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Technik Ferrari SF-24: Zwei Enrico sollen es richten

Von Mathias Brunner
​Hinter der Technik des neuen Formel-1-Ferrari stehen die beiden 48-jährigen Enrico: Enrico Cardile aus Arezzo (Toskana) als Chassis-Chef und Enrico Gualtieri aus der Ferrari-Stadt Modena als Motoren-Chef.

Die beiden Enrico sollen es für Ferrari richten: 2023 ist der berühmteste Rennstall der Welt ein wenig von Kurs abgekommen, mit einem Auto, das viel zu anfällig war auf Veränderungen der Strecke (Stichwort Pistentemperatur) oder etwa auf Wind. Die Standfestigkeit des Motors war auch nicht über jeden Zweifel erhaben.

Die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz sagten im Rahmen der Präsentation des neuen GP-Rennwagens SF-24 fast mit identischen Worten: «Wir haben bei den Ingenieuren den Wunsch deponiert nach einem Wagen, der gutmütiger reagiert. Um schnell zu sein, müssen wir ein Rennauto fahren, das uns Vertrauen schenkt und einen größeren Grenzbereich bietet. Wir müssen darüber hinaus einen Renner bewegen, dessen Handling über den kompletten Rennverlauf konstanter ist.»

So weit zum Aufgabenheft von Enrico Cardile aus der toskanischen Stadt Arezzo, er ist Technischer Direktor für das Chassis in der Formel-1-Abteilung von Ferrari. Ihm zur Seite steht als Chef Motorenabteilung der andere Enrico, Enrico Gualtieri aus der Ferrari-Stadt Modena.

Vor dem Hintergrund des stabilen Motorenreglements hat Gualtieri seine Konzentration darauf gerichtet, die Standfestigkeit des 1,6-Liter-Turbomotors mit Mehrfach-Energierückgewinnung zu verbessern; zudem wollte er das Motorumfeld optimieren, dass Cardile mit dem Chassis mehr aerodynamischen Spielraum erhält. Das schaffte Gualtieri zum Beispiel damit, dass er den Ladeluftkühler des Motors versetzt hat.

Enrico Cardile über den SF-24: «Wir haben keinen Stein auf dem anderen gelassen und jeden Bereich des Autos beleuchtet. Wir haben uns die Aussagen der Fahrer zu Herzen genommen und versucht, einen Wagen auf die Räder zu stellen, mit dem es einfacher ist, das Limit zu finden und dort zu bleiben. Carlos und Charles sollen die Möglichkeit erhalten, mehr aus ihrem Wagen zu holen.»

«Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir aus zahlreichen Perspektiven einen frischen Ansatz gewählt, um auch mehr Entwicklungsspielraum zu gewinnen. Wir haben auch viel Aufmerksamkeit darauf gerichtet, einen Wagen zu erhalten, der auf der Strecke hält, was der Windkanal verspricht.»

«Wir sind dabei keine Kompromisse eingegangen. Wir wollten einen frischen Ansatz, bestärkt durch die Arbeit in der zweiten Saisonhälfte 2023. Mit dem Vorjahresmodell waren wir punkto Entwicklung zu eingeschränkt. Das ist ein bewusster Bruch mit der Rennwagen-Philosophie von 2022. Diesen neuen Weg haben wir mit dem Evo-Paket eingeschlagen, das wir in Spanien 2023 auf die Bahn brachten, dabei haben wir erkannt, dass sich hier erheblich mehr Potenzial zeigt.»

Enrico Cardile ergänzt: «Wir stehen vor der längsten Formel-1-Saison aller Zeiten, mit 24 Rennwochenenden. Das bedeutet für uns noch kürzere Reaktionszeiten und höhere Belastung. In Sachen Leistungssuche ist bei diesem Reglement nichts mehr drin, die Entwicklung ist eingefroren, wohl aber geht die Arbeit weiter, eine noch standfestere Antriebseinheit zu bauen. Da haben wir 2023 Einiges gelernt.»

«Parallel dazu läuft bei uns natürlich seit längerem die Arbeit an jener Antriebseinheit, die wir mit dem neuen Reglement 2026 auf die Bahn bringen werden.»

Formel-1-Präsentationen

14. Februar: Mercedes
14. Februar: McLaren
15. Februar: Red Bull Racing

Formel-1-Wintertests

21.02. bis 23.2. in Bahrain

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai *
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami *
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
07.07. Großbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* im Sprint-Format


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