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Alpine-CEO Laurent Rossi tobt: Rollen nun Köpfe?

Von Mathias Brunner
Alpine-CEO Laurent Rossi

Alpine-CEO Laurent Rossi

​In Frankreich ist nach einem Interview von Alpine-Geschäftsleiter Laurent Rossi der Teufel los. Was als Weckruf für den Rennstall gedacht ist, könnte schon bald jemanden den Job kosten.

Dass der Geschäftsleiter seinen Mitarbeitern Beine macht, das ist nicht ungewöhnlich, auch harte Kritik ist nicht selten. Dass aber der eigene Rennstall dermassen an den Pranger gestellt wird, wie es nun Laurent Rossi beim französischen Sender Canal+ getan hat, das ist in der Formel 1 doch eher selten.

Als Renault 2016 in die Königsklasse zurückkehrte, wurde das Ziel ausgegeben, innerhalb von fünf Jahren ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden zu können. Dieses Ziel wurde krachend verfehlt, und Teamchef Cyril Abiteboul wurde von Renault-Konzernleiter Leo de Meo entlassen. 2021 gewann Esteban Ocon zwar in Ungarn, aber da spielte der kuriose Rennverlauf in die Hände jenes Teams, das inzwischen Alpine hiess.

2021 wurde Laurent Rossi bei Alpine Geschäftsleiter, er wandelte obigen Fünfjahresplan in einen 100-Rennen-Plan um. Die Hälfte davon ist inzwischen um, und das Etappenziel 2023 scheint auch verfehlt. Da hatte Rossi vorgegeben, regelmässig Podestplätze einfahren zu wollen und den Konstrukteurs-Pokal unter den ersten Drei zu beenden.

Beste Platzierung in den ersten vier Rennen: Rang 8 von Ocon in Saudi-Arabien, aus acht Einsätzen von Ocon und Pierre Gasly konnten nur drei Punktefahrten gemacht werden, mit Pierre als Neunter in Bahrain und Saudi-Arabien. In Australien kegelten sich die Alpine-Piloten gegenseitig aus dem Rennen.

Nun ist Laurent Rossi der Kragen geplatzt. Bei Canal+ schimpft er: «Wir haben als Team im ersten WM-Teil schlecht gearbeitet, uns fehlt so viel, das ist für jeden zu sehen. Angesichts der Ressourcen, die wir haben, ist unsere Position inakzeptabel, wir sind meilenweit von unserem Ziel entfernt.»

«Was in Bahrain passierte, war amateurhaft. Es mangelt uns an Leistungsfähigkeit und bei der Umsetzung. Ich vermisse im Team auch die richtige Einstellung.»

Rossi spricht bei Bahrain an, dass Ocon drei Strafen erhielt – falsche Position beim Start, Auto beim Absitzen der Strafe zu früh von den Mechanikern berührt, daher erneute Strafe, dann noch zu schnell in der Boxengasse.

Rossi weiter: «Wenn Fehler gemacht werden, dann okay. Aber wir scheinen aus Fehlern nichts zu lernen. Wenn der gleiche Patzer mehrfach getan wird, dann ist nichts gelernt und keine Verantwortung übernommen worden.»

Laurent Rossi lässt es offen, wen er dafür verantwortlich macht. Ein logisches Ziel wäre Teamchef Otmar Szafnauer.

Aber auch Rossi selber gerät unter Druck, denn letztlich ist er für Renault-Konzernchef Leo de Meo der Mann, der Alpine auf Kurs bringen muss.

Qualifying, Miami

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:26,841 min
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:27,202
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:27,349
04. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:27,767
05. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:27,786
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:27,804
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27,861
08. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:27,935
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, ohne Zeit
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, ohne Zeit
11. Alex Albon (T), Williams, 1:27,795
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:27,903
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:27,975
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:28,091
15. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:28,395
16. Lando Norris (GB), McLaren, 1:28,394
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:28,429
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,476
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:28,484
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:28,577


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