Oscar Piastri: So schlug er in Imola Max Verstappen

Oscar Piastri
Das war hochspannend: Oscar Piastri erobert im Qualifying zum Traditions-GP in Imola den besten Startplatz, dritte Pole-Position in der Königsklasse, nach China und Bahrain, seine erste im Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Für seinen Rennstall McLaren ist es die 168. Pole in der Formel 1 und die zehnte auf dem Traditionskurs in der Emilia-Romagna (die erste seit Kimi Räikkönen 2005).
Piastri ist nach seiner feinen Leistung hin und weg: «Das war genial. Es lief sehr gut, aber es war hart mit all diesen Unterbrechungen.»
«Am kniffligsten waren diese Reifen, niemand von uns hatte Erfahrung mit der weichsten Mischung C6. Wir haben es geschafft, den Wagen ins beste Arbeitsfenster zu bringen, am Ende hat alles gepasst.»
«Selbstverständlich war das nicht. Auf meiner letzten Runde musste ich vier Autos überholen!»
So lief die Quali: Unfälle Tsunoda und Colapinto
Das Abschlusstraining zum Grand Prix der Emilia-Romagna begann mit Gewitterzellen in der Region bei 22 Grad, die Bahn 40 Grad warm, die Regenwahrscheinlichkeit bei zehn Prozent.
Im ersten Quali-Segment die Ferrari früh auf der Bahn, aber Hamilton gleich mal hinter Albon im Williams und Alonso im Aston Martin, au backe!
Max Verstappen war mit dem Handling des Autos im dritten Training viel zufriedener als am Freitag, der Niederländer konnte seine Runde nicht zu Ende fahren (so wie auch Lando Norris nicht) – Unfall von Yuki Tsunoda, Überschlag, rote Flagge nach nur fünf Minuten!
Der Japaner war viel zu schnell in die erste Schikane gefahren, danach war er nur noch Passagier. Zum Glück blieb der Japaner unverletzt, aber wie immer nach einem Crash mit Einschlag von mehr als 15g musste sich der Fahrer ins Pistenkrankenhaus begeben.
Aufhängungen vorne links und rechts sowie hinten rechts kaputt, viel Arbeit für die Red Bull Racing-Mechaniker vor dem Grand Prix der Emilia-Romagna. Kaum zu sagen, ob Motor und Getriebe noch okay sind.
Alpine liess Franco Colapinto den Wagen in die Boxengasse rollen, noch bevor die Zeit zum Neustart offiziell klar war – das wird eine Strafe von einem Rang zurück geben in der Startaufstellung (wie das Mercedes in Bahrain passiert ist).
Nach einer Zwangspause von 15 Minuten ging es weiter, an der Unfallstelle mussten der Zaun und die Verkleidung der TecPro-Barriere repariert werden.
Verstappen ging mit dem gleichen Satz Pirelli-Reifen auf die Bahn, die er während seiner Runde beim Tsunoda-Unfall am Wagen hatte – Bestzeit. WM-Leader Piastri auf P2, Norris nur auf P6, nach einem Fahrfehler ausgangs der Tosa.
Dann wieder Rot, um 16.32 Uhr: Unfall von F1-Rückkehrer Franco Colapinto im Rennwagen von Alpine, dies in der Tamburello, der Fahrer okay, Aufhängungen vorne abgerissen.
Out am Ende von Q1: Lawson als 16., dann Hülkenberg, Ocon und Bearman.
Top-Ten: Verstappen, Piastri, Alonso, Stroll, Russell, Norris, Gasly, Antonelli, Sainz und Leclerc, Hamilton nur auf Platz 12.
Das zweite Quali-Segment begann mit erheblicher Verspätung, denn erneut waren Reparaturarbeiten angesagt. Franco Colapinto zwar weiter, aber natürlich nicht mehr auf der Bahn. Um 16.58 Uhr ging es endlich weiter mit Q2, mit 14 Autos (Colapinto ja out).
Beide Ferrari out, Lokalheld Antonelli ebenfalls!
Max Verstappen wie immer früh auf der Bahn, mit einer guten Runde der Niederländer erneut an der Spitze, aber drei Zehntel langsamer als in Q1.
Leclerc und Hamilton in den Ferrari konnten die Verstappen-Zeit nicht knacken, Russell im Mercedes auch nicht, Norris schon – der Engländer auf P1. Aber nur bis Piastri kam: der australische WM-Leader neuer Leader in Q2, zwei Hundertstelsekunden vor Lando.
Out nach Q2, zum Horror der Tifosi, beide Ferrari: Leclerc als Elfter, Hamilton als Zwölfter, dann Antonelli und Bortoleto.
Top-Ten: Sainz, Piastri, Norris, Russell, Verstappen, Alonso, Stroll, Gasly, Hadjar, Albon.
Was für eine Klatsche für Ferrari vor eigenem Publikum!
Mit dem ersten Reifensatz in Q3 legte Norris die erste Bestmarke, sofort unterboten von Piastri, sofort unterboten von Verstappen, der Niederländer also wieder vorne, wow!
Mit dem zweiten Satz weicher Pirelli-Reifen Piastri an der Spitze, dabei musste der Australier vier Autos überholen.
Lando Norris beklagte sich am Funk, ein Polster im Cockpit habe sich gelöst, der Engländer konnte nicht nachlegen.
Und dann kam Max Verstappen – aber es reichte nicht gegen Piastri.
Qualifying, Imola
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:14,670 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,704
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:14,807
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:14,962
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:15,431
06. Carlos Sainz (E), Williams, 1:15,432
07. Alex Albon (T), Williams, 1:15,473
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,497
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:15,746
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,787
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,604
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:15,765
13. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:15,772
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:16,260
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, ohne Zeit
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:16,379
17. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:16,518
18. Esteban Ocon (F), Haas, 1:16,613
19. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:16,918
20. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, ohne Zeit