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Alpine-Zoff: Gasly und Ocon spielen Streit herunter

Von Andreas Reiners
Pierre Gasly und Esteban Ocon

Pierre Gasly und Esteban Ocon

Zuletzt in Japan gab es bei Alpine einige Unstimmigkeiten, es knisterte vor allem zwischen Pierre Gasly und dem Team. Der Franzose ist offenbar immer noch sauer.

Pierre Gasly war stinksauer, als er seinen neunten Platz an seinen Teamkollegen Esteban Ocon abgeben musste. Er gestikulierte wild, zeigte gar den Stinkefinger. Er war mit der Teamorder ganz offensichtlich nicht einverstanden. Hier haben wir die Hintergründe zu dem Zoff aufgeschrieben.

Wie ging es seit den Problemen weiter? Die beiden Fahrer gaben sich in Katar im Vorfeld des GP wortkarg. «Wir haben darüber geredet, dabei belasse ich es», sagte Gasly. Auch Ocon sagte, dass es intern besprochen worden sei, ohne zu verraten, was gesagt wurde.

«Wir haben es intern besprochen, was das Wichtigste ist, und wir wissen, wo wir jetzt hinwollen», sagte Ocon.

«Aber vor ein paar Jahren war es ähnlich. Das Wichtigste für uns als Team ist es, die Ergebnisse zu maximieren, die wir erzielen können, und das versuchen wir zu tun», so der Franzose.

Ocon weiter: «In diesem Rennen haben wir es leider nicht geschafft, eine weitere Position zu erobern, also haben wir den Wechsel zurückgenommen. Aber ich meine, jetzt wissen wir, wo wir mit dem Team hinwollen, und das ist das Wichtigste.»

Es bleibt angespannt zwischen den beiden Alpine-Piloten, was Tradition hat. Denn die Gründe für das komplizierte Verhältnis liegen tiefer und gehen weiter zurück.

Dabei waren Gasly und Ocon einst sogar Jugendfreunde, wurden 1996 gerade einmal 50 Kilometer voneinander entfernt in der Normandie geboren. Die ersten Runden im Kart drehten sie als Kinder gemeinsam, träumten zusammen von der Formel 1, die so damals noch so weit weg schien.

Doch wie das oft so ist, verschlechterte sich das Verhältnis mit dem Ehrgeiz, mit den Erfolgen und Ambitionen, und aus den Freunden wurden mit der Zeit erbitterte Rivalen. Die direkten Duelle wurden härter und giftiger, ebenso wie die ersten Kollisionen, hinzu kamen versteckte, dann auch offene Fouls. Um 2009 herum entfernten sich beide immer mehr voneinander, was mit den Jahren nur noch schlimmer wurde, während beide weiterhin ihren Traum verfolgten. Mit Erfolg, muss man sagen.

Im Gleichschritt nach oben

2012 traten beide im Formel Renault 2.0 Eurocup an, 2013 dann in der Alpine Formel Renault, 2014 in der Formel Renault 3.5. Im Gleichschritt, immer gegeneinander, leider nicht mehr miteinander. Ocon holte sich die Titel in der europäischen Formel 3 und der GP3, Gasly gewann wiederum die GP2-Serie. Zur Mitte der Saison 2016 schaffte zunächst Ocon den Sprung in die Formel 1, eine Saison später dann auch Gasly.

«Unsere Beziehung war ein Auf und Ab, das ist ja für niemanden etwas Neues», sagte Gasly. «Aber seit wir in der Formel 1 sind, wurde sie besser: Weil wir damit beide einen unserer Träume erreicht haben und auch einfach erwachsener geworden sind, mehr Verantwortung tragen.» Außerdem habe man jetzt ein gemeinsames Ziel, um mit Alpine an die Spitze zu kommen, so Gasly: «Wenn wir das erreichen wollen, müssen wir zusammenarbeiten.»

Wie jetzt in Suzuka, auch wenn das für Ärger sorgt.

Japan-GP, Suzuka Circuit 

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer 
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21 
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6 
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0 
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5

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