Formel 1: Hamilton ermahnt sich selbst

Leclerc (Ferrari/11.): Quali-Schlappe «inakzeptabel»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Die Warteschlangen zu den Imola-Tribünen von Imola am Quali-Samstag waren lang, die Gesichter der Tifosi am Abend nach der Quali waren länger – Leclerc 11., Hamilton 12. Charles: «Das ist inakzeptabel!»

Vor dem Abschlusstraining zum Heim-GP von Ferrari in Imola hatte Charles Leclerc gesagt: «Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass wir es in die ersten zwei Startreihen schaffen. Wenn alles klappt, dann werden wir hier wohl in Reihe 3 auftauchen.»

Weit gefehlt – denn Ferrari taucht in der Austellung zum Grossen Preis der Emilia-Romagna in Reihe 6 auf!

Der Monegasse Charles Leclerc ist Elfter, der englische Superstar Lewis Hamilton ist Zwölfter, beide Ferrari nach Q2 out, viele Tifosi rollten ernüchtert ihre Flaggen zusammen, einige verliessen die Tribünen vorzeitig und trotteten niedergeschlagen nach Hause.

«Oh mein Gott!» stöhnte der 27-jährige Leclerc, als ihm am Funk gesagt wurde, dass es für Q3 nicht gereicht hat. Und dann nochmals: «Oh mein Gott!»

Leclerc ist einer der besten Qualifyer im Feld. Letztmals regulär nicht in den Top-Ten war Charles an den vergangenen dreissig GP-Wochenenden lediglich in Montreal und Silverstone 2024 (ebenfalls als Elfter). In Abu Dhabi musste Leclerc eine Strafversetzung hinnehmen und aus der letzten Reihe losfahren.

Leclerc ringt um Fassung: «Das Erste, was wir jetzt tun müssen, das ist uns bei den Fans zu entschuldigen – denn wenn eine Mannschaft mit so viel Leidenschaft unterstützt wird und wir dann nicht einmal das zweite Quali erreichen, dann tut das weh. Es schmerzt auch uns innerhalb des Teams, glaubt mir. Dieses Leistungsniveau ist inakzeptabel. Wir müssen reagieren!»

Klar wird nun diskutiert, was Ferrari anders hätte machen sollen, auch beim Einsatz der Reifen, wobei wir von den Mischungen ebenso sprechen wie von der Art und Weise, das Beste aus den Walzen zu holen. Stichworte: heikle Aufwärmphase.

Aber Leclerc meint: «Wir könnten die Reifen auch gleich umdrehen, wir könnten die hinteren an der Vorderachse anbringen; Fakt ist einfach, was ich schon seit einer Weile sage – wir haben zu wenig Leistungspotenzial.»

«Was wir nun brauchen, das sind Verbesserungen am Wagen, die voll einschlagen, wenn wir in dieser WM das Ruder herumreissen wollen. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass dies passieren wird, aber ich hoffe, die kommenden Updates werden ein Schritt in die richtige Richtung sein. Vor uns liegt ein langer Weg.»

«Auf einer so technischen Strecke wie Imola muss alles perfekt sein, wenn du das bestmögliche Ergebnis herausholen willst. Was heute passiert ist, das ist ernüchternd, nicht nur für uns selber, sondern vor allem für unsere treuen Tifosi, die uns besonders hier und in Monza so leidenschaftlich begleiten.»

«Es ist genau ihre Unterstützung, die uns anstachelt, am Sonntag auf die Rennstrecke zurückzukommen und alles zu geben für das bestmögliche Ergebnis. Ich muss mich heute Abend quasi auf null stellen, diese Schmach hinter mir lassen und für den Grand Prix erholt zurückkommen.»

Was ist realistisch möglich im Rennen?

Leclerc sagt: «Die richtige Vorgehensweise hier ist für alle gleich. Aus diesem Korsett kannst du strategisch nur ausbrechen, wenn es zu einer Safety Car-Phase kommt. Wir müssen auf uns zukommen lassen, wie das Rennen verläuft. Wir machen unsere Hausaufgaben so gründlich als möglich und werden versuchen, auf jede Situation so flexibel und klug zu reagieren wie es geht.»

Qualifying, Imola

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:14,670 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,704
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:14,807
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:14,962
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:15,431
06. Carlos Sainz (E), Williams, 1:15,432
07. Alex Albon (T), Williams, 1:15,473
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,497
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:15,746
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,787
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,604
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:15,765
13. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:15,772
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:16,260
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, ohne Zeit
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:16,379
17. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:16,518
18. Esteban Ocon (F), Haas, 1:16,613
19. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:16,918
20. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, ohne Zeit

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