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Fahrer sehen Sprint-Rennen in China skeptisch

Von Silja Rulle
Max Verstappen (Sieger) und Carlos Sainz (Dritter) nach dem Japan-GP im Parc Fermé

Max Verstappen (Sieger) und Carlos Sainz (Dritter) nach dem Japan-GP im Parc Fermé

In zwei Wochen kehrt die Formel 1 ins Reich der Mitte zurück – mit dem ersten Sprint des Jahres. Max Verstappen ist skeptisch, ob man zur Rückkehr direkt einen Sprint fahren sollte, hält es «nicht für die klügste Lösung»

Nach vier Jahren Corona-Pause kehrt die Formel 1 in zwei Wochen nach China zurück. Mit einem Sprintrennen – und einem großen Fragezeichen, in welchem Zustand die Strecke nach der langen Unterbrechung ist.

In Shanghai findet das erste Sprintrennen der Saison statt – auf einer Strecke, auf der vier Jahre lang kein Formel-1-Auto unterwegs gewesen ist. Die Herausforderung: An den Sprint-Wochenenden ist die Zeit für die Abstimmung des Autos besonders knapp.

Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen sagt zur Entscheidung, in China einen Sprint zu fahren: «Ich denke, es ist nicht gut. Wenn man eine ganze Weile nicht auf einer Strecke war, weiß man nie, was man erleben wird. Es wäre wohl besser gewesen, dort ein normales Rennwochenende zu haben. Aber auf der anderen Seite macht es die Sache vermutlich etwas interessanter. Vielleicht ist es das, was sie gerne sehen möchten. Aber rein aus der Sicht des Fahrens und für den Leistungsgedanken des Sports halte ich es nicht für die klügste Lösung.» Dennoch betont er, China sei eine Strecke, die er sehr mag.

Sein Teamkollege Sergio Pérez ergänzt: «Ich hoffe nur, dass es keine Probleme mit der Strecke gibt, also mit Gullys oder Ähnlichem. Das würde uns aus dem Rhythmus bringen. Aber der Show wird der Sprint vermutlich guttun. Es wird aber in der Vorbereitung auf jeden Fall schwierig werden. Ich bin zum Beispiel noch nie mit einem Red Bull dort gefahren.»

Stimmt. Die Formel 1 hat sich seit ihrem letzten China-Besuch im April 2019 enorm verändert. Das Podium von Shanghai 2019 beispielsweise: Lewis Hamilton siegt im Mercedes vor Teamkollege Valtteri Bottas. Dritter wurde Sebastian Vettel im Ferrari. Lang ist’s her…

Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der in Japan Dritter wurde, sagt zur Sprint-Thematik: «Es sind zwei verschiedene Themen. China als Rennstrecke ist großartig und eine unserer Lieblingsstrecken, die gute Überholmöglichkeiten bietet. Deswegen ist ein Sprint dort sinnvoll. Wir haben im Fahrer-Briefing aber gesagt, dass es mit dieser Art Autos keine gute Wahl ist, nach mehreren Jahren Abwesenheit einen Sprint dort zu fahren, also nur eine Stunde trainieren zu können, bevor man ins Qualifying geht.» Dabei geht es auch um die Abnutzung von Bodenplatten und die Abstimmung auf Bodenwellen, was in nur einer Stunde und bei Unkenntnis der Bedingungen herausfordernd ist.

Sainz ergänzt: «Es heißt außerdem, dass neu asphaltiert wurde, also könnte es ein Istanbul 2.0 geben, auch wenn ich es nicht hoffe.»

Was der Spanier meint: Als 2021 nach mehreren Jahren Pause im Corona-Notkalender wieder in der Türkei gefahren wurde, war dort gerade frisch asphaltiert worden. Bedeutet: Die Piloten hatten wenig bis keinen Grip. Lewis Hamilton bezeichnete die Strecke damals als «Eisbahn».

Klar ist knapp zwei Wochen vor der China-Rückkehr nur: Es wird auf jeden Fall ein spannendes Comeback.

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:54:23,566 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,535 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,866
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +26,522
05. Lando Norris (GB), McLaren, +29,700
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +44,272
07. George Russell (GB), Mercedes, +45,951
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +47,525
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +48,626
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
15. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde

Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Elektrik
Alex Albon (T), Williams, Crash
Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, Crash

WM-Stand (nach 4 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 77 Punkte
02. Pérez 64
03. Leclerc 59
04. Sainz 55
05. Norris 37
06. Piastri 32
07. Russell 24
08. Alonso 24
09. Hamilton 10
10. Stroll 7
11. Tsunoda 7
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 141 Punkte
02. Ferrari 120
03. McLaren 69
04. Mercedes 34
05. Aston Martin 33
06. Racing Bulls 7
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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