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Charles Leclerc (1.): Kalte Dusche für Ferrari-Fans

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Ferrari-Fahrer Charles Leclerc hat sich den besten Startplatz für den Baku-Sprint gesichert. Der Monegasse sagt nach seiner Bestzeit: «Klar will ich nun den Sprint gewinnen, aber Red Bull Racing wird sehr stark sein.»

Frischer Ablauf für das Formel-1-Sprintformat: Nach dem Qualifying vom Freitag, das die Startaufstellung für den Grand Prix vorgibt, nun also am Samstagmorgen eine Sprint-Quali, welche die Reihenfolge für den Sprint vom Samstagnachmittag erzeugt.

Die Sprint-Quali, kürzer als ein normales Abschlusstraining (mit Segmenten von 12, 10 und 8 Minuten), begann mit vielen Piloten mit reichlich Sprit an Bord. Der Plan auf den mittelharten Pirelli: Aufwärmrunde, schnelle Runde, Abkühlrunde, dann das Ganze wiederholen, im Idealfall zwei Mal.

In Q1 war McLaren-Fahrer Oscar Piastri in Kurve 3 neben der Bahn, der Australier konnte aber nach seinem Verbremser weitermachen. Vorne zunächst das Bild vom Freitag: Leclerc vor Verstappen, dann Sainz und Pérez, der Mexikaner beklagte sich über wenig Haftung, auf einer Bahn, die 16 Grad wärmer war als am Freitagabend.

Auch AlphaTauri-Fahrer Nyck de Vries schoss in Kurve 3 geradeaus, auch der Niederländer konnte weitermachen. Dann ein Unfall von Logan Sargeant im Williams, rote Flagge. Es ist fraglich, ob die Mechaniker das Auto für den Sprint vom Nachmittag hinkriegen.

Out nach dem ersten Quali-Segment: Die beiden Alfa-Fahrer Zhou und Bottas, die beiden AlphaTauri von Tsunoda und de Vries, dazu Alpine-Fahrer Pierre Gasly (Auspuff defekt). Ebenfalls out fürs zweite Segment: Logan Sargeant.

Top-Ten nach Q1: Leclerc, Verstappen, Hamilton, Sainz, Russell, Alonso, Pérez, Stroll, Norris und Albon. Aber Fernando Alonso hatte Sorgen: Der flachstellbare Heckflügel arbeitete nur fallweise.

In Q2 (nur 10 Minuten), erneut mit allen Piloten auf mittelharten Pirelli-Reifen, ging das Red Bull Racing-Duo sofort auf die Bahn, die Ferrari-Fahrer warteten ein wenig, in der Hoffnung auf verkehrsfreie Strecke.

Verstappen setzte sich an die Spitze vor Pérez, Haas-Fahrer Nico Hülkenberg hatte in Runde 7 einen Verbremser, konnte aber zum Glück weiterfahren. Jedoch: Runde im Eimer.

Charles Leclerc gelang keine so gute Runde wie zuvor, vier Zehntelsekunden hinter Verstappen, der auf einen weiteren Versuch verzichtete. Fernando Alonso rückte auf Rang 4 hoch.

Leclerc nahm einen neuen Anlauf, dieses Mal eine Zehntelsekunde hinter Verstappen. Carlos Sainz hatte in Kurve 15 einen Verbremser, ohne Folgen für den Spanier.

Out nach Q2: Sargeant, der nach seinem Unfall nicht mehr fahren konnte, dazu Piastri (11.), Hülkenberg, Ocon und Magnussen.

Top-Ten in Q2: Verstappen, Leclerc, Sainz, Pérez, Alonso, Hamilton, Russell, Stroll, Albon und Norris. Aber McLaren-Fahrer Norris hatte am Freitag zu viele weiche Pirelli-Reifen verwendet, er konnte daher in Q3 nicht mehr fahren.

Die letzten 8 Quali-Minuten begannen mit freier Bahn für das RBR-Duo, Pérez schneller als Verstappen, dann schob sich Leclerc an die Spitze, fast zwei Zehntel vor dem Mexikaner. Max am Funk: «Im mittleren Pistenteil hatte ich keinen Grip.»

Noch war Zeit für eine schnelle Runde, viele Fahrer schlichen herum, um die weichen Reifen abkühlen zu können. Auch für Fernando Alonso, dessen Heckflügel wieder nicht funktionierte.

Dann rutschte Leclerc geradeaus, aber Red Bull Racing konnte nicht profitieren – wieder Bestzeit also für Ferrari-Fahrer Leclerc.

Der Monegasse danach: «Zum Schluss rutschte ich von der Bahn, das war nicht einfach mit den weichen Reifen und bei höherer Pistentemperatur. Die Hinterreifen überhitzten auf der zweiten Runde, da rutschte mir das Heck weg. Ich hielt offenbar kurz Carlos auf, das tut mir leid.»

«Nun wollen wir das gute Ergebnis im Sprint bestätigen. Klar will ich vorne bleiben, aber ich bin Realist – Red Bull Racing wird im Rennen wohl schneller sein. Aber vielleicht erleben wir ja alle eine Überraschung. Ich werde alles tun, um Ferrari einen Sieg zu schenken.»

Sprint-Qualifying, Aserbaidschan

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:41,697 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:41,844
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:41,987
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:42,252
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:42,287
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42,502
07. Alex Albon (T), Williams, 1:42,846
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:43,010
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:43,064
10. Lando Norris (GB), McLaren, ohne Zeit
11. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:43,427
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:43,806
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:44,088
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:44,332
15. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:45,177
17. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:45,352
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:45,436
19. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:46,951
20. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:48,180

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