Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Pierre Gasly zu Esteban Ocon: «Keine grosse Sache»

Von Adam Cooper
Esteban Ocon vor Pierre Gasly

Esteban Ocon vor Pierre Gasly

​Esteban Ocon hat sich in Montreal aufgeregt, weil er – aus seiner Sicht unnötig – Platz machen musste für seinen Alpien-Stallkollegen Pierre Gasly. Was Gasly zur ganzen Aktion sagt.

Esteban Ocon hat aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht. Der Franzose ist nicht begeistert von der Art und Weise, wie er in Kanada vom Alpine-Rennstall behandelt worden ist. Seine erste Reaktion für Stallorder, für Pierre Gasly Platz machen zu müssen: «Vergiss es!»

Hintergrund seitens Alpine: Gasly wurde zugetraut, auf den vor beiden Alpine-Rennwagen fahrenden Daniel Ricciardo Druck machen zu können. Aber das ist nicht passiert. So kamen Gasly und Ocon auf den Rängen 9 und 10 ins Ziel, hinter dem Australier.

Was sagt eigentlich Pierre Gasly? Der GP-Sieger von Monza 2020 betont: «Die wichtigste Nachricht von Kanada besteht darin, dass wir mit beiden Autos Punkte geholt haben. Und wenn man sich unsere Rennsimulationen von Sonntagmorgen anschaut, dann sah keine davon so aus, als wäre das machbar. Also definitiv ein sehr positiver Tag für das Team.»

«Sobald Daniel Esteban überholt hatte, war das Ziel, dass das andere Auto mich vorbeilassen sollte, und in den letzten vier Runden wollte ich versuchen, Daniel dank des verstellbaren Heckflügels zu überholen. Das hat zwei Runden länger gedauert, als wir es uns gewünscht hätten. Aber ehrlich gesagt, ist das keine grosse Sache.»

Zum Zeitpunkt, als Ocon ihn vorbei liess, fügt Pierre hinzu: «Das Schwierige ist, dass diese zwei Runden gerade genug sind, damit Daniel so enteilen konnte, dass ich nicht mehr nahe genug kam, um ihn angreifen zu können.»

«Aber dennoch – wir haben heute tolle Teamarbeit geleistet. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, wir sind auf der Strecke geblieben, ich habe zur richtigen Zeit die harten Reifen aufziehen lassen, wir haben egute Daten bekommen. Diese drei Punkte könnten am Ende des Jahres wertvoll sein.»

Gasly gibt zu, dass er in Kanada Glück hatte, einen heftigen Rempler von Sergio Pérez am Ausgang von Kurve 2 in der ersten Runde zu überstehen. «Ich habe gedacht: ‚Das war’s für heute.» Die Sichtverhältnisse waren extrem schlecht.»

«Ich habe gespürt, dass ich plötzlich quer stand und all diese Positionen verloren habe, das Rennen war für uns schon fast verloren. Als ich die Entscheidung traf, als erster Fahrer profillose Reifen zu gehen, wusste ich, dass es auf Messers Schneide stand, und als ich aus der Box kam, war es sehr, sehr schwierig, den Wagen auf der Strecke zu halten.»

Gasly war um ein Haar abgeflogen. «Ich konnte kaum einlenken, ich hatte die Lenkung voll eingeschlagen, aber das passierte nichts, dabei war ich nur im ersten Gang. Ich habe dann versucht, auf den trockenen Teil der Bahn zu kommen, um etwas Grip zu bekommen. Rückblickend denke ich, dass wir eine Runde zu früh gewechselt haben.»

«Aber ich wusste, dass ich es versuchen musste, es war das Risiko auf jeden Fall wert. Und danach konnte ich tatsächlich eine Menge Autos überholen. Die Reifen kamen endlich auf Temperatur, und ich konnte an vielen Gegnern vorbeiziehen.»

«Verglichen mit Monaco, wo ich das ganze Rennen über den gleichen Heckflügel anschauen musste, war es angenehm. Zumindest an diesem Wochenende hatte ich das Gefühl, dass es ziemlich viel Action gab, und es war recht unterhaltsam.»

«Es ging vorrangig darum, das Auto richtig zu platzieren. Das hat viel Spass gemacht, denn es fühlte sich ein wenig an wie früher beim Kartfahren, wenn du mit den Linien experimentieren musst. Als die Strecke abtrocknete, war es amüsant die Stellen mit dem besten Grip zu finden. Ich schätze, wir haben uns unter diesen Bedingungen gut geschlagen.»

«Wir wissen, dass wir an Tagen wie in Kanada das Beste aus dem machen müssen, was wir derzeit zur Verfügung haben, und dass wir uns keine Fehler erlauben können. Wir haben ein gutes Rennen gezeigt. Wir werden eine Weile keine Verbesserungen am Auto haben, und ich vermute, dass die nächsten Rennen unter normalen Bedingungen ziemlich hart werden. Aaber das ist Formel 1, und man erhält immer mal wieder Chancen.»

Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45:47,927 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,879 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +4,317
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +4,915
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +10,199
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,510
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,625
08. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +28,672
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +30,021
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +30,313
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +30,824
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +31,253
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +40,487
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +52,694
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Crash
Alex Albon (T), Williams, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Crash
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motor
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash

WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 194 Punkte
02. Leclerc 138
03. Norris 131
04. Sainz 108
05. Pérez 107
06. Piastri 81
07. Russell 69
08. Hamilton 55
09. Alonso 41
10. Tsunoda 19
11. Stroll 17
12. Ricciardo 9
13. Oliver Bearman (GB) 6
14. Hülkenberg 6
15. Gasly 3
16. Albon 2
17. Ocon 2
18. Magnussen 1
19. Zhou 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 301 Punkte
02. Ferrari 252
03. McLaren 212
04. Mercedes 124
05. Aston Martin 58
06. Racing Bulls 28
07. Haas 7
08. Alpine 5
09. Williams 2
10. Sauber 0


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