Carlos Sainz (Ferrari): «Schatten auf meiner Saison»
Carlos Sainz
Die Formel-1-Saison 2023 ging für den zweifachen GP-Sieger Carlos Sainz seltsam zu Ende. Ferrari hatte bis kurz vor Schluss des Abu Dhabi-GP gehofft, dass noch eine Safety Car-Phase kommen würde, aber diese Rechnung ging nicht auf.
Bis zu diesem Zeitpunkt war der Madrilene auf dem Yas Marina Circuit nur mit harten Reifen gefahren und hatte sich zwischendurch bis auf Rang 6 vorgearbeitet, aber im Formel-1-Reglement steht, dass im WM-Lauf mindestens zwei verschiedene Reifenmischungen verwendet werden müssen. Sainz wurde eine Runde vor Schluss an die Box geholt und aufgrund eines Motorproblems gar nicht mehr auf die Bahn gelassen. Er wurde als überrundeter 18. gewertet.
Merkwürdige zwei Rennen zum Schluss des Jahres für Sainz: In Las Vegas wurde sein Ferrari von einem defekten Wasserabfluss-Mantel aufgeschlitzt, sein Auto war kaputt. Dazu setzte es von der FIA noch eine Strafe von zehn Rängen zurück wegen Motorwechsels. Sainz wurde in der Glitzerstadt Sechster.
Wegen der verpatzten Ferrari-Stategie und der Nullnummer von Abu Dhabi sackte Sainz in der Fahrer-WM auf den siebten Schlussrang ab, nur sechs Punkte hinter dem viertplatzierten Fernando Alonso.
«Letztlich war es ein anständiges Jahr», sagt der 29-jährige Sainz über eine Saison, die ihm seinen zweiten Sieg eingebracht hat, beim Nacht-GP von Singapur. «Aber wir hätten mit etwas mehr Konstanz erheblich bessere Ergebnisse erzielen können.»
«Mit den letzten beiden Rennwochenenden von Las Vegas und Abu Dhabi bin ich überhaupt nicht zufrieden, das wirft einen Schatten auf meine Saison. In früheren Jahren habe ich in den letzten Läufen der Saison immer besonders starke Leistungen gezeigt, aber dieses Mal war das nicht möglich. Ich werde mich jetzt in aller Ruhe hinsetzen und analysieren, was da alles schiefgelaufen ist.»
Es passt zum WM-Ausklang von Sainz, dass damit Ferrari auch das Ziel versemmelte, Mercedes noch den zweiten Platz im Konstrukteurs-Pokal abspenstig zu machen. «Sehr enttäuschend», resümiert Sainz. «Wir hätten auf dem Yas Marina Circuit erheblich schneller sein müssen, aber dieser Speed kam nie. Auch das will ich ergründen.»
Sainz reiste wie sein Stallgefährte Charles Leclerc von Abu Dhabi nicht nach Europa zurück, sondern weiter nach Dschidda: In der saudi-arabischen Küstenstadt findet das Ferrari-Festival statt.
Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull, 1:27:02,624 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +17,993 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +20,328
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +21,453
05. Lando Norris (GB), McLaren, +24,284
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +31,487
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +39,512
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +43,088
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +44,424
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, + 55,632
11. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +56,229
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:06,373 min
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:10,360
14. Alex Albon (T), Williams, +1:13,184
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:23,696
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:27,791
17. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:29,422
18. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1 Runde
19. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
WM-Schlussstand (22 WM-Läufe, 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 575 Punkte
02. Pérez 285
03. Hamilton 234
04. Alonso 206
05. Leclerc 206
06. Norris 205
07. Sainz 200
08. Russell 175
09. Piastri 97
10. Stroll 74
11. Gasly 62
12. Ocon 58
13. Albon 27
14. Tsunoda 17
15. Bottas 10
16. Hülkenberg 9
17. Ricciardo 6
18. Zhou 6
19. Magnussen 3
20. Lawson 2
21. Sargeant 1
22. De Vries 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 860 Punkte
02. Mercedes 409
03. Ferrari 406
04. McLaren 302
05. Aston Martin 280
06. Alpine 120
07. Williams 28
08. AlphaTauri 25
09. Alfa Romeo 16
10. Haas 12