steuerlich einen großen Unterschied machte.

Das Zuschauerinteresse war trotz der Nähe zu Delhi überschaubar, das Erreichen der Strecke mit Taxis ein Abenteuer der besonderen Art.

Pläne für eine Formel-1-Strecke gab es in Indien ab den 2000er-Jahren, mit möglichen Schauplätzen in Mumbai, Bangalore und auch Hyderabad, wo später statt einer Strecke ein Technologiepark entstand.

Pannen waren ständiger Begleiter auf dem Weg zum GP: Als der indische F1-Pilot Narain Karthikeyan einen Demo-Lauf in einem Jordan 2005 in Mumbai absolvieren sollte, musste der abgesagt werden – die Straße war zu wellig und löchrig.

2007 schließlich wurde der von Hermann Tilke entworfene Buddh-Kurs in Greater Noida mit F1-Premiere 2010 angekündigt, die bald auf 2011 verschoben wurde.

Dann gewann drei Mal Sebastian Vettel im Red Bull Racing-Renault, ehe 2013 die Zielflagge fiel. Auch die 40-Millionen-Dollar-Jahresgebühr des F1-Managements war für die Inder schon bald nicht mehr zu stemmen.

Und nun die Elektrischen in Hyderabad. Der Unterschied zur Formel 1 ist, dass sich die Formel E als umweltfreundlich und Promotor der E-Mobilität gut vermarkten lässt – von der FE-Führung genauso wie von den Gastgeberstädten.

Und mit dem Mahindra-Team hat die FE einen Lokalmatador in dieser Premiere, auch wenn die Piloten Lucas di Grassi und Oliver Rowland den Einheimischen wohl kaum bekannt sein dürften. Titelsponsor ist die Greenko-Gruppe, die sich mit Lösungen zur Dekarbonisierung und für erneuerbare Energien beschäftigt.

Sollte die Premiere der Formel E der Formel 1 folgen, was den Sieger betrifft, so hätte Pascal Wehrlein gute Karten. Der Porsche-Star führt nach drei Rennen die WM an. Wie damals Vettel, der nach den drei Siegen in Indien jeweils Weltmeister wurde.

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