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Helmut Marko: «Ferrari wird uns am nächsten kommen»

Von Gerhard Kuntschik
Lewis Hamilton, Max Verstappen, Helmut Marko und Charles Leclerc

Lewis Hamilton, Max Verstappen, Helmut Marko und Charles Leclerc

​Dr. Helmut Marko, Red Bull-Motorsportberater, spricht über den härtesten Gegner von Red Bull Racing und Max Verstappen in der GP-Saison 2023 und über Verbesserungen am RBR-Rennwagen.

Seit dem Jahre 1999, als sein Rennstall ins Red Bull-Juniorteam überging, ist der frühere Formel-1-Pilot, Le-Mans-Sieger und promovierte Jurist Helmut Marko (79) die graue Eminenz beim Formel-1-Engagement von Red Bull.

Der Grazer ist Direktor im Team von Red Bull Racing, mit dem offiziellen Titel Motorsport-Berater. Am Kauf der Teams von Jaguar Racing (Ende 2004) und der Scuderia Minardi (Ende 2005) durch Dietrich Mateschitz (1944-2022) war Marko maßgeblich beteiligt, genauso wie am Aufbau von Red Bull Racing, Toro Rosso (seit 2020 AlphaTauri), der Motorenabteilung Red Bull Powertrains, der Nachwuchspyramide sowie an den sechs Fahrer- und fünf Konstrukteurs-Weltmeisterschaften.

An diesem 5. März beginnt Marko seine 19. Formel-1-Saison als führender Manager Red Bulls im Grand Prix von Bahrain – doch mit anderen Vorzeichen als in den vergangenen Jahren. Obwohl Weltmeister Max Verstappen und Red Bull nach den Testfahrten erneut als Favoriten gelten.

Helmut, wie aussagekräftig waren die Tests vor einer Woche hier auf dem Bahrain International Circuit?

Es gab keine Probleme seit dem Roll-out. Wir konnten am ersten der drei Tage die meisten Kilometer abspulen. Das ließ uns früh zur Feinabstimmung übergehen, während manche Konkurrenten wie Mercedes noch einiges aussortieren mussten. Wir wussten dabei aber nicht, mit welcher Motoreinstellung oder mit wieviel Sprit die Anderen unterwegs waren. Auf der anderen Seite waren unsere Dauerläufe super, die Zeiten waren schnell und konstant.

Was wurde gegenüber dem so erfolgreichen Modell RB18 verändert?

Vor allem der Unterboden, der bei uns eine kleine Schwachstelle war. Und dann noch Kleinigkeiten.

Wie schätzt du die Konkurrenz ein?

Uns war schon vor dem GP-Wochenende klar: Auf eine einzelne Runde wird uns Ferrari am nächsten kommen. Wenn die Italiener den Reifenverschleiß in den Griff bekommen, sind sie wohl der Hauptgegner. Dahinter ist es schwierig einzuschätzen, Mercedes und Aston Martin dürften gleichauf sein, Alpine wird auch stärker werden. Wenn Mercedes noch einen Schritt macht, ist man im vorderen Paket dabei. Aber sie beginnen das zweite Jahr in Folge nicht mit dem besten Auto. Da wird etwas kommen müssen.

In der Formel 2 unterstützt Red Bull gleich sechs Fahrer, so viele wie nie zuvor, dazu fährt der vorjährige F2-Dritte Liam Lawson in der japanischen Super Formula. Alle wollen in die Formel 1. Wie soll das für Red Bull machbar sein?

Wer am besten abschneidet, wird für künftige weitere Aufgaben berücksichtigt werden. Wir finanzieren die sechs Fahrer und deren Teams ja nicht komplett. Aber wir schauen uns die Fahrer an.

Und wenn es dann vielleicht AlphaTauri als Sprungbrett für den Nachwuchs gar nicht mehr gäbe. Da kursierten ja Verkaufsgerüchte.

AlphaTauri wird es auch weiter geben. Wir halten an AlphaTauri fest. Es muss aber sowohl in sportlicher als auch finanzieller Hinsicht eine Verbesserung geben.

Was wäre für AlphaTauri ein zufriedenstellendes Saisonergebnis, nachdem der neunte Rang im Vorjahr enttäuschend war?

Platz 6. Das ist das klar definierte Ziel.

Yuki Tsunoda geht in seine dritte, wohl entscheidende Saison für seine Formel-1-Zukunft.

Ja, das wird für ihn das entscheidende Jahr. Er ist mental wesentlich stärker geworden. Er muss abliefern.

Welchen Eindruck hast du vom Teamneuling Nyck de Vries, der immerhin schon Formel-2-Champion und Formel-E-Weltmeister geworden?

Einen sehr soliden. Er fuhr bei den Dauerläufen konstante Runden innerhalb einer Zehntelsekunde. Der Niederländer ist technisch sehr versiert.

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