Russell (Mercedes/3.) baff: «Ich verstehe das nicht»

George Russell in Imola
Rein statistisch wird der Grand Prix der Emilia-Romagna für George Russell eine knifflige Aufgabe: Bei insgesamt 31 GP-Wochenenden im Autodromo Enzo e Dino Ferrari triumphierte der Fahrer von Pole-Position elf Mal, neun Mal der Pilot, der von Startplatz 2 losgefahren war. Anders gesagt: Gut zwei Drittel aller Sieger kamen aus Startreihe 1.
Nun ist Russell in der Imola-Quali Dritter geworden, hinter Oscar Piastri und Max Verstsappen, was sagt die Statistik da? In den vergangenen zehn Imola-GP gab es zwei Siege (2001 Ralf Schumacher, 2021 Max Verstappen), einen zweiten Platz und vier Mal Rang 3. Immerhin.
Russell weiss jedoch: Piastri und Verstappen vor ihm werden auch im Grand Prix schnell sein, zudem hat George noch Lando Norris im Nacken. Der 27-jährige Engländer knöpfte, und das ist wirklich ungewöhnlich, Lando Norris den dritten Rang ab, obschon der McLaren-Fahrer mit der weichsten Mischung unterwegs war, Russell aber auf mittelharten Reifen.
Wie kann das eigentlich gehen?
Russell gibt zu: «Ganz ehrlich? Ich verstehe das selber nicht ganz. Diese Wahl war riskant, aber sie ist auch merkwürdig, das stimmt schon. Ich fühlte mich aber mit diesem Reifen sehr wohl, also fanden wir, wir versuchen das jetzt mal. Das hat sich voll ausbezahlt.»
«Mit dem ersten Reifensatz in Q3, den weichsten Walzen, machte ich einen Fehler, da verlor ich Zeit, ich hätte eigentlich da schon Dritter sein müssen.»
«Die Teams haben hier diesen neuen weichsten Reifen erstmals an einem GP-Wochenende eingesetzt, wir hatten alle nicht viele Erfahrungen damit. Der mittelharte Reifen 2025 entspricht dem weichen Reifen 2024, und damit kam ich prima zurecht. Fakt ist, dass wir es heute geschafft haben, beide Reifentypen, also den mittelharten und den weichen, ins beste Arbeitsfenster zu bringen.»
«Dennoch muss ich zugeben – ich war überrascht, dass ich unter die besten Drei gefahren bin. Und einfach haben wir es uns selber nicht gemacht, denn ich lag zum Schluss der Quali verflixt nahe an Sainz, fast hätte ich es nicht mehr rechtzeitig über die Linie geschafft.»
«Ich bin mit diesem Ergebnis sehr happy, und wenn du unter den besten Drei losfahren kannst, dann willst du natürlich aufs Siegerpodest.»
Qualifying, Imola
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:14,670 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,704
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:14,807
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:14,962
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:15,431
06. Carlos Sainz (E), Williams, 1:15,432
07. Alex Albon (T), Williams, 1:15,473
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,497
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:15,746
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,787
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,604
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:15,765
13. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:15,772
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:16,260
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, ohne Zeit
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:16,379
17. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:16,518
18. Esteban Ocon (F), Haas, 1:16,613
19. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:16,918
20. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, ohne Zeit