Nico Rosberg: «Netflix-Doku für mich ein Desaster»
Nico Rosberg
Ende 2016 trat der Wiesbadener Nico Rosberg zurück, als Formel-1-Weltmeister mit Mercedes hatte er sein grosses Ziel erreicht. In einer hochspannenden Saison schlug er Lewis Hamilton.
Zwei Jahre später begannen die Filmemacher des Streaming-Portals Netflix in der Formel 1 zu drehen, am 8. März 2019 wurde die erste Staffel der F1-Dokuserie «Drive to Survive» online gestellt. Die Serie erzeugte weltweit einen neuen Formel-1-Boom, besonders markant hat die Königsklasse in den USA Fans zugelegt.
Rosberg, inzwischen 38 Jahre alt, hat den Kontakt zur Formel 1 nie abgebrochen. Regelmässig steht er für unsere Kollegen von Sky vor der Kamera, um das Formel-1-Geschehen einzuordnen. In einem Gespräch mit dem Londoner Finanzportal City A.M. ist der Deutsche gefragt worden, wie das damals für ihn gewesen wäre, hätte es die Netflix-Doku schon 2016 gegeben.
Nico sagt: «Drive to Survive wäre für mich ein Desaster gewesen, zum Glück gab es diese Sendung zu meiner Zeit noch nicht. Denn der ganze Rummel hätte meine Konzentration auf den WM-Kampf beeinträchtigt.»
Aber Rosberg ist kein Drive to Survive-Gegner, ganz im Gegenteil. «Was die Formel 1 mit Netflix so gut macht – im Grunde handelt es sich um eine Reality-TV-Show, die in der Formel 1 angesiedelt ist. Sie haben das grosse Glück, dass einige Personen, wie etwa Haas-Teamchef Günther Steiner, ganz sich selber sind. Auch wenn das mit gewissen Risiken verbunden ist.»
«Die Formel 1 hat in Sachen Arbeit in sozialen Netzwerken unheimlich zugelegt. Netflix hat phänomenale Dienste geleistet, aber der Boom entsteht auch durch eine frische Generation von Fans, die den Sport anders sieht und geniesst.»