Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Mercedes und Lewis Hamilton: Lösungsweg aus der Krise

Von Mathias Brunner
​Der jahrelang so erfolgreiche Formel-1-Rennstall von Mercedes ist nicht gut in die Saison gestartet: Lewis Hamilton Fünfter, George Russell Siebter. Bringt ein bewährter Mann Mercedes wieder nach vorne?

Nach dem enttäuschenden Saison von Mercedes-Benz in Bahrain wäre Toto Wolff ein schlechter Teamchef, würde er sich nicht alle Varianten überlegen, um das neue Modell W14 schneller zu machen. Der Wiener hat bereits festgehalten: «Es gibt keine heiligen Kühe.»

Das kann auf zwei Lösungsansätze hindeuten. Erstens wendet sich Mercedes endlich vom Konzept der extrem schlanken Seitenkästen ab und geht jenen Weg, den Red Bull Racing schon 2022 so erfolgreich beschritten hat und den viele Teams seither übernommen haben, das beste Beispiel ist der schnelle 2023er Aston Martin-Rennwagen von Fernando Alonso.

Aber auch beim Personal wird sich Wolff Gedanken machen, und das könnte der zweite Lösungsansatz sein. 2021 stellte sich Mercedes in Sachen Spitzentechniker neu auf: James Allison gab auf 1. Juli seinen Posten als Technikchef ab, den er seit 2017 innehatte, und übernahm die neue Position des «Chief Technical Officers», eine Art Oberaufseher für die Technikertruppe der Silbernen. Mike Elliott, langjähriger Wegbegleiter von Allison, rückte nach.

James Allison zog sich also aus dem Tagesgeschäft zurück und erhielt mehr Freiraum für strategische Aufgaben. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Wir wussten schon länger, dass die Zeit von James als technischer Leiter zu Ende gehen würde. Aber ich bin froh, konnten wir für ihn eine Rolle finden, damit er Mercedes verbunden bleibt. Wir wissen seine Leidenschaft und seine Entschlossenheit zu schätzen. Mit seinen Fachkenntnissen und einem tollen Charakter wird er in den kommenden Jahren ein hervorragender Sparring-Partner sein.»

Es läge auf der Hand, angesichts der Schwierigkeiten einen so erfahrenen Mann wie James Allison wieder verstärkt einzusetzen – sofern der inzwischen 55-Jährige das überhaupt möchte.

Mike Elliott begann seine Karriere vor 23 Jahren bei McLaren, als Aerodynamiker. 2008 wurde er Aero-Chef bei Renault, vier Jahre später übernahm er den gleichen Job bei Mercedes-Benz. Elliott war wesentlich am Aufbau der Aerodynamik-Abteilung von Mercedes beteiligt.

Es gehörte immer zu Toto Wolffs Führungsstil, dass die eigene Mannschaft ein dynamischer Organismus sein muss. «Wenn wir erfolgreich bleiben wollen, müssen wir uns immer wieder anpassen können. Eine durchdachte Nachfolgeplanung gehört zu unseren Stärken. Mike hat sich als leitender Aerodynamik prächtig entwickelt und ist für diese neue Rolle bereit», sagte er 2021.

Nach zwei mittelmässigen Rennwagen, die unter der Leitung von Elliott entstanden sind, muss das hinterfragt werden.

Bahrain-GP, Bahrain International Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:56,736 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +11,987 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +38,637
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +48,052
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,977
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +54,502
07. George Russell (GB), Mercedes, +55,873
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:12,647 min
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:13,753
10. Alex Albon (T), Williams, +1:29,774
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:30,870
12. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Lando Norris (GB), McLaren, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Aufgabe
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motorschaden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Elektrikschaden

WM-Stand (nach 1 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 25 Punkte
02. Pérez 18
03. Alonso 15
04. Sainz 12
05. Hamilton 10
06. Stroll 8
07. Russell 6
08. Bottas 4
09. Gasly 2
10. Albon 1
11. Tsunoda 0
12. Sargeant 0
13. Magnussen 0
14. De Vries 0
15. Hülkenberg 0
16. Zhou 0
17. Norris 0
18. Ocon 0
19. Leclerc 0
20. Piastri 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 43 Punkte
02. Aston Martin 23
03. Mercedes-Benz 16
04. Ferrari 12
05. Alfa Romeo 4
06. Alpine 2
07. Williams 1
08. AlphaTauri 0
09. Haas 0
10. McLaren 0

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