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Carlos Sainz: «Ein sehr intensives Qualifying»

Von Vanessa Georgoulas
Carlos Sainz sicherte sich im Qualifying in Monza die Pole

Carlos Sainz sicherte sich im Qualifying in Monza die Pole

Carlos Sainz sicherte sich im Qualifying zum Ferrari-Heimspiel in Monza die Pole für das 14. WM-Rennen. Die erste Startreihe teilt sich der Spanier mit WM-Leader Max Verstappen. Charles Leclerc darf von Platz 3 los.

Wie schon das dritte Training fand auch das Qualifying in Monza bei heissen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein statt. Das Thermometer zeigte knapp 28 Grad Celsius an, die Asphalttemperatur betrug mehr als 40 Grad, als die GP-Stars zur ersten Zeitenjagd ausrückten. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Rundenzeiten gestrichen wurden, weil die Fahrer über die Streckengrenzen fuhren. Der Erste, den es erwischte, war Max Verstappen.

Der Champion geriet beim ersten schnellen Versuch in Kurve 7 zu weit raus, das gleiche Schicksal ereilte Fernando Alonso. Und auch dessen Aston Martin-Teamkollege Lance Stroll musste seinen ersten Versuch wiederholen, weil er in Kurve 2 neben die Piste fuhr. Esteban Ocon verliess die Bahn in der zehnten Kehre und büsste dadurch eine Rundenzeit ein.

Neun Minuten vor dem Q1-Ende erlebte Lando Norris eine Schrecksekunde, er geriet fast mit Ocon zusammen, als er an dessen Alpine vorbeizog. Deutlich besser lief es für die Red Bull Racing-Stars: Verstappen übernahm die Spitzenposition und sein Teamkollege Sergio Pérez reihte sich hinter ihm ein.

Am anderen Ende des Zeitenmonitors mussten zwei Minuten vor dem Ende des ersten Quali-Segments Valtteri Bottas, Stroll, Pierre Gasly, Oscar Piastri und Ocon ums Weiterkommen zittern. Doch noch blieb genug Zeit, um sich ins Q2 zu retten und einige Fahrer nutzten die Chance. Am Ende hatten Guanyu Zhou (Platz 16), Gasly (P17), Ocon (P18), Magnussen (P19) und Stroll (P20) das Nachsehen.

Beide Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz schafften es ins Q2, mussten aber eine Strafe befürchten, weil sie die vorgegebene Maximal-Rundenzeit überschritten hatten. Diese hatte die Rennleitung vorgegeben, um zu vermeiden, dass die Fahrer gegen Ende der Vorbereitungsrunde im Schleichgang unterwegs waren, um sich einen Windschatten zu schnappen.

Keine Strafe für Ferrari-Duo

Das hielt die beiden Piloten in Rot nicht davon ab, im Q2 wieder anzugreifen. Während Leclerc sich auf Platz 3 einreihte, schnappte sich Sainz nach rund sieben Minuten unter tosendem Applaus die Spitzenposition. Auch der Rest des Feldes gab Gas und obwohl nunmehr 15 Fahrer auf der Bahn waren, kamen sich die GP-Stars in die Quere: Lewis Hamilton beschwerte sich am Funk über Sergio Pérez, der ihm im Weg war. Die Regelhüter reagierten aber vorerst nicht darauf.

Drei Minuten vor dem Ende rückten alle Q2-Teilnehmer fast zeitgleich aus und weil der Vorderste im Schleichgang auf die Strecke fuhr, wurde es für jene Piloten, die weiter hinten unterwegs waren, knapp. Sainz beschwerte sich am Funk, einige würden absichtlich langsam fahren, damit es für die Hintermänner nicht mehr für einen letzten Versuch reicht.

Die Tifosi auf den Tribünen hatten erneut Grund zum Jubeln, denn Leclerc und Sainz übernahmen die Spitzenpositionen. Am Ende hatte aber Verstappen mit 1:20,937 min die Nase vorn. Auch die beiden Ferrari-Stars, Pérez, Alex Albon, Hamilton, George Russell, Oscar Piastri, Alonso und Lando Norris schafften den Sprung ins Q3. Für Yuki Tsunoda (P11), Liam Lawson (P12), Hülkenberg (P13), Bottas (P14) und Sargeant (P15) reichte es nicht, sie durften beim Fight um die Top-10-Startplätze nicht mitmischen.

Auch im Q3 freuten sich die zahlreichen Ferrari-Fans auf den Zuschauerrängen, denn erst setzte sich Leclerc beim ersten Versuch an die Spitze, dann legte Sainz nach. Der Spanier liess sich die Pole nicht nehmen, nachdem sich Verstappen zwischenzeitlich an die Spitze gesetzt hatte, schnappte sich der Ferrari-Star mit 1:20,294 min den ersten Platz vor dem WM-Leader. Leclerc, Russell, Pérez, Albon, Piastri, Hamilton, Norris und Alonso belegten die weiteren Plätze. Auch die drohende Strafe war schnell vom Tisch, die Rennleitung verzichtete auf eine Strafe gegen die beiden Ferrari-Piloten.

Leclerc erklärte zu seinem dritten Platz: «Ich kann nur überwältigt sein von den Tifosi hier. Meinerseits bin ich etwas enttäuscht, denn ich wollte natürlich auf die Pole fahren. Aber Carlos auf Platz 1 zu sehen, ist grossartig für Ferrari. Er hat das ganze Wochenende einen super Job gemacht. Im Qualifying habe ich es geschafft, alles richtig hinzubekommen, damit bin ich sehr glücklich. Normalerweise lächle ich nicht so viel, wenn ich auf Platz 3 lande, aber die Unterstützung der Fans hier ist einfach unglaublich.»

Verstappen sagte: «Es war gut, ich denke, wir haben von gestern auf heute gute Fortschritte gemacht und es war in jeder Qualifying-Session sehr eng. Ich bin glücklich mit dem zweiten Platz und es ist schön zu sehen, dass Ferrari hier auf Pole ist. Wir werden trotzdem versuchen, das Rennen zu gewinnen und wir haben normalerweise auch ein schnelles Auto im Rennen. Jetzt werden wir aber erst einmal den Abend hier geniessen und morgen sehen wir, was möglich ist.»

Polesetter Carlos Sainz freute sich: «Das war ehrlich gesagt ein sehr intensives Qualifying, speziell der letzte Teil. Wir alle waren am Limit und auf der letzten Runde habe ich alles gegeben und es hat gereicht. Seit ich die Ziellinie gekreuzt habe, habe ich Gänsehaut, überall, wo wir hinkommen, ist so viel los und wir werden von allen Fans stark unterstütz. Ich werde im Rennen alles geben, um den ersten Platz zu behalten und mal schauen, ob wir Max die Stirn bieten können. Normalerweise ist er im Renntrimm schneller, aber ich werde natürlich alles geben, um vorne zu bleiben.»

Qualifying, Monza

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20,294 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,307
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,361
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:20,671
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:20,688
06. Alex Albon (T), Williams, 1:20,760
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:20,785
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:20,820
09. Lando Norris (GB), McLaren, 1:20,979
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:21,417
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:21,594
12. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, 1:21,758
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:21,776
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:21,940
15. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:21,944
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:22,390
17. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:22,545
18. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:22,548
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:22,592
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:22,860

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