Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

George Russell gegen Lewis Hamilton: Spiess umgedreht

Von Mathias Brunner
George Russell

George Russell

​In seiner ersten GP-Saison als Mercedes-Fahrer konnte George Russell glänzen: WM vor Lewis Hamilton abgeschlossen, Sieg in Brasilien. 2023 läuft es nicht ganz so gut für den Engländer.

2022 trat die Formel 1 in eine neue Ära, sie kehrte zurück zu Flügelautos, und das war für die meisten Piloten komplettes Neuland. George Russell kam mit dem schwierig zu bändigenden Mercedes W13 verblüffend gut zurecht: WM-Vierter, während Superstar Lewis Hamilton nur Gesamtsechster wurde, zudem holte Russell die einzigen Siege von Mercedes, als er in Brasilien triumphierte, zuerst im Sprint und dann auch im Grand Prix.

2023 ist da alles nicht so einfach: Russell ist im Hintertreffen, in Sachen durchschnittlicher Startposition (Hamilton 6,9, Russell 7,5) und auch im WM-Klassement – Hamilton ist derzeit WM-Dritter, mit fünf Podestplatzierungen, Russell ist nur auf Rang 8 zu finden, mit Platz 3 in Spanien als Highlight. Bei jenen Rennen, in welchen beide Mercedes-Fahrer ins Ziel kamen, steht es 9:4 für Hamilton. Der siebenfache Champion hat den Spiess umgedreht.

Russell gibt zu: «Ich habe zu oft wichtige Punkte verloren. Der Motorschaden in Melbourne hat einen Platz unter den besten Drei gekostet. In Zandvoort lief das Rennen bei Mischverhältnissen nicht gegen uns. In Singapur habe ich Rang 3 in die Mauer gesetzt. In Kanada habe ich ebenfalls einen Fehler gemacht, wieder zehn Punkte futsch. In Baku habe ich den Re-Start versemmelt.»

Wenn wir all das zusammenrechnen, dann kommen locker mindestens sechzig entgangene Punkte zusammen, und wäre alles ideal gelaufen für Russell, dann läge er im WM-Klassement durchaus in der Nähe von Hamilton.

Russell will an seiner Vorgehensweise nichts ändern: «Nur wenn du an die Grenzen gehst, holst du alles heraus. Das schliesst allerdings die Gefahr mit ein, dass du die Grenzen hin und wieder überschreitest.»

Was erwartet Russell von der Action in Katar? «Die Piste sollte den Qualitäten des McLaren-Rennwagens entgegenkommen, die werden hier stark sein. Wenn ich die erwähnten Gelegenheiten nicht verpasst hätten, dann wäre der zweite Schlussrang im Konstrukteurs-Pokal bereits im Trockenen.»

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5

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