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Carlos Sainz über Mercedes: «Das war zum Lachen»

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Ferrari-Pilot Carlos Sainz hat seinen Sieg in Singapur dank einer taktischen Meisterleistung sichergestellt. Er hat eine Woche später nicht schlecht gestaunt, wie das in Japan gegen ihn verwendet werden sollte.

Der Sieg von Carlos Sainz beim Nacht-GP von Singapur war vor allem eines: sehr clever herausgefahren. Denn der Ferrari-Fahrer sicherte sich seinen zweiten Formel-1-Triumph (nach Silverstone 2022) mit einem taktischen Geniestreich.

Der führende Sainz war intelligent genug, im letzten Rennteil den Abstand zu Verfolger Lando Norris im McLaren unter einer Sekunde zu halten, damit der Engländer den Heckflügel seines Wagens flachstellen konnte. Sainz fuhr aber an den entscheidenden Stellen der schwierigen Singapur-Bahn so flott, dass Norris keinen entscheidenden Angriff starten konnte.

Sainz dachte bei diesem Vorgehen mehr an die aufrückenden Mercedes von George Russell und Lewis Hamilton als an seinen Kumpel Lando. An purem Speed waren Ferrari und McLaren in dieser Phase des Rennens Mercedes unterlegen, aber weil eben Norris mit flachgestelltem Flügel fahren konnte, war für Russell bei seiner Aufholjagd hinter seinem Landsmann Schluss.

Die Reifen am Mercedes von Russell bauten prompt ab, am Ende rutschte George sogar von der Bahn, und Lewis Hamilton fand auch keine Rezept mehr, um weiter vorzurücken. Sainz triumphierte.

Im letzten Teil des Japan-GP nun passierte das Ganze umgekehrt: Hamilton auf Platz 5 nahm Tempo raus, um George Russell näherkommen zu lassen und seinem britischen Landsmann die Möglichkeit zu geben, den Mercedes-Heckflügel flachzustellen, denn Russell musste sich gegen Sainz wehren. Der Unterschied zum Singapur-GP: Carlos ging dennoch vorbei.

«Das war wirklich zum Lachen», erzählte der 29-jährige Madrilene nach dem Rennen zum Vorgehen von Hamilton. «Ich konnte sehen, wie Lewis Speed rausnimmt, um Russell aufrücken zu lassen. Das Ganze hat aber nicht geklappt, weil ich mich sofort auf George geworfen habe. Das hat Spass gemacht. Aber fast hätte ich meinen eigenen Trick zu spüren bekommen.»

Sainz kam letztlich als Sechster knapp hinter Hamilton ins Ziel, Russell wurde Siebter.

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5

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