Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Max Verstappen: «Die ersten Runden waren hektisch»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen durfte sich in China über den Sprint-Sieg freuen

Max Verstappen durfte sich in China über den Sprint-Sieg freuen

Mit dem Sprint-Sieg konnte Max Verstappen seine WM-Führung ausbauen. Freuen durften sich auch Lewis Hamilton und Sergio Pérez, die auf Platz 2 und 3 vor dem Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz ins Ziel kamen.

Den Sprint in Schanghai durfte Lando Norris von der Pole in Angriff nehmen, aber nach 19 Runden war Max Verstappen der strahlende Sieger. Lewis Hamilton und Sergio Pérez komplettierten die Top-3. Der WM-Leader erklärte nach der Zielankunft: «Die ersten Runden waren ziemlich hektisch, die Vordermänner hatten gaben Gas und ich musste die Jungs hinter mir im Auge behalten, die auf frischen Reifen losgefahren waren.»

Hamilton erklärte: «Das ist das beste Ergebnis seit langer Zeit, ich bin deshalb sehr glücklich. Natürlich fehlte uns der Speed, um gegen Red Bull Racing anzukommen, aber das ist ein grosser Schritt nach vorne. Das Rennen war hart und wäre ich weiter hinten gewesen, hätte ich wohl mehr Mühe gehabt, nach vorne zu kommen. Ich habe aber in diesem kurzen Sprint viel über das Auto erfahren und bin gespannt, wie es am Sonntag laufen wird.»

Der siebenfache Weltmeister betonte aber auch: «Ich denke, wir sind auf einer Runde immer noch nicht so schnell wie die Ferrari-Fahrer, Red Bull Racing-Piloten, auch die McLaren-Jungs sind sicher vor uns, vielleicht auch die Aston Martin-Fahrer. Ich rechne aber nicht damit, um die erste Startreihe kämpfen zu können. Das Positive ist aber, dass wir Anpassungen vornehmen dürfen, deshalb hoffe ich, dass wir das Auto weiter verbessern können.»

Und Pérez kommentierte: «Es war wirklich schwierig, an Carlos und Fernando, die kämpften, vorbeizukommen. Die Reifen bauten sehr stark ab, weil wir uns bekämpften. An einem gewissen Punkt musste ich mich auch gegen Charles verteidigen. Doch dann bot sich die Chance, an den Jungs vor mir vorbeizukommen, und ich nutzte sie.»

So lief der Sprint:

Nachdem es im letzten Teil des Sprint-Qualifyings in China geregnet hatte, wurden die GP-Stars am Samstag von einem trockenen Schanghai-Rundkurs begrüsst. Die meisten Fahrer hatten sich für die Medium-Reifenmischung entschieden, nur George Russell, der von Startplatz 11 losfuhr, war auf weichen Reifen unterwegs. Wie sein Teamkollege Lewis Hamilton und Polesetter Lando Norris, die aus der ersten Reihe losfahren durften, fuhr er auf frischen Reifen los.

Fernando Alonso und Max Verstappen, die hinter den ersten beiden auf ihre Chance lauerten, waren auf angefahrenen Gummis in der Startaufstellung. Beim Start griffen alle gleich an und Norris musste sich nicht nur Hamilton geschlagen geben, der die Führung übernahm. Wegen eines Ausritts fiel er auf die siebte Position hinter Hamilton, Alonso, Verstappen, Carlos Sainz, Sergio Pérez und Charles Leclerc zurück.

Hinter dem Polesetter war dessen Teamkollege Oscar Piastri vor Lokalmatador Guanyu Zhou und Kevin Magnussen unterwegs. Valtteri Bottas, George Russell, Daniel Ricciardo, Lance Stroll, Nico Hülkenberg, Esteban Ocon, Pierre Gasly, Yuki Tsunoda, Alex Albon und Logan Sargeant folgten auf den weiteren Positionen.

Russell holte sich in der dritten Runde den elften Platz von Bottas zurück und lieferte sich ein hübsches Duell mit dem Finnen. Einen ganz anderen Kampf musste Champion Verstappen austragen, der Red Bull Racing-Star kämpfte in den ersten Minuten mit Batterie-Problemen und hatte Mühe, mit Alonso mitzuhalten.

Alle Hände voll zu tun hatten auch die Regelhüter, die sich eine Szene zwischen Hülkenberg und Stroll in der neunten Kurve der ersten Rennrunde genauer anschauten, aber von einer Strafe absahen. Auch die Sauber-Piloten Zhou und Bottas gerieten ins Visier der Rennkommissare, weil der Chinese unter Verdacht stand, sich mit einem Ausritt in der sechsten Kurve einen Vorteil verschafft zu haben. Doch auch da kamen die Stewards zum Schluss, dass keine Strafe nötig war.

Verstappen übernimmt die Führung

Nach fünf Runden führte Hamilton das Feld mit einem Vorsprung von rund 1,5 sec vor Alonso an. Verstappen, der seine Batterie-Probleme offenbart hatte lösen können, baute seinen Rückstand auf den Spanier kontinuierlich ab. In Runde 7 griff der Niederländer erfolgreich an und übernahm damit die zweite Position. Hamilton beschwerte sich derweil über das Fahrverhalten seines Mercedes in den langsameren Ecken.

Verstappen verkürzte den Rückstand auf den Spitzenreiter mit jeder Runde und im neunten Umlauf übernahm er auf der langen Geraden – und damit an gleicher Stelle, an der er zuvor Alonso geschnappt hatte – die Führung. Kaum war der dreifache Champion an der Spitze, eilte er davon. Auch Russell konnte sich nach vorne arbeiten, der Brite im zweiten Mercedes war in Runde 12 als neunter unterwegs und hatte Piastri im Visier.

Unter Druck war nicht nur der junge Australier, auch Alonso behielt seine Rückspiegel im Auge, weil hinter ihm ein ganzer DRS-Zug von Gegnern unterwegs war. Sainz kam seinem Landsmann immer näher, der Ferrari-Pilot hatte selbst alle Hände voll zu tun, weil ihm Pérez im Nacken sass, der wiederum die Angriffe des hinter ihm fahrenden Leclerc abwehren musste.

Sainz übte sich in Geduld und griff in Runde 16 erfolgreich an. Der lachende Dritte war Pérez, der die Chance nutzte, um den dritten Platz zu übernehmen. Sainz durfte sich ärgern, denn einen Umlauf später kam sein Teamkollegen Leclerc an ihm vorbei. Das Duell zwischen den beiden Spaniern blieb nicht ohne Folgen, weil sich das Duo beim Streit um Platz 3 berührte, musste der Altmeister die Box ansteuern, das Team musste das Auto schliesslich aus dem Rennen nehmen. Die Regelhüter notierten sich das Duell der beiden Landsmänner.

Zu reden gab auch eine Szene zwischen den Ferrari-Piloten in Kurve 14, in der Sainz Leclerc von der Piste drängte. «Das sollte eine Strafe geben», kommentierte 2016er-Weltmeister Nico Rosberg. Doch die Regelhüter sahen von einer Strafe ab.

An der Spitze lief es ruhiger ab, Verstappen siegte mit einem Vorsprung von knapp 13 Sekunden vor Hamilton und Pérez. Hinter den schnellsten 3 kreuzten Leclerc, Sainz, Norris, Piastri, Russell, Zhou und Magnussen die Ziellinie vor Ricciardo, Bottas, Ocon, Stroll, Gasly, Tsunoda, Albon, Sargeant und Hülkenberg.

Sprint, Shanghai International Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 32:04,160 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +13,043 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,258
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +17,486
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,696
06. Lando Norris (GB), McLaren, +22,099
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +24,713
08. George Russell (GB), Mercedes, +25,696
09. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +31,951
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +37,398
11. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +37,840
12. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +38,295
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,841
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +40,299
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +40,838
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +41,870
17. Alex Albon (T), Williams, +42,998
18. Logan Sargeant (USA), Williams, +46,352
19. Nico Hülkenberg (D), Haas, +49,630
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Reifenschaden

WM-Stand (nach 4 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 85 Punkte
02. Pérez 70
03. Leclerc 64
04. Sainz 59
05. Norris 40
06. Piastri 34
07. Russell 25
08. Alonso 24
09. Hamilton 17
10. Stroll 7
11. Tsunoda 7
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 155 Punkte
02.
Ferrari 129
03. McLaren 74
04. Mercedes 42
05. Aston Martin 33
06.
Racing Bulls 7
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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