Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Max Verstappen: Wieso keine Strafe für Hamilton?

Von Mathias Brunner
Das Prozedere bei Safety-Car ist genau reglementiert

Das Prozedere bei Safety-Car ist genau reglementiert

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Max Verstappen erkundigte sich im Australien-GP über ein fragwürdiges Verhalten von Lewis Hamilton. Was ist daraus geworden?

Der Grosse Preis von Australien gab viel zu reden, schon während des Rennens. In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal möchte Dietmar-Paul Mayer aus Villigen wissen: «Im ersten Rennteil hat Max Verstappen am Funk ein Verhalten von Lewis Hamilton hinter dem Safety-Car moniert, aber dann war dazu nie wieder etwas zu hören – weder von der Rennleitung noch nach dem Rennen von Max oder Hamilton. Gab es da nicht ein Vergehen, die eine Strafe von Hamilton erzwungen hätte? Was ist da passiert?»

Gute Frage, aber zunächst ein wenig Grundlagen. Als das Feld nach dem Unfall von Alex Albon hinter dem Safety-Car unterwegs war, meldete sich in Runde 9 Max Verstappen am Funk bei seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase. «Sind das wirklich zehn Wagenlängen? Schaut nach, prüft das.»

Und dann, wie Leser Mayer sagt: Funkstille. Aber nur für die Zuschauer, denn nach dem Rennen stellte sich heraus, dass Verstappen von Lambiase sehr wohl eine Antwort erhalten hatte: «Sieht so aus, als hätte das Safety-Car die Lampen schon abgestellt, Max.»

In einer ähnlichen Situation in Singapur hatte Red Bull Racing-Fahrer Sergio Pérez wegen eines ähnlichen Vergehens bei den Rennkommissaren antraben müssen.

Doch wieso hatte sich Hamilton eine so grosse Lücke geschaffen? Die Fahrer mussten sich auf einen stehenden Start bei verhältnismässig geringen Temperaturen auf dem harten Reifen gefasst machen, also wollte der Mercedes-Star möglichst viel Energie in die Reifen bringen. Und das geht nur mit Beschleunigen, Bremsen, wieder Beschleunigen, und dazu brauchte er Abstand zum Safety-Car.

Der Funkverkehr zwischen Hamilton und seinem Renningenieur Pete Bonnington zeigt, dass sich Lewis Gedanken machte.

Bonnington: «Das wird ein stehender Start.»

Hamilton: «Folgen wir dem Safety-Car? Hinter dem Safety-Car wird keiner Temperatur in seine Reifen bekommen.»

Bonnington: «Yeah, verstanden, wir müssen, es wird nicht einfach.»

Bonnington: «Du musst zehn Wagenlängen Abstand wahren, bis die Lichter am Safety-Car ausgehen, dann kannst du das Tempo bestimmen.»

Hamilton: «Das Safety-Car muss schneller fahren.»

Hamilton: «Die Lichter am Safety-Car sind aus, kann ich langsamer werden?»

Bonnington: «Ja, du kannst das Tempo bestimmen. Die Lichter sind aus, du kontrollierst das.»

Eine von so vielen Situationen, die sich für die meisten Zuschauer im Verborgeben abspielt. Auch das gehört zur Faszination Formel 1.

Ergebnis Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,179 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,769
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +3,082
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,320
06. Lando Norris (GB), McLaren, +3,701
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +4,939
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +5,382
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +5,713
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,513
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, +6,594
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Ocon
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollision mit Gasly
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollision mit De Vries
Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, Kollision mit Sargeant
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
George Russell (GB), Mercedes, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Stroll

WM-Stand (nach 3 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 69 Punkte
02. Pérez 54
03. Alonso 45
04. Hamilton 38
05. Sainz 20
06. Stroll 20
07. Russell 18
08. Norris 8
09. Hülkenberg 6
10. Leclerc 6
11. Bottas 4
12. Ocon 4
13. Piastri 4
14. Gasly 4
15. Zhou 2
16. Tsunoda 1
17. Magnussen 1
18. Albon 1
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 123 Punkte
02. Aston Martin 65
03. Mercedes 56
04. Ferrari 26
05. McLaren 12
06. Alpine 8
07. Haas 7
08. Alfa Romeo 6
09. AlphaTauri 1
10. Williams 1

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