Ferrari: Einige Mitarbeiter weg, wer ist der Nächste?
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur (Mitte)
2022 begann Ferrari die Formel-1-Saison vielversprechend: zwei Siege in den ersten drei Läufen, Charles Leclerc WM-Leader. Ein Jahr später steht der Monegasse mit null Punkten da, und der neue Ferrari ist in Sachen Speed und Reifenverschleiss dem 2023er Auto von Red Bull Racing unterlegen.
Was ist passiert? In Italien wird darüber gerätselt, ob ein Macht-Vakuum bei Ferrari Teil des heutigen Problems sei. Der frühere Teamchef Mattia Binotto habe Mitte November gekündigt, der neue Teamchef Fred Vasseur konnte von Alfa Romeo nicht sofort nach Italien kommen, da seien zwei wichtige Monate verloren gegangen, der Rennstall sei führungslos gewesen. Die Gazzetta dello Sport schreibt sogar von einem «Klima der Angst. Das ist auch der Grund, warum namhafte Techniker aus dem Ausland sich zwei Mal überlegen, nach Italien zu wechseln.» Niemand habe in dieser Übergangsphase die Verantwortung für riskante Entscheidungen fällen wollen.
Eine alte Faustregel in der Formel 1: Die bestmöglichen Fachkräfte auf den richtigen Posten setzen, dafür besorgt sein, dass sie in Ruhe arbeiten können und gut miteinander auskommen, diese Konstanz ist einer der Schlüssel zum Erfolg.
Aber bei Ferrari erzeugt der gewaltige Erfolgsdruck immer wieder personelle Veränderungen, das Team kommt einfach nicht zur Ruhe.
Im Dezember 2020 verliess Simone Resta Ferrari, um zu Haas zu ziehen. Die Chassis-Entwicklung übernahm Enrico Cardile, ehemaliger Fahrzeug-Entwickler. Der Franzose David Sanchez war damals Chef-Aerodynamiker.
Ein Jahr später krempelte Teamchef Mattia Binotto erneut um, angeblich deshalb, um effizientere Abläufe zu erzeugen. Sanchez wurde befördert und erhielt die Aufsicht über die Fahrzeug-Entwicklung. Er trug somit die Verantwortung für den 2022er Rennwagen des Typs F1-75 sowie des diesjährigen Ferrari SF-23.
Knall dann im November 2022: Teamchef Mattia Binotto geht, der Franzose Fred Vasseur kommt. Und der macht Nägel mit Köpfen: Der Spanier Iñaki Rueda wurde als leitender Stratege ersetzt, durch den in Indien geborenen und in Grossbritannien aufgewachsenen Ravin Jain. Die beiden tauschten quasi die Rollen – Rueda vom Rennplatz in die Strategie-Zentrale in Maranello, Jain aus dieser Zentrale an den GP-Schauort.
Im März dann die Nachricht, wonach Sanchez seinen Posten quittiert habe. Rueda und Sanchez sind nicht die einzigen Veränderungen. Der langjährige Logistik-Spezialist Gino Rosato ist nicht mehr zu sehen, Renn-Manager Jonathan Giacobazzi ist ebenfalls weg. Giacobazzi war zehn Jahre lang für Ferrari tätig gewesen. Der Kanadier Rosato zeichnete sich durch grosses politisches Geschick aus und war, mit Unterbrechungen, seit 1991 für Ferrari tätig gewesen. Die beiden haben offenbar Ende Februar Ferrari verlassen.
Es ist davon auszugehen: Es wird in den kommenden Wochen und Monaten weitere personelle Veränderungen bei Ferrari geben. Angeblich will Teamchef Fred Vasseur nun seinen früheren Vertrauten Alex Cinelli nach Maranello zurückholen, der ab 2019 als leitender Aerodynamiker zu Alfa Romeo (Sauber) wechselte, von Ferrari. Und Vasseur soll auch daran arbeiten, Simone Resta zurückzuholen.
Bahrain-GP, Bahrain International Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:56,736 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +11,987 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +38,637
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +48,052
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,977
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +54,502
07. George Russell (GB), Mercedes, +55,873
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:12,647 min
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:13,753
10. Alex Albon (T), Williams, +1:29,774
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:30,870
12. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Lando Norris (GB), McLaren, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Aufgabe
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motorschaden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Elektrikschaden
WM-Stand (nach 1 von 23 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 25 Punkte
02. Pérez 18
03. Alonso 15
04. Sainz 12
05. Hamilton 10
06. Stroll 8
07. Russell 6
08. Bottas 4
09. Gasly 2
10. Albon 1
11. Tsunoda 0
12. Sargeant 0
13. Magnussen 0
14. De Vries 0
15. Hülkenberg 0
16. Zhou 0
17. Norris 0
18. Ocon 0
19. Leclerc 0
20. Piastri 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 43 Punkte
02. Aston Martin 23
03. Mercedes-Benz 16
04. Ferrari 12
05. Alfa Romeo 4
06. Alpine 2
07. Williams 1
08. AlphaTauri 0
09. Haas 0
10. McLaren 0