Formel 1: Warnung an Max Verstappen

Max Verstappen: «Ich bin von Bahrain-Pole überrascht»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Das erste richtige Kräftemessen in der Formel 1 ist gelaufen, das Abschlusstraining zum WM-Auftakt von Bahrain. Hier die ersten Stimmen von Max Verstappen, Sergio Pérez und Charles Leclerc.

Fans, Fachleute und Fahrer waren gleichermassen gespannt: Was würde passieren, wenn die Formel-1-Rennställe ihre Karten endlich aufdecken müssen in diesem ersten Qualifying der Saison 2023?

Das Training begann mit der Tatsache: Der im freien Training sensationell fahrende Fernando Alonso stand letztmals vor 169 Rennen oder in Hockenheim 2012 auf einer Formel-1-Pole. Ach ja, und auf den Tag genau gab Alonso vor 22 Jahren sein GP-Debüt, in Melbourne 2001. Da war sein heutiger Pistenrivalen Oscar Piastri von McLaren noch nicht mal geboren!

Im ersten Quali-Segment musste zu Beginn kurz unterbrochen werden, als der Ferrari von Charles Leclerc ein Luftleit-Element unter dem Frontflügel verlor – damit Streckenposten die Kohlefaserteile von der Bahn aufklauben konnten. Die Pause dauerte acht Minuten. Auch der Wagen von Carlos Sainz musste überprüft werden, der Madrilene war hart über einen Randstein gebrettert.

Als es weiterging fuhr Verstappen Bestzeit, dann überflügelt vom grandiosen Alonso, der überflügelt von Leclerc, dann der von Russell und der wiederum von Sainz: Ferrari hatte mehr Motorleistung freigegeben.

Erster Eindruck: Red Bull Racing mitnichten klar vor Ferrari und Mercedes, mit Aston Martin als Geheimtipp, sondern alles bunt gemischt.

Out im ersten Quali-Segment: Alpine-Fahrer Pierre Gasly (dem die beste Runde gestrichen wurde), Nyck de Vries, Oscar Piastri, Haas-Fahrer Kevin Magnussen und der US-Amerikaner Logan Sargeant, der als 16. exakt so schnell war wie Lando Norris vor ihm, aber der Engländer hatte seine 1:31,652 min zuerst gefahren.

Die Top-Ten: Sainz, Russell, leclerc, Alonso, Stroll, der starke Hülkenberg, Verstappen, Tsunoda, Albon und Pérez.

Bemerkenswert: Das Formel-1-Feld in Q1 mit allen 20 Autos innerhalb von 1,1 Sekunden! Wann haben wir so etwas letztmals erlebt?

In Quali 2 hiess es nach dem ersten Verbrennen weicher Reifen: Max Verstappen zwei Zehntelsekunden vor Sergio Pérez, dann Hamilton (vier Zehntel hinter Max), Russell, Alonso, Sainz und Leclerc, dann Nico Hülkenberg auf Platz 8. Die Ferrari allerdings auf gebrauchten weichen Reifen.

Out im zweiten Quali-Segment: Norris, Bottas, Zhou, Tsunoda und Albon. Die Top-Ten: Leclerc, Verstappen, Russell, Hamilton, Sainz, Alonso, Pérez, Hülkenberg, Ocon und Stroll.

Jetzt ging es in den letzten zwölf Quali-Minuten um die Wurst. Verstappen legte mit 1:29,897 min vor, Leclerc bei 1:30,000, Pérez mit 1:30,131, Sainz mit 1:30,361 (nach einem üblen Quersteher). Nun kreisten auch die beiden Mercedes-Fahrer und Fernando Alonso, die nur einen Schuss hatten, so wie auch Nico Hülkenberg.

Alonso schob sich auf Rang 4, Nico Hülkenberg auf 5, verlor dann aber seine Runde (neben der Bahn gewesen), Russell auf 5, Hamilton auf 7.

Leclerc stieg aus, er hatte keinen Satz weicher Reifen mehr, damit keine Chance, sind vor Verstappen zu schieben.

Mit dem letzten Reifensatz fuhr Verstappen nochmals schneller – 1:29,708 min, Pérez Zweiter, Sainz konnte nicht nachlegen, erste Startreihe für Red Bull Racing.

Hier die ersten Stimmen, unmittelbar nach der Qualifikation.

Max Verstappen (Red Bull Racing/1.)
«Das war ein hartes Stück Arbeit, aber in der Quali konnten wir unsere Leistung endlich auf den Punkt bringen. Ich kann es nicht erwarten, ins Rennen zu gehen. Die Leistungsdichte ist hoch, die Pole hat mich nach den Problemen im Training überrascht.»

Sergio Pérez (Red Bull Racing/2.)
«Ich kann mich nicht erinnern, wann eine Quali über die ganze Dauer so spannend war. Da darfst du nichts herschenken. Ich war nicht ganz happy mit der Fahrzeugbalance. Aber wir haben eine prima Ausgangslage fürs Rennen. Wir sind für den Grand Prix gut gerüstet, da sind wir konkurrenzfähiger als im Quali-Trimm. Wir sind da einige Kompromisse eingegangen, ich hoffe, das zahlt sich am Sonntag aus.»

Charles Leclerc (Ferrari/3.)
«Wir waren im Kampf voll dabei, das hätte ich nach dem Test nicht erwartet. Wir sind im Rennen mit neuen Reifen auf Platz 3 besser gerüstet als auf alten Reifen in der ersten Startreihe, ich fuhr also aus taktischen Gründen zum Schluss nicht mehr. Alle Autos da vorne liegen dicht beisammen, das sind gute Nachrichten für die Formel 1. Neue Reifen werden uns zu Beginn des Rennens helfen.»

Qualifying, Bahrain

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,708 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:29,846
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,000
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30.154
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:30,336
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,340
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,384
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,836
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:30,984
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, ohne Zeit
11. Lando Norris (GB), McLaren, 1:31,381
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:31,443
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:31,473
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:32,510
15. Alex Albon (T), Williams, ohne Zeit
16. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:31,652
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:31,892
18. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32,101
19. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:32,121
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:32,181

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