Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Toto Wolff zu Max Verstappen: Dominanz nicht neu

Von Mathias Brunner und Adam Cooper
Mercedes-Teamchef Toto Wolff

Mercedes-Teamchef Toto Wolff

​Immer wieder haben wir 2023 von Fans zu hören erhalten: Eine Dominanz wie von Max Verstappen, die sei schlecht für den Formel-1-Sport. Was Mercedes-Teamchef Toto Wolff dazu zu sagen hat.

Red Bull Racing eilt 2023 von Sieg zu Sieg, 22 WM-Läufe, 21 Volltreffer (nur in Singapur klappte es nicht). Der siebenfache Formel-1-Champion Lewis Hamilton prangerte im Sommer die Überlegenheit von RBR an.

Der englische Champion sagte: «Sie haben einen so grossen Vorsprung, dass sie das diesjährige Auto nicht mehr weiterentwickeln müssen. Sie können sich bereits auf die Entwicklung des nächsten Autos konzentrieren. Das ist ein Riesenvorteil.»

Der 103-fache GP-Sieger gab zu bedenken: «Es sollte ein Zeitpunkt bestimmt werden, an dem alle Teams mit ihrer Entwicklung fürs nächste Jahr loslegen dürfen. Etwa den 1. August, so hätte keiner einen Vorteil fürs nächste Jahr. Das würde mehr Sinn machen, und das sollte man machen.»

Juan Pablo Montoya hat seinen Augen nicht getraut, als er diese Aussagen las. Der 48-jährige Kolumbianer hat in der Formel 1 94 Rennen bestritten und davon sieben gewonnen, er gewann Titel in der Formel 3000 (1998), in der IndyCar-Serie (1999), er siegte beim Indy 500 (2000 und 2015), bei NASCAR-Rennen (2007 und 2010) und bei Sportwagen-Klassikern wie Daytona (2007, 2008 und 2013).

Der Formel-1-WM-Dritte von 2002 und 2003 hatte für die Aussagen von Hamilton nur Spott übrig. Auf der Plattform MyBettingSites sagt er: «Da hat Lewis wohl etwas vergessen. Ich finde es schon lustig, wie er jetzt daherkommt und sagt – das ist unfair, das ist unfair. Wie war das denn damals bitteschön, als er mit seinem Auto dominiert hat? Damals waren offenbar alle happy über seine Dominanz.»

Dominanz im Formel-1-Sport hat es oft gegeben, die Königsklasse hat alles überdauert: Alfa Romeo dominierte, später Ferrari, dann Lotus, Williams, McLaren, wieder Ferrari, Red Bull Racing, Mercedes, die Liste ist lang.

Aber einige Formel-1-Fans scheinen das alles vergessen zu haben, als sie im Laufe der GP-Saison 2023 die Siegesserie von Red Bull Racing und Max Verstappen kritisierten. Einige äusserten sogar stellten die Frage in den Raum: Schadet Verstappen mit seinen Siegesfahrten der Formel 1?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt dazu: «Die Formel 1 wächst weiter, viele Rennen sind ausverkauft, die Zahlen sprechen für sich. Die Königsklasse ist eine knallharte Leistungsgesellschaft, wer halt den besten Job macht, der gewinnt, so einfach ist das. Und wenn ein Rennfahrer einen aussergewöhnlich tollen Job macht, dann gewinnt er eben auch mal 19 Rennen.»

«Es liegt nicht an uns, eine bessere Arbeit zu machen, um Red Bull Racing die Stirn zu bieten. Klar besteht die Gefahr, dass der eine oder andere Fan sagt – Max Verstappen wird ohnehin wieder gewinnen. Aber das war ja bei uns mit Lewis Hamilton auch so.»

«In unserem Rennwagenwerk hängt eine Tafel mit allen Gewinnern des Konstrukteurs-Pokals seit 1958. Diese Tafel reicht bis ins Jahr 2050. Ich sehe 27 noch unbeschriebene Zeilen. In 20 Jahren will ich zurückblicken und dort vorwiegend den Mercedes-Stern sehen.»

«Ich bin keiner, der sich lange damit aufhält, zurück zu schauen. Aber wenn wir die letzten zehn Jahre betrachten, dann waren wir Zweiter, dann acht Mal in Folge Erster, Dritter und Zweiter. Das scheint mir eine Bilanz zu sein, die ziemlich okay ist.»

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