Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Offiziell: Spanien-GP ab 2026 wieder in Madrid

Von Mathias Brunner
​Am 23. Januar 2024 ist bestätigt worden, was madrilenische Politiker seit Jahren versuchen: Der Spanien-GP kehrt nach Madrid zurück, aber nicht nach Jarama, sondern auf einen Kurs auf dem Messgelände IFEMA.

Die Katze ist aus dem Sack: Die Formel 1 kehrt nach Madrid zurück, ab 2026 findet auf dem Messegelände IFEMA (Institución Ferial de Madrid) ein WM-Lauf statt. Name des neuen, 5,474 Kilometer langen Straßenkurses: IFEMA Madrid Circuit. Im Rahmen einer Pressekonferenz ist auch die erste Pistenskizze veröffentlicht worden. Das Abkommen zwischen der Formel 1 und der IFEMA ist auf zehn Jahre ausgelegt (bis inklusive 2035), das Rennen wird privat finanziert. Das Gelände bietet mehr als 110.000 Besuchern Platz, mittelfristig soll die Kapazität ausgebaut werden, um 140.000 Fans Platz zu bieten.

Die Strecke wird 20 Kurven bieten, vier gute Überholmöglichkeiten, es wird eine Rundenzeit von knapp 90 Sekunden anvisiert, die Durchschnittsgeschwindigkeit wird bei rund 220 km/h liegen. Zwei Mal führt der Kurs durch einen Tunnel unter der M-11 durch.

Isabel Díaz Ayuso, Präsidentin der Regionalregierung der Autonomen Gemeinschaft Madrid: «Keine Regierung und kein Land kann ein Projekt wie dieses ablehnen, weil es der Stadt Madrid und Spanien so viel bringen wird. Wir wollen eine der besten Rennstrecken der Welt etablieren.»

Die Politikerin glaubt: «Das Rennen wird pro Jahr 450 Millonen Euro in die Kasse von Madrid spülen und 8200 Jobs erzeugen.»

José Vicente de los Mozos, Präsident des Messegesellschaft IFEMA (Institución Ferial de Madrid): «Wir wollen mit unserem Rennen einen neuen Maßstab setzen. Wir sind sehr stolz darauf, dass die Formel 1 nach rund vierzig Jahren in unsere Stadt zurückkehrt.»

Dass in Spanien im gleichen Jahr zwei Formel-1-Rennen stattfinden, wie von 2008 bis 2012 mit Barcelona und Valencia, gilt als unwahrscheinlich – angesichts des gewaltigen Interesses an der Formel 1 auf der ganzen Welt. So hat Formel-1-CEO Stefano Domenicali im Sommer 2023 bestätigt: «Wir werden mittelfristig, also nach 2026 nicht in der Lage sein, zwei Rennen im gleichen Land zu haben.» So wie es derzeit in Italien mit Imola und Monza passiert.

Domenicali zum neuen Rennen: «Madrid ist eine Stadt mit enormer Sporttradition. Wir schlagen ein aufregendes, neues Kapitel auf für die Formel 1 in Spanien.»

Von 1968 bis 1981 wurde der spanische Formel-1-WM-Lauf neun Mal auf der Rennstrecke Jarama ausgetragen, 40 Kilometer nordöstlich vom Stadtzentrum von Madrid.

Im Rahmen eines Wirtschaftsforums hatte José Vicente de los Mozos, Präsident des Messegesellschaft IFEMA (Institución Ferial de Madrid), im Juli 2023 erstmals Formel-1-Pläne bestätigt.

Der IFEMA-Chef sagte: «Wir wollen mehr als ein Formel-1-Rennen. Wir wollen das beste Erlebnis bieten für einen Grand-Prix-Fan in Europa. Es gibt kein Renngelände, das einen so vielfältigen Raum besitzt wie die IFEMA.»

Die IFEMA im Nordosten der spanischen Hauptstadt ist der führende Messeplatz Spaniens, er wurde 1980 errichtet von der autonomen Region Madrid, der Industrie- und Handelskammer der Stadt Madrid und der Sparkasse Caja Madrid. 1991 wurde das heutige Messegelände bezogen und schrittweise vergrößert. Es umfasst derzeit ein Dutzend Messehallen und eine Fläche von 970.000 Quadratmetern, das entspricht 135 Fußballfeldern, nur zehn Minuten vom Flughafen Barajas entfernt, mit eigenem U-Bahn- und Autobahnanschluss.

José Vicente de los Mozos: «Wir haben zusammen mit der autonomen Region Madrid und dem Stadtrat ein großartiges Projekt entworfen, das Madrid als Anziehungspunkt für Sport- und Freizeitveranstaltungen etablieren wird.»

Spanien-GP: Immer wieder neue Austragungsorte
Die Anfänge des Spanien-GP gehen bis auf 1913 zurück, aber was damals Grand Prix genannt war und in Guadarrama (bei Madrid) ausgetragen wurde, war ein Rennen unter Tourenwagen-Regeln. Dann findet sich in der Motorsport-Steinzeit noch der Katalonien-Cup von 1908 und 1909 in Sitges (bei Barcelona). Ein richtiger Spanien-GP war das auch nicht, obschon ein echter Monoposto-Haudegen gewann – Jules Goux.

1923 wurde im spektakulären Oval von Sitges gefahren, von 1926 bis 1935 auf dem Circuito Lasarte im Baskenland (Nordspanien).

Im Rahmen der Formel-1-WM gab es einen Spanien-GP in: Pedralbes (Barcelona) 1951/1954, in Jarama bei Madrid (1967 bis 1981), teilweise im Wechsel mit Montjuich/Barcelona (1969 bis 1975), in Jerez (Andalusien) von 1986 bis 1990, ab 1991 auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Granollers (nördlich von Barcelona).

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